Intel Iris Pro 5200 Grafik im Test: Intels schnellste gegen Nvidia und AMD

GPU-Computing

Moderne Grafikkarten und damit auch die APUs können deutlich mehr Berechnungen ausführen als nur für eine 3D-Grafik. Mittlerweile gibt es schon zahlreiche Programme, die den 3D-Beschleuniger für andere Aufgaben nutzen und damit der CPU in diesen Gebieten Konkurrenz machen. Doch wie gut können Grafikkarten diese Aufgaben in der Praxis erledigen? Das finden wir anhand einiger theoretischen und praxisnahen Tests heraus. Als Programmierschnittstellen kommen dabei Direct Compute und OpenCL zum Einsatz.

Bereits die Graphics HD 4600 konnte beim GPU-Computing überzeugen und daran ändert sich auch bei der schnelleren Iris Pro Graphics 5200 nichts. Die GPU schafft es spielend, sich nochmals vom kleineren Bruder abzusetzen. In wenigen Fällen ist die GPU gar mehr als doppelt so schnell, meistens liegt die Differenz zwischen 60 und 80 Prozent. Nur in ausgewählten Tests fallen die Unterschiede dagegen geringer aus.

Die Nvidia GeForce GT 750M heftet sich der Intel-GPU zwar meistens an die Versen, muss sich in einigen Szenarien aber auch klar geschlagen geben. In anderen Fällen ist die Kepler-Karte dagegen schneller. Die AMD-APU der Richland-GPU ist meistens weit abgeschlagen. Diese hat mit dem Problem zu kämpfen, dass die derzeit noch eingesetzte VLIW4-Architektur nicht so gut für das GPU-Computing geeignet ist.

Auf Intels Core i7-4750HQ kann darüber hinaus nicht nur die GPU sondern ebenso die CPU den eingesetzten EDRAM nutzen. Dadurch kann es passieren, dass die CPU trotz geringerer Frequenzen schneller als der Core i7-4700HQ ist. Das lässt sich zum Beispiel im CLBenchmark in einigen Tests erkennen. Den größten Vorteil gibt es im Abschnitt „Programming Principles“. Dort bringt der EDRAM satte 30 Prozent. Das ist aber die Ausnahme, meistens liegt die Differenz, sofern überhaupt vorhanden, bei weniger als fünf Prozent.

Transcodierung und WebGL

Ein spezielles Einsatzgebiet des GPU-Computings ist das Transcodieren von Videos, sei es in andere Auflösungen oder andere Codecs. Um die Geschwindigkeit auf Intels neuer Haswell-Plattform zu testen, wandeln wir einen 1.080p-Trailer (3:30 Minuten) mittels des H.264-Codecs in die Auflösung 1.280x720 um. Als Software nutzen wir dafür Cyberlinks Media Espresso in der Version 6.7.

Beim Transcodieren eines Videos erzielt die Iris Pro Graphics 5200 das mit Abstand beste Ergebnis: Innerhalb von nur zwei Minuten und 33 Sekunden ist der Prozessor fertig, die Graphics HD 4600 benötigt dazu fast eine Minute länger. Auch die GeForce GTX 750M ist chancenlos und braucht ziemlich genau eine Minute länger.

Darüber hinaus scheint die Videoumwandlung auch den EDRAM nutzen zu können, wenn ausschließlich die CPU zum berechnen verwendet wird. Trotz leicht geringerer Frequenzen ist der Core i7-4750HQ um 15 Prozent schneller als der Core i7-4700HQ. Damit überholt die Notebook-CPU den Desktop-Prozessor Core i7-3770K und muss sich nur knapp dem Core i7-4770K geschlagen geben.

WebGL

Die größte Neuerung im Browser-Segment der letzten Zeit war eine neuartige GPU-Beschleunigung, die mittels der WebGL-API die 3D-Grafik des Browsers unterstützen kann. WebGL wurde primär von der Khronos Group entwickelt, wobei auch AMD und Nvidia mit von der Partie waren. WebGL muss von der Grafikkarte unterstützt werden.

Die WebGL-Performance testen wir anhand der „Fish Bowl“-Demo. Wir nutzen die forderndste Einstellungen, sprich 2.000 dargestellte Fische. Darüber hinaus testen wir die Citadel-Demo von Epic unter HTML5, die eine angepasste Unreal Engine 3 verwendet.

Im WebGL-Test „Citadel“ von Epic konnte sich schon die Graphics HD 4600 vorne platzieren und die Iris Pro Graphics HD 5200 übernimmt spielend die Führung. Die Differenz zur anderen Intel-GPU beträgt 61 Prozent, was in 54 Prozent mehr Leistung gegenüber der GeForce GT 750M resultiert. Die hat in diesem Test allerdings so ihre Schwierigkeiten, auch die AMD-APUs liefern bessere Ergebnisse ab.