Huawei Ascend P6 im Test: Super dünn, wenig Ausdauer
4/6Performance & Oberfläche
Huawei setzt für sein derzeitiges Aushängeschild auf die zum Zeitpunkt der Markteinführung aktuelle Android-Version 4.2.2, was uns sehr gut gefallen hat. Als Oberfläche kommt die Eigenentwicklung „EmotionUI“ zum Einsatz. Diese ist vor allem wegen ihrer vielfältigen Personalisierungsmöglichkeiten besonders. So können Nutzer neben einem allgemeinen Designschema auch Hintergründe, Schriftarten, die Bildschirmsperre oder Icon-Symbole anpassen.
Sehr auffällig im Vergleich zu anderen bekannten Oberflächen wie Samsungs TouchWiz oder HTCs Sense ist der Wegfall des App-Launchers. Wie unter anderem vom iPhone bekannt, werden alle Apps auf den Startbildschirmen und auf Wunsch in Ordnern darauf platziert. Ein Menü mit allen Apps – und seit Android 4.0 auch den Widgets – gibt es in Huaweis Oberfläche nicht. So hat Huawei das auch beim MediaPad 10 Link gelöst.
Für ausreichend Leistung sorgen soll der Quad-Core-SoC aus eigener Fertigung, der K3V2 mit 1,5 Gigahertz Taktrate. Dieser kann auf zwei Gigabyte Arbeitsspeicher und acht Gigabyte Flash-Speicher zugreifen. Im Alltag war das Ascend P6 stets flott und reaktionsfreudig unterwegs. Auch bei mehreren Anwendungen im Hintergrund blieb das Gerät dank des üppig bemessen Arbeitsspeichers immer im Takt, ins Stottern kam es lediglich in Ausnahmefällen. Die Ladezeiten der Apps und Webseiten gefielen uns ebenfalls, konnten allerdings nicht mit denen aktueller Flaggschiffe mithalten. In puncto Leistung fällt auf, dass es sich bei Huaweis neuestem Sprössling um ein Smartphone der oberen Mittelklasse handelt, welches sich über die beworbene Optik profiliert und weniger über die Rohleistung: „Function follows form“ ist das Leitmotiv des Ascend P6.
Grundsätzlich sei dazu auch in diesem Fall zunächst vermerkt, dass wir dem Thema „Benchmarks“ im Bereich der Smartphones mit Skepsis gegenüberstehen und das nicht nur, weil die Aussagekraft von (synthetischen) Benchmarks selbst in einer homogenen Gerätegruppe mit gleichem Betriebssystem zumindest diskussionswürdig ist. Hinzu kommt, dass eine effektive Messung über die unterschiedlichen Plattformen methodisch schwierig ist – ein weiterer Faktor, der verstärkend zu der Feststellung beiträgt, dass die hier wie anderswo präsentierten Ergebnisse nur als Richtwert, nicht aber als ultimativ-objektive Darstellung der Realität angesehen werden müssen.
Die Auswahl der Benchmarks leitet sich wie gewohnt nicht nur von der Beliebtheit, sondern auch von den Schwerpunkten ab: Während Smartbench und CF-Bench auf die Gesamt- und GLBenchmark auf die GPU-Performance abzielen, ermitteln Linpack die pure Rechenpower und SunSpider und BrowserMark die Performance des Browsers, sodass alle relevanten Aspekte abgedeckt werden. Gelistet werden fast ausschließlich Geräte, die einem Test unterzogen wurden.
Gemessen wurde gleich nach der ersten Geräteeinrichtung, wobei aus jeweils drei Messungen je Benchmark der schnellste Wert in die Wertung einfließt. Nach der Installation der Benchmarks wurde das Gerät neu gestartet und für einige Minuten im Idle belassen; zwischen den Durchläufen je Benchmark wurde das Gerät ebenfalls jeweils neu gestartet.