Microsoft stellt TechNet-Abo nach 15 Jahren ein
Microsoft stellt mit dem TechNet-Abo die Möglichkeit, aktuelle Microsoft-Software günstig zu Testzwecken zu erhalten, zum 31. August ein. Bis dahin werden noch Abonnements verkauft. Bestehende Verträge gelten bis zum Ende ihrer Laufzeit, können aber ebenfalls nur bis Ende August 2013 verlängert werden.
Als Grund für die Einstellung des Dienstes nach 15 Jahren nennt Microsoft eine veränderte IT-Landschaft, in der der originäre Grund für diesen Service nicht mehr gegeben sei. Ein Beweggrund mag das Bestreben sein, die Piraterie mit Microsoft-Produkten weiter einzuschränken, denn in der Vergangenheit wurden TechNet-Abos, die ab rund 200 Euro jährlich zu haben waren, für lukrative Geschäfte mit den dazugehörigen Produktschlüsseln genutzt. Nachdem die Bedingungen und die Menge der mitgelieferten Produktschlüssel für die TechNet-Abos in den Jahren 2011 und 2012 verschärft wurden, zieht Microsoft nun einen Schlussstrich.
TechNet ermöglichte es Enthusiasten oder Sparfüchsen, frühe Versionen der Desktop- und Server-Systeme von Microsoft herunterzuladen und zu benutzen. Die Lizenz limitierte den Einsatz zwar auf Testzwecke, die Software setzte das aber nicht konsequent um. Als Alternative nennt Microsoft jetzt kostenlose Dienste wie beispielsweise das TechNet Evaluation Center, das aber lediglich zeitlich limitierte Versionen der jeweiligen Software bietet. Die Limitierung liegt gewöhnlich für Betriebssysteme bei 90 Tagen, die Server-Produkte warten mit 180 Tagen Laufzeit auf. Mit TechNet Virtual Labs kann Software für 90 Minuten ohne Installation getestet werden.
Es gibt auch weiterhin kostenpflichtige Abonnements zum Testen von Microsofts Produkten, allerdings sind diese wesentlich teurer als die bisherigen TechNet-Abos. Wer beim Microsoft Developer Network (MSDN) einsteigt, zahlt für das Paket mit Betriebssystemen rund 750 Euro pro Jahr, wobei die Aktualisierung bei 535 Euro liegt. Microsoft Action Pack-Abonnements beginnen für registrierte Partner bei 320 Euro pro Jahr.