Nvidia demonstriert ersten Mobile-Kepler-Chip „Logan“
Nvidias aktuelle GPU-Architektur „Kepler“ soll bekanntlich auch ihren Weg ins Mobilsegment finden und unter anderem die Grafik von Tablets beschleunigen. Die für 2014 in Aussicht gestellte Mobile-Kepler-Premiere mit dem Codenamen „Logan“ (Tegra 5) nähert sich der Marktreife. Nvidia demonstriert, zu was der Chip fähig ist.
Im Rahmen der aktuell stattfindenden SIGGRAPH 2013 gab Nvidia einen Ausblick auf „Project Logan“. Die Kalifornier präsentierten erstmals öffentlich einen funktionsfähigen Chip, der in einer Referenzplattform für Tablets untergebracht war. Angeblich sind die ersten Chips vor rund drei Wochen eingetroffen, was auf eine Strukturbreite von 28 nm schließen lässt.
Auf einer Folie veranschaulicht Nvidia die „relative Grafikleistung“ von Logan, wobei unklar bleibt, was darunter zu verstehen ist. Demnach soll der 192 Shadereinheiten aufweisende Grafikchip in dieser Disziplin das Pendant in der PlayStation 3 oder die hauseigene GeForce 8800 GTX hinter sich lassen. Letzter bot Ende 2006 die höchste Leistung bei Desktop-Grafikkarten.
Im Gegensatz zu den Vorgängern wird Logan erstmals die Kepler-Architektur ins Mobilsegment führen und dabei deutlich mehr Funktionen bieten. So bietet der Chip neben DirectX 11 und Tessellation auch Unterstützung für OpenGL 4.4, CUDA 5.0 und OpenGL ES 3.0. In diesen Disziplinen zieht der Mobile-Chip also mit Nvidias aktuellen GeForce-Pendants gleich. In Kreisen der Spielebranche werden insbesondere die Unterstützung aktueller Versionen von OpenGL und DirectX freudig begrüßt, womit zumindest grundsätzlich die gleichen Möglichkeiten wie bei aktuellen PCs oder kommenden Spielekonsolen zur Verfügung stehen, wie Tim Sweeney, der CEO von Epic Games, im Nvidia-Blog konstatiert. Auf einer Logan-Testplattform seien zudem Demos auf Basis der neuen Unreal Engine 4 vorgeführt worden.
Einen Eindruck, welche Möglichkeiten mit Logan im Mobilbereich zur Verfügung stehen werden, gibt Nvidia mit zwei Videos. Beim ersten handelt es sich um die Face-Render-Demo „Ira“, welche seinerzeit die Fähigkeiten der GeForce GTX Titan demonstrieren sollte. Auf den ersten Blick fallen die grafischen Unterschiede zwischen „Ira“ auf der schnellsten Single-GPU-Grafikkarte mit 2.688 Shadereinheiten (250 Watt TDP) und „Ira“ auf dem Mobile-Kepler-Chip mit 192 Shadereinheiten (2 Watt TDP) marginal aus, dennoch müssen Abstriche bei der Grafikqualität gemacht werden, die aber in Relation zu der erheblichen Differenz bei Recheneinheiten und Energiebedarf relativ gering ausfallen.