Asus MeMO Pad HD 7 im Test: Das 7-Zoll-HD-Tablet für 149 Euro
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Beim Display macht sich das Preisgefüge des HD 7 zunächst noch weniger bemerkbar als bei der Verarbeitung. Auf dem Papier bietet Asus hier nämlich mit einer Auflösung von 1.280 × 800 Pixeln den bisherigen Standard im Bereich der 7-Zoll-Tablets.
Die daraus resultierende Punktdichte von 216 ppi ist dementsprechend identisch mit jener vom Nexus 7 und Grundlage für eine scharfe Darstellung. In geschlossenen Räumen punktet das IPS-Display des Testkandidaten zudem mit einer knackigen Farbdarstellung und stabilen Blickwinkeln.
Dieser sehr positive Eindruck wird bei der Nutzung im sommerlichen Park etwas relativiert. In einem solchen Umfeld hat das HD 7 mit Spiegelungen, einer tendentiell zu geringen Helligkeit und der Anfälligkeit für Fingerabdrücke zu kämpfen, sodass man sich von der ersten Minute der Nutzung an versucht sieht, in den Schatten oder besser noch nach drinnen zu flüchten.
Als optimalen Weißpunkt sehen wir D65 an, also eine Farbtemperatur von 6.500 Kelvin (K). Dies entspricht nach gängiger Definition einem mittlerem Tageslicht und ist der Weißpunkt der gängigen Farbräume sRGB und AdobeRGB. Eine Abweichung von einigen hundert bis etwa 1000 K ist bei Mobiltelefonen als noch akzeptabel anzusehen, einige Displays – bauartbedingt vor allem OLED-Modelle – liegen allerdings beim Weiß und noch mehr bei Grautönen oft im Bereich um 10.000 K, was bereits als deutlicher Blaustich wahrnehmbar ist. Sehr viele Displays von Smartphones und Notebooks treffen zwar den Weißpunkt von 6.500 K relativ genau, weichen aber bei Grautönen und anderen mittleren Farbtönen deutlich mit einem Blaustich ab. Vor allem bei gleichzeitigem Auftreten von Grau und Weiß ist diese ungleichmäßige Graubalance wahrnehmbar.
Gegenüber der LCD-Technik weisen OLED-Bildschirme einige Besonderheiten auf, die sich teilweise in unseren Messungen niederschlagen und erklärungsbedürftig sind. Zum einen ist das der bekanntermaßen hohe Kontrast, der bei OLED durch die selbstleuchtenden Pixel möglich ist – es gibt hier kein Backlight, welches durch das Panel mehr oder weniger stark abgedunkelt wird, sondern ein schwarz angesteuerter Pixel ist tatsächlich komplett schwarz und leuchtet nicht. Da das Kontrastverhältnis den Quotienten zwischen der Helligkeit von Weiß und Schwarz angibt, ergibt die Kontrastmessung bei OLED-Displays theoretisch eine Division durch Null und damit ein nicht definiertes Ergebnis – in der Praxis gibt es bei der Schwarzmessung immer eine gewisse Resthelligkeit durch Streulicht und ein Signalrauschen beim Messgerät, sodass Kontrastergebnisse im fünfstelligen Bereich entstehen. Da die Darstellung dieser Kontrastwerte im Balkendiagramm den irreführenden Eindruck erzeugen, der Kontrast wäre bei OLED sichtbar um viele Größenordnungen besser, haben wir uns entschieden als Kontrast maximal 5000:1 darzustellen und auf diese Erklärung zu verweisen. Im Alltag ist der Unterschied allenfalls in sehr dunklen Umgebungen deutlich wahrnehmbar, bei Tageslicht sind Faktoren wie die Reflexionen der Displayoberfläche wesentlich wichtiger.
Die zweite Besonderheit ist die beim derzeitigen Stand der Technik verhältnismäßig geringe Lebensdauer der blauen Leuchtelemente bei OLED-Displays. Dies veranlasst die Hersteller dazu, zur Steigerung der Lebensdauer bei einigen Displays die klassische RGB-Subpixelmatrix durch alternative Anordnungen abzulösen. Bekannt ist dabei beispielsweise Samsungs „PenTile“-Matrix, deren Hauptmerkmal die Vergrößerung der blauen und roten Subpixel ist – allerdings bei gleichzeitiger Halbierung ihrer Anzahl. Das bedeutet, dass bei gleicher Nennauflösung diese Displays eine geringere Anzahl von Subpixeln aufweisen als Displays mit der bewährten RGB-Matrix. Jeder Pixel verfügt weiterhin über seinen eigenen grünen Subpixel, teilt sich aber den jeweiligen roten und blauen Subpixel mit seinem Nachbarpixel. Das ganze führt bei gleicher Nennauflösung zu einer geringeren tatsächlichen Auflösung und an Kontrastkanten zu Farbsäumen, die vor allem die Lesbarkeit von Text deutlich verringern können.
Der Blick auf die ermittelten Displaywerte offenbart, woher dieser Effekt rührt. Bei einer Maximalhelligkeit von rund 340 cd/m² liegt der Testkandidat im Vergleich mit der Konkurrenz nur im Mittelfeld, was abermals deutlich macht, dass die gemeinhin benannten 200 cd/m² für ein angenehmes Lesen von Tablet-Inhalten im Freien wirklich nur eine Mindestmarke darstellen.
Einschränkend muss aber auch erwähnt werden, dass uns die „Parkproblematik“ beim HD 7 im Herbst oder Winter wahrscheinlich nicht aufgefallen wäre. Hier handelt es sich also um einen Aspekt, der nur exzessive „Draußenleser“ bei sommerlicher Helligkeit stärker betreffen dürfte.
Kurios und damit erwähnenswert ist schließlich, dass Asus auf einen Helligkeitssensor verzichtet. Die meistens ohnehin nicht ideale automatische Regelung der Display-Helligkeit ist mit dem HD 7 also nicht möglich; wir haben die Funktion nicht vermisst.