LibreOffice 4.1 führt Sidebar ein
Einige Tage nachdem die Apache Software Foundation (ASF) OpenOffice auf Version 4.0 gehoben hat, stellt die Document Foundation LibreOffice 4.1 vor. Wichtigste Neuerung dürfte auch hier die mit OpenOffice 4.0 eingeführte Sidebar sein, welche in der neuen LibreOffice-Version jedoch nur einen experimentellen Status besitzt.
So muss die neue Editier-Hilfe, welche ursprünglich aus IBMs Lotus Symphonie stammt, in den LibreOffice-Einstellungen explizit aktiviert werden. Ein weiteres Hauptaugenmerk der Entwickler wurde auf den verbesserten Umgang mit Microsoft Office gelegt. Dies beinhaltet unter anderem eine Verbesserung der Im- und Export-Filter für Microsoft OOXML wie auch für ältere Microsoft-Office-Filter.
Ebenfalls neu hinzugekommen ist die Möglichkeit, Schriften in Dokumente einzubetten, um diese auf anderen Systemen originalgetreu darzustellen. So muss eine Schriftart nicht mehr zwangsweise auf einem anderen System installiert sein, damit das Dokument mit dieser angezeigt oder ausgedruckt werden kann. Auch ein Bearbeiten des Dokumentes ist möglich.
Zahlreiche Verbesserungen hat auch die Textverarbeitung Writer erhalten: So ist hier nun das Rotieren von Bildern in Abständen von 90 Grad möglich, Hintergründe in Textrahmen können jetzt auch mit Farbläufen hinterlegt werden. Auch die Handhabung von Kommentaren wurde vereinfacht, diese können nun einfach per Schaltfläche im horizontalen Lineal ein- und ausgeblendet werden. Die Im- und Export-Funktion beinhaltet ab sofort die Übertragung von Aufzählungs- und Nummerierungszeichen aus oder in DOC-, DOCX- und RTF-Dokumenten.
Auch das Tabellenkalkulationsprogramm Calc wurde verbessert: So ist nun der Import von Tabellen aus HTML-Dateien möglich, welche mehr als 65.535 Zellen beinhalten. Des Weiteren wurden Stufenlinien zu Linien- und XY-Diagrammen hinzugefügt und in der Statusleiste werden ab sofort die Anzahl der markierten Zellen angezeigt. Ebenfalls neu ist ein Vektorgrafik-Export.
Im Präsentationsprogramm Impress soll durch das neue Fotoalbum das Erstellen einer Dia-Show deutlich vereinfacht werden. Im Datenbankprogramm Base lassen sich nun die Anzahl der Zeilen, welche bei einer Abfrage ausgegeben werden sollen, frei begrenzen. Des Weiteren können über den neuen Eigenschaften-Dialog zu jeder Abfrage bestimmte Merkmale eingestellt werden.
Die Entwickler sollen gegenüber der Vorgänger-Version über 3.000 Fehler korrigiert haben, über 1.000 davon bereits zur Beta-Version. Durch die Portierung bestimmter Programmteile nach Python wurde der Java-Code noch weiter reduziert. Dies gilt unter anderem für den Agenda- und den Web-Wizard. Weitere Verbesserungen sind in der Oberfläche, der Internationalisierung, aber auch in vielen Erweiterungen zu finden.
Eine komplette Auflistung der Änderungen der freien Büro-Suite, welche wie bisher für die Systeme Windows, Linux und OS X erschienen ist, kann in den Release Notes nachgelesen werden. Interessant dürfte auch ein neuer Eintrag im offiziellen LibreOffice-Blog sein, in denen die Document Foundation den Werdegang nach der Abspaltung von OpenOffice skizziert.