Ende bei steigenden Arbeitsspeicherpreisen in Sicht
Speicherpreise kannten insbesondere in den Jahren 2011/2012 nur einen Weg: nach unten. Im Jahr 2013 hat sich der Markt gefangen und es geht stetig bergauf. Laut Analysten sollen die Preise im dritten Quartal 50 Prozent über dem Vorjahr liegen, was jedoch drastischer klingt als es am Ende ist.
Denn ausgehend von einem Preis von gerade 1,70 US-Dollar pro DRAM-Chip hat eine 50-Prozent-Steigerung nur einen Preis von rund 2,50 US-Dollar zur Folge, berichten die Analysten von IC Insights. Im zweiten Quartal lag der Durchschnittspreis bereits bei etwas über 2,40 US-Dollar, für das vierte Quartal erwarten die Marktforscher maximal 2,52 US-Dollar – eine Stabilisierung des Marktes soll eintreten.
Diese Zahlen decken sich auf den ersten Blick nicht mit denen der Speicherbörse DRAMeXchange, stimmen am Ende aber doch, da sie auf den Durchschnittspreis über alle Varianten an DRAM abzielen, während die asiatische Börse viele Modelle einzeln auflistet.
An der besagten Speicherbörse sind aber ebenfalls leichte Steigerungen bei den Preisen im Vergleich zum März dieses Jahres zu erkennen. Lag der Spot-Preis für ein 4-Gbit-Chip des Standards DDR3-1600 seinerzeit bei 2,70 US-Dollar, sind es heute 3,60 US-Dollar. Eine kleinere prozentuale Steigerung ist auch bei den 2-GBit-Chips zu sehen, die von 1,50 auf 1,75 US-Dollar im Preis stiegen.
Die leichten Preissteigerungen an der Börse in Asien haben direkte Auswirkungen auf den Preis im heimischen Handel. Haben Kunden zu Beginn des Jahres beispielsweise für ein 8-GByte-Kit DDR3-Speicher von Crucial oder Corsair lediglich 35 Euro bezahlt, sind es heute knapp 58 Euro oder 62 Euro. Seit Oktober/November letzten Jahres, als noch einmal ein Tiefststand erreicht war, haben sich die Preise in beiden Fällen verdoppelt.
Zu den Preissteigerungen führt unter anderem die Verlagerung der Kapazitäten in den Halbleiterwerken, aber auch die immer weniger werdenden Anbieter. Mit ProMOS ist ein Anbieter insolvent, der ehemals drittgrößte Hersteller Elpida wurde von Micron übernommen. Gleichzeitig gingen die Anteile des ebenfalls in Schieflage geratenen Speicherherstellers Powerchip an dem Fertiger Rexchip (ein Joint Venture von vormals Elpida und Powerchip) zu insgesamt 89 Prozent an Micron über. Diese wiederum suchen ihr Heil neben dem klassischen Arbeitsspeicher in der Flash-Fertigung für beispielsweise SSDs und Speicherherstellung für Smartphones & Co.