Nokia Lumia 925 im Test: Das beste Smartphone mit Windows Phone
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Abseits des Gehäuses hat sich beim Lumia 925 gegenüber seinem Vorgänger zumindest auf den ersten Blick wenig verändert. Die Display-Diagonale liegt weiterhin bei 4,5 Zoll, die Auflösung immer noch bei 1.280 × 768 Bildpunkten (Seitenverhältnis 1,66 : 1). Das ist allerdings alles andere als negativ zu bewerten, denn mit einer Pixeldichte von über 330 ppi spielt auch das Lumia 925 in der ersten Liga, wenngleich es nicht ganz zum Meister langt. Full-HD-Displays à la Samsung Galaxy S4 oder HTC One kommen womöglich mit der nächsten Lumia-Generation, die von der entsprechenden Windows-Phone-8-Variante angetrieben wird, die solch hohe Auflösungen erst ermöglicht.
Auf den zweiten Blick wird anschließend aber der Technologiewechsel vom IPS- hin zu einem AMOLED-Display deutlich, was sich vor allem durch eines bemerkbar macht: den unglaublich guten Kontrast. Schwarz ist wirklich tiefes Schwarz, sodass sich nur mit viele Mühe der Übergang zur schwarzen Umrandung des Displays erkennen lässt. Farben werden indes – AMOLED untypisch – relativ neutral dargestellt. Hier hat Nokia mit der Abstimmung gute Vorarbeit geleistet, Tüftler können in den Einstellungen zusätzlich Einfluss auf die Darstellung nehmen. Auch die Blickwinkel sowie die Schärfe des Displays können überzeugen, denn trotz PenTile-Matrix lassen sich aus normalem Abstand keine Ausfransungen erkennen.
Nachteil der AMOLED-Technik: Im Vergleich zum IPS-Display des Lumia 920 fällt die Helligkeit etwas niedriger aus. 283 cd/m² stehen am Ende auf der Uhr, wobei das IPS-Display noch auf 356 cd/m² kam. Für ein AMOLED-Display geht dieser Wert aber grundsätzlich in Ordnung, doch im Außeneinsatz bei Sonneneinstrahlung haben andere Display-Technologien die besseren Karten. Trotzdem kann festgehalten werden, dass unter Windows Phone 8 in Sachen Diagonale und Auflösung aktuell kaum mehr Display geht. Nokia hat eine überzeugende Anzeige auf die Beine gestellt.
Als optimalen Weißpunkt sehen wir D65 an, also eine Farbtemperatur von 6.500 Kelvin (K). Dies entspricht nach gängiger Definition einem mittlerem Tageslicht und ist der Weißpunkt der gängigen Farbräume sRGB und AdobeRGB. Eine Abweichung von einigen hundert bis etwa 1000 K ist bei Mobiltelefonen als noch akzeptabel anzusehen, einige Displays – bauartbedingt vor allem OLED-Modelle – liegen allerdings beim Weiß und noch mehr bei Grautönen oft im Bereich um 10.000 K, was bereits als deutlicher Blaustich wahrnehmbar ist. Sehr viele Displays von Smartphones und Notebooks treffen zwar den Weißpunkt von 6.500 K relativ genau, weichen aber bei Grautönen und anderen mittleren Farbtönen deutlich mit einem Blaustich ab. Vor allem bei gleichzeitigem Auftreten von Grau und Weiß ist diese ungleichmäßige Graubalance wahrnehmbar.
Gegenüber der LCD-Technik weisen OLED-Bildschirme einige Besonderheiten auf, die sich teilweise in unseren Messungen niederschlagen und erklärungsbedürftig sind. Zum einen ist das der bekanntermaßen hohe Kontrast, der bei OLED durch die selbstleuchtenden Pixel möglich ist – es gibt hier kein Backlight, welches durch das Panel mehr oder weniger stark abgedunkelt wird, sondern ein schwarz angesteuerter Pixel ist tatsächlich komplett schwarz und leuchtet nicht. Da das Kontrastverhältnis den Quotienten zwischen der Helligkeit von Weiß und Schwarz angibt, ergibt die Kontrastmessung bei OLED-Displays theoretisch eine Division durch Null und damit ein nicht definiertes Ergebnis – in der Praxis gibt es bei der Schwarzmessung immer eine gewisse Resthelligkeit durch Streulicht und ein Signalrauschen beim Messgerät, sodass Kontrastergebnisse im fünfstelligen Bereich entstehen. Da die Darstellung dieser Kontrastwerte im Balkendiagramm den irreführenden Eindruck erzeugen, der Kontrast wäre bei OLED sichtbar um viele Größenordnungen besser, haben wir uns entschieden als Kontrast maximal 5000:1 darzustellen und auf diese Erklärung zu verweisen. Im Alltag ist der Unterschied allenfalls in sehr dunklen Umgebungen deutlich wahrnehmbar, bei Tageslicht sind Faktoren wie die Reflexionen der Displayoberfläche wesentlich wichtiger.
Die zweite Besonderheit ist die beim derzeitigen Stand der Technik verhältnismäßig geringe Lebensdauer der blauen Leuchtelemente bei OLED-Displays. Dies veranlasst die Hersteller dazu, zur Steigerung der Lebensdauer bei einigen Displays die klassische RGB-Subpixelmatrix durch alternative Anordnungen abzulösen. Bekannt ist dabei beispielsweise Samsungs „PenTile“-Matrix, deren Hauptmerkmal die Vergrößerung der blauen und roten Subpixel ist – allerdings bei gleichzeitiger Halbierung ihrer Anzahl. Das bedeutet, dass bei gleicher Nennauflösung diese Displays eine geringere Anzahl von Subpixeln aufweisen als Displays mit der bewährten RGB-Matrix. Jeder Pixel verfügt weiterhin über seinen eigenen grünen Subpixel, teilt sich aber den jeweiligen roten und blauen Subpixel mit seinem Nachbarpixel. Das ganze führt bei gleicher Nennauflösung zu einer geringeren tatsächlichen Auflösung und an Kontrastkanten zu Farbsäumen, die vor allem die Lesbarkeit von Text deutlich verringern können.