Nokia Lumia 925 im Test: Das beste Smartphone mit Windows Phone
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Kommen wir zu, das kann gleich vorweg gesagt werden, einer Paradedisziplin des Nokia Lumia 925: der Kamera. Viel hat sich im Vergleich zum Lumia 920 zwar nicht verändert, doch bereits diese Basis kann als gelungen bezeichnet werden. Hinzugekommen ist eine sechste Linse für das Carl-Zeiss-Objektiv der 8,7-Megapixel-Kamera, die für eine erhöhte Schärfe im Vergleich zum Vorgänger sorgen soll. Weiterhin verbaut ist zudem ein optischer Bildstabilisator, der vor allem beim Filmen Unruhen im Bild vermindert, und ein Dual-LED-Blitz.
Im Test überzeugt die Kamera durch satte Farben, einen hohen Detailgrad und wenig Bildrauschen. Besonders Makroaufnahmen gelingen mit dem Lumia 925 sehr gut. Neben der klassischen Kamera-App kann „Nokia Smart Cam“ als Standard-App mit dem Kamera-Knopf verbunden werden, die zehn Bilder in Reihe schießt und anschließend das beste Foto auswählen lässt. Und natürlich sind auch auf dem Lumia 925 Apps wie „Cinemagramm“ für GIF-Animationen verfügbar.
Bei abnehmender Helligkeit kann das Lumia 925 ebenfalls punkten, denn das Schießen von ansehnlichen Bildern ist auch unter diesen Bedingungen möglich. Bildrauschen und ein Verlust an Schärfe sind zwar auf den Bildern zu erkennen, doch für Smartphone-Verhältnisse ist das Ergebnis mehr als brauchbar. Auch ohne „UltraPixel“ hat das Lumia 925 keine Mühe mit dem HTC One mitzuhalten. Wird dann noch die im Vergleich höhere Auflösung in die Rechnung mit einbezogen, ist das Lumia 925 summa summarum dem One überlegen.
Allerdings neigt das Lumia 925 auch dazu, die Szenerie etwas zu sehr aufzuhellen. Zwar ist dadurch bei schlechten Lichtverhältnissen sehr viel zu erkennen, Bilder wirken aber auch recht schnell überbelichtet und haben nur noch wenig mit den tatsächlichen Lichtverhältnissen zu tun. Die Bilder des Samsung Galaxy S4 mini – Test in Arbeit – wirken da etwas realistischer, sind aber insgesamt qualitativ schlechter.
Der bereits angesprochenen Bildstabilisator sorgt im Videomodus für ein angenehm ruhiges Bild, was durch den Anwender verursachte Verwackler betrifft, doch fällt gleichzeitig auf, dass das Bild zu einem leichten Stottern neigt, was sich in dem hier verwendeten Player stärker bemerkbar macht als unter Windows und VLC. Die Full-HD-Auflösung wiederum sorgt für knackig scharfe Videos und eine insgesamt gute Bildqualität. Gespeichert werden Aufnahmen auf dem 16 Gigabyte großen internen Speicher, der nicht erweitert werden kann. Sieben Gigabyte SkyDrive-Speicher sollen das Paket aber aufwerten. Das Lumia 920 war noch mit 32 Gigabyte ausgestattet, sodass dieser Schritt von Nokia nicht wirklich zu verstehen ist.
Kommunikation
Annähernd komplett lässt sich der Bereich Kommunikation des Lumia 925 bezeichnen. WLAN wird nach den Standards 802.11a/b/g/n, Bluetooth in Version 3.0 unterstützt – der schnelle WLAN-ac-Standard mit einem Gbit/s und mehr sowie die vierte Bluetooth-Generation sind somit nicht mit an Bord. Mit A-GPS und GLONASS sowie unzähligen Mobilfunkfrequenzen, die für LTE 800, 900, 1.800, 2.100 und 2.600 MHz beinhalten, und NFC sind aber die wichtigsten Übertragungsstandards Teil der Ausstattung. Über LTE sind dabei rein theoretisch bis zu 100 MBit/s im Down- und 50 MBit/s im Upstream möglich. Im HSPA+-Modus sind immerhin noch knapp über 42 MBit/s im Downstream möglich.
Auch wenn es primär ums Telefonieren geht, ist das Lumia 925 eine gute Wahl. Das zweite Mikrofon filtert störende Hintergrundgeräusche heraus und macht das Gespräch zwischen Anrufer und Angerufenem gut verständlich. Dabei überzeugt die Hörmuschel durch ihren guten Klang, was auch auf den Lautsprecher im Freisprechmodus zutrifft. Störend ist in letzterem Fall nur, dass der Lautsprecher beim Lumia 925 von der Unterseite auf die Rückseite gewandert ist, was je nach Lage ein Verstummen des Gegenüber zur Folge hat. Aussetzer im Telefonat oder sogar Verbindungsabbrüche waren im Berliner Netz von O2 nicht zu verzeichnen.
Laufzeiten
Dank AMOLED-Display avanciert das Lumia 925 im Video-Dauertest zum echten Langläufer. War beim Vorgänger mit IPS-Display schon nach knapp über vier Stunden bei maximaler Helligkeit Schluss mit dem Filmvergnügen, kommt der aktuelle Ableger trotz gleich großem Akku auf fast siebeneinhalb Stunden. Selbst wenn der Helligkeits-Unterschied mit einbezogen wird ist das Lumia 925 eines der am längsten durchhaltenden Smartphones. Die nächst niedrigere Helligkeitsstufe liegt bei 138 cd/m², weshalb wir den Dauertest mit 200 cd/m² nicht durchgeführt haben. Als Langläufer hat sich das Lumia 925 aber bereits im ersten Test bewiesen.
Im Alltag waren zwar keine vollen zwei Tage, sprich 48 Stunden, möglich, je nach Nutzerverhalten sind aber 36 bis 40 Stunden realistisch. Doch auch beim Lumia 925 gilt die allgegenwärtige Faustregel: wer das Gerät mit anspruchsvollen Aufgaben wie zum Beispiel Spielen malträtiert, muss unweigerlich nach wenigen Stunden an die Steckdose. Insgesamt ist die Laufzeit aber als überdurchschnittlich anzusehen. Kabelloses Laden ermöglicht Nokia nur noch über entsprechende Ladeschalen, der Vorgänger beherrschte das noch ab Werk.
Auch bei den von uns ermittelten Akku-Laufzeiten gilt, dass diese nur als Richtwert angesehen werden sollten. Zudem darf nicht vergessen werden, dass sich die hier präsentierten Geräte teils deutlich unterscheiden. Ob bei der Größe und Helligkeit des Displays oder bei der Größe des Akkus: Es handelt sich um heterogenes Testfeld, sodass eine direkte Vergleichbarkeit nur selten möglich ist.
Zur Methode: Die Werte wurden bei maximaler Display-Helligkeit und aktiviertem WLAN ermittelt. Bluetooth und GPS waren deaktiviert. Sofern das Gerät über 3G verfügte (Smartphones, Tablets in der 3G-Version), war die entsprechende Verbindung aktiviert.