Huawei Ascend P6 im Test: Super dünn, wenig Ausdauer
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Als Display dient ein 4,7 Zoll messendes IPS-Display mit einer Auflösung von 1.280 × 720 Pixeln (Seitenverhältnis 16:9). Diese ist im aktuellen High-End-Segment des Marktes nicht mehr das Maß der Dinge, sorgt aufgrund einer Pixeldichte von 312 ppi aber immer noch für ein scharfe Texte und Bilder, und auch Apps sehen sehr fein aufgelöst aus und werden gut dargestellt. Es gibt keine störenden Schlieren oder Unschärfe. Zudem hätte eine höhere Auflösung auch einen erhöhten Akkuverbrauch zur Folge, dazu aber im Abschnitt „Laufzeiten“ mehr.
Das IPS-Display überzeugt neben der Auflösung auch mit den technologischen Vorteilen, allen voran den sehr großzügigen Blickwinkeln. Auch bei seitlicher Betrachtung des Displays bleiben Farben und Inhalte beinahe unverändert. Zusätzlich hinterließ auch die Farbdarstellung einen guten Eindruck: Die Farben sind nicht übersättigt, sondern wirken sehr natürlich und realitätsnah, ohne dass diese jedoch Gefahr laufen, zu verblassen. Auch bei erhöhter Helligkeit bleibt diese Eigenschaft erhalten. Da Huawei allerdings ein IPS-LCD einsetzt, erreicht das Display technologisch bedingt nicht den hohen Kontrast oder das echte Schwarz eines OLED-Pendants wie etwa dem Nokia Lumia 925.
Mit einer maximalen Helligkeit von 447 cd/m² liegt das Huawei Ascend P6 im oberen Mittelfeld aller von uns getesteten Smartphones und liefert damit einen Wert im üblichen Rahmen für IPS-Displays. Durch die relativ hohe maximale Helligkeit ist es auch bei direkter Sonneneinstrahlung möglich, Inhalte auf dem Display zu erkennen. Nur in den letzten heißen und besonders hellen Sommertagen war dies nicht immer möglich. Die Gesamtleistung bleibt trotzdem positiv in Erinnerung.
Als optimalen Weißpunkt sehen wir D65 an, also eine Farbtemperatur von 6.500 Kelvin (K). Dies entspricht nach gängiger Definition einem mittlerem Tageslicht und ist der Weißpunkt der gängigen Farbräume sRGB und AdobeRGB. Eine Abweichung von einigen 100 bis etwa 1.000 K ist bei Mobiltelefonen als noch akzeptabel anzusehen, einige Displays – bauartbedingt vor allem OLED-Modelle – liegen allerdings beim Weiß und noch mehr bei Grautönen oft im Bereich um 10.000 K, was bereits als deutlicher Blaustich wahrnehmbar ist. Sehr viele Displays von Smartphones und Notebooks treffen zwar den Weißpunkt von 6.500 K relativ genau, weichen aber bei Grautönen und anderen mittleren Farbtönen deutlich mit einem Blaustich ab. Vor allem bei gleichzeitigem Auftreten von Grau und Weiß ist diese ungleichmäßige Graubalance wahrnehmbar.
Gegenüber der LCD-Technik weisen OLED-Bildschirme einige Besonderheiten auf, die sich teilweise in unseren Messungen niederschlagen und erklärungsbedürftig sind. Zum einen ist das der bekanntermaßen hohe Kontrast, der bei OLED durch die selbstleuchtenden Pixel möglich ist – es gibt hier kein Backlight, welches durch das Panel mehr oder weniger stark abgedunkelt wird, sondern ein schwarz angesteuerter Pixel ist tatsächlich komplett schwarz und leuchtet nicht. Da das Kontrastverhältnis den Quotienten zwischen der Helligkeit von Weiß und Schwarz angibt, ergibt die Kontrastmessung bei OLED-Displays theoretisch eine Division durch Null und damit ein nicht definiertes Ergebnis – in der Praxis gibt es bei der Schwarzmessung immer eine gewisse Resthelligkeit durch Streulicht und ein Signalrauschen beim Messgerät, sodass Kontrastergebnisse im fünfstelligen Bereich entstehen. Da die Darstellung dieser Kontrastwerte im Balkendiagramm den irreführenden Eindruck erzeugen, der Kontrast wäre bei OLED sichtbar um viele Größenordnungen besser, haben wir uns entschieden, als Kontrast maximal 5000:1 darzustellen und auf diese Erklärung zu verweisen. Im Alltag ist der Unterschied allenfalls in sehr dunklen Umgebungen deutlich wahrnehmbar, bei Tageslicht sind Faktoren wie die Reflexionen der Display-Oberfläche wesentlich wichtiger.
Die zweite Besonderheit ist die beim derzeitigen Stand der Technik verhältnismäßig geringe Lebensdauer der blauen Leuchtelemente bei OLED-Displays. Dies veranlasst die Hersteller dazu, zur Steigerung der Lebensdauer bei einigen Displays die klassische RGB-Subpixelmatrix durch alternative Anordnungen abzulösen. Bekannt ist dabei beispielsweise Samsungs „PenTile“-Matrix, deren Hauptmerkmal die Vergrößerung der blauen und roten Subpixel ist – allerdings bei gleichzeitiger Halbierung ihrer Anzahl. Das bedeutet, dass bei gleicher Nennauflösung diese Displays eine geringere Anzahl von Subpixeln aufweisen als Displays mit der bewährten RGB-Matrix. Jeder Pixel verfügt weiterhin über seinen eigenen grünen Subpixel, teilt sich aber den jeweiligen roten und blauen Subpixel mit seinem Nachbarpixel. Das Ganze führt bei gleicher Nennauflösung zu einer geringeren tatsächlichen Auflösung und an Kontrastkanten zu Farbsäumen, die vor allem die Lesbarkeit von Text deutlich verringern können.