MediaTek galt lange Zeit als Standard-Hersteller, der als Auftragsfertiger vor allem für asiatische Unternehmen fertigte. Dieses Bild wandelte sich zuletzt dahingehend, dass der taiwanische Konzern mit seinen System-on-Chip-Lösungen neben günstigen Fabrikaten mittlerweile offiziell durchaus auch Top-Qualität für höchste Performance liefern möchte.
Beim im HD 7 zum Einsatz kommenden MTK 8125 handelt es sich sicher nicht um eine solche Lösung: mit einer 1,2-GHz-Quad-Core-CPU und einer PowerVR-SGX-544-GPU gehört der in 28 nm gefertigte SoC allerdings durchaus zum „State-of-the-Art“. Insofern durfte man vorab gespannt sein, wie sich der MTK 8125 gegenüber Nvidias Tegra 3 T30L schlagen würde, der das Herz der ersten Generation des Nexus 7 darstellt – zumal in beiden Fällen jeweils 1 Gigabyte Arbeitsspeicher zur Seite stehen.
Abseits von den zu dieser Bewertung notwendigen Benchmarks lässt sich zunächst festhalten, dass die Leistung des HD 7, wie immer: mit Blick auf den Preis, nichts zu wünschen übrig lässt. 720p und selbst 1.080p-Material wird flüssig wiedergegeben, der Start von Apps und das Surfen im Web gehen überwiegend ruckelfrei von der Hand.
„Überwiegend“, weil sich das HD 7 durchaus Denkpausen gönnt. Will man den Start einer App beispielsweise abbrechen oder all zu flink zwischen den Homescreens wechseln, zwingt man das HD 7 zu kleinen Rucklern. Dies kann auch bei vielen Chrome-Tabs passieren und natürlich auch, wenn man sein Tablet zum Spielen nutzen möchte – der Sinn und Nutzen von derartigen Quad-Core-CPUs in mobilen Geräten des Jahres 2013 kann also nach wie vor vortrefflich diskutiert werden.
Grundsätzlich sei dazu auch in diesem Fall zunächst vermerkt, dass wir dem Thema „Benchmarks“ im Bereich der Smartphones mit Skepsis gegenüberstehen und das nicht nur, weil die Aussagekraft von (synthetischen) Benchmarks selbst in einer homogenen Geräte-Gruppe mit gleichem Betriebssystem zumindest diskussionswürdig ist. Hinzu kommt, dass eine effektive Messung über die unterschiedlichen Plattformen methodisch schwierig ist – ein weiterer Faktor, der verstärkend zu der Feststellung beiträgt, dass die hier wie anderswo präsentierten Ergebnisse nur als Richtwert, nicht aber als ultimativ-objektive Darstellung der Realität angesehen werden müssen.
Die Auswahl der Benchmarks leitet sich wie gewohnt nicht nur von der Beliebtheit, sondern auch von den Schwerpunkten ab: Während Smartbench und CF-Bench auf die Gesamt- und GLBenchmark auf die GPU-Performance abzielen, ermittelt Linpack die pure Rechenpower und SunSpider und BrowserMark zielen auf die Performance des Browsers ab, sodass alle relevanten Aspekte abgedeckt werden. Gelistet werden fast ausschließlich Geräte, die einem Test unterzogen wurden.
Gemessen wurde gleich nach der ersten Geräte-Einrichtung, wobei aus jeweils drei Messungen je Benchmark der schnellste Wert in die Wertung einfließt. Nach der Installation der Benchmarks wurde das Gerät neugestartet und für einige Minuten im Idle belassen; zwischen den Durchläufen je Benchmark wurde das Gerät ebenfalls jeweils neugestartet.
Beim Blick auf die ermittelten Benchmarkwerte wird deutlich, dass sich die MediaTek-Lösung nicht vor der Konkurrenz aus dem Hause Nvidia verstecken muss. So liegen das HD 7 und das Nexus 7 überwiegend gleich auf, was eine solide Platzierung im oberen Mittelfeld unseres Tablet-Testfeldes bedeutet.
In puncto Oberfläche setzt Asus für das HD 7 auf ein nahezu unberührtes Android in der Version 4.2.1. „Nahezu“ weil doch einige Hersteller-Anwendungen ihren Weg auf das Tablet gefunden haben, darunter durchaus Nützliches wie „Splendid“, mit dem rudimentär das Display kalibriert werden kann.