PlayStation 4 mit FreeBSD als Betriebssystem

Ferdinand Thommes
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Die im Herbst auf den Markt kommende PlayStation 4 (PS4) soll mit einem Open-Source-Betriebssystem auf der Basis von FreeBSD 9.0 ausgeliefert werden. Zum Hochfahren des Geräts kommt Grub 2 zum Einsatz. Die aktualisierte Software ist unter anderem deshalb nötig, da die neue Konsole auf der x86_64-Architektur basiert.

Sonys kommende PS4 setzt bekanntlich auf eine AMD-APU aus der Jaguar-Serie, während die PS3 auf einen Cell-Prozessor vertraute. Somit war als Anpassung an FreeBSD unter anderem die Entwicklung eines Catalyst-Treibers für den mit 800 MHz taktenden Radeon-Grafikkern vonnöten, denn Catalyst-Treiber für FreeBSD existieren nicht und der vorhandene freie Grafiktreiber für FreeBSD war für die anstehende Aufgabe ungeeignet. Einzelheiten über diesen proprietären Treiber und wer ihn letztlich programmiert hat sind noch nicht bekannt.

Ob die PS4, wie beim Vorgänger zeitweise möglich, andere Betriebssysteme starten kann, ist derzeit nicht bekannt. Unklar ist auch, ob unter dem Orbis OS genannten System Linux-Anwendungen im BSD-Kompatibilitätsmodus laufen werden. Ins Netz gelangte Fotos, die Grub beim Start des Betriebssystems zeigen, lassen den Eintrag „Other OS“ jedenfalls noch vermissen, der bei der PS3 zeitweise die Installation alternativer Systeme ermöglichte.

Der Grund für Sony, sich gegen Linux und für FreeBSD zu entscheiden, ist vermutlich in der etwas freizügigeren Lizenz des BSD-Ablegers zu sehen. So besteht bei BSD-Lizenzen im Gegensatz zur GPL keine Pflicht zur Offenlegung des Quellcodes. Die Markteinführung der PS4 in den USA könnte am 29. Oktober 2013 beginnen, für Deutschland gibt es Hinweise, die auf den 13. November 2013 als ersten Verkaufstag hinweisen. Beide Termine sind von Sony bisher aber unbestätigt, einige Onlineshops haben auf Anfrage auch bereits vermerkt, dass es sich lediglich um Platzhalter-Termine handelt.

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