Palit GeForce GTX 780 Super JetStream im Test: Schneller als die GTX Titan
2/2Testergebnisse
Palit schafft mit der GeForce GTX 780 JetStream nicht nur das Kunststück, schneller als eine GeForce GTX Titan zu sein. Die Karte ist auch ein Prozent schneller als eine GeForce GTX Titan mit dem maximierten Power- sowie Temperature-Target. Obwohl das Single-GPU-Flaggschiff dann in jedem Spiel den maximalen Turbo-Takt ausnutzen kann, reicht es nicht dazu, gegen die übertaktete Palit-Karte anzukommen.
Gegenüber einer gewöhnlichen GeForce GTX 780 legt die Super JetStream um deutlich spürbare 17 Prozent zu. Die GeForce GTX Titan mit Standardeinstellungen lässt das Palit-Produkt um neun Prozent hinter sich. Die Differenz zur schnellsten AMD-Karte mit einem Rechenkern, der Radeon HD 7970 GHz Edition, beträgt satte 47 Prozent.
Unter Windows verrichtet die Palit GeForce GTX 780 Super JetStream mit 33 Dezibel zwar einen ganz brauchbaren, aber keinen guten Job ab. Die Karte ist minimal lauter als das Referenzdesign und durchweg aus einem geschlossenen Gehäuse zu hören. Störend ist das Verhalten aber nicht.
Unter Last können wir der Hardware dann 49,5 Dezibel attestieren. Die Karte ist so erneut etwas lauter als die Referenzdesigns der GeForce GTX 780 und der GeForce GTX Titan, wobei allerdings nicht außer Acht gelassen werden darf, dass bei maximiertem Turbo-Modus beide Probanden ein gutes Stück lauter werden – und die Palit-Karte durchweg in diesem Modus läuft. Dennoch: Vor allem in ruhigen Szenen fallen die drei Lüfter ohne weiteres auf.
Unter Windows zieht die Palit GeForce GTX 780 Super JetStream nur 56 Watt aus der Steckdose (gemeint ist der gesamte PC), was ein gutes Ergebnis ist. Damit ist die Grafikkarte immerhin fünf Watt sparsamer als das Referenzdesign.
Unter Last steigt der Energiehunger dann auf 347 Watt an: 63 Watt mehr als das Standarddesign, womit selbst eine AMD Radeon HD 7970 GHz Edition kaum noch gefräßiger ist. Warum die Leistungsaufnahme so hoch ist, lässt sich bei der nächsten Messung erkennen.
Denn sowohl die GeForce GTX 780 als auch die GeForce GTX Titan erreichen im Referenzdesign die magische 80-Grad-Grenze, weswegen beide Karten automatisch den GPU-Boost-Modus nicht mehr voll ausnutzen und teilweise bis auf den langsameren Base-Takt herunter takten. Die Palit GeForce GTX 780 Super JetStream schafft es dagegen, die Temperatur mit 75 Grad Celsius durchgängig ein Stück unter der 80-Grad-Marke zu halten, weswegen sowohl die Taktrate als auch die GPU-Spannung durchweg am Maximum laufen. Das erhöht die Geschwindigkeit, aber eben auch die Leistungsaufnahme.
Wer das nicht möchte und stattdessen auf ein wenig Leistung verzichten kann, dem empfehlen wir, das „Temperature Target“ auf 72 Grad Celsius (beziehungsweise einen auf das Gehäuse angepassten Wert) zu reduzieren. Das senkt bei uns zwar die Geschwindigkeit auf „nur noch“ drei Prozent über GeForce-GTX-Titan-Niveau, reduziert aber auch die Lautstärke um fünf Dezibel und die Leistungsaufnahme um genau 40 Watt.
Fazit
Auch wenn die Namensgebung auf eine GeForce GTX 780 schließen lässt, handelt es sich bei der Palit GeForce GTX 780 Super JetStream leistungstechnisch mindestens um eine GeForce GTX Titan – allerdings mit halbiertem Speicher, schlechterer Double-Precision-Performance und einem anderen Kühlsystem.
Die Geschwindigkeit ist einfach nur beeindruckend. Sie liegt ein gutes Stück über einer GeForce GTX 780 und auf dem Niveau einer GeForce GTX Titan mit maximiertem GPU-Boost. Die Lautstärke unter Windows geht in Ordnung, weiß aber nicht gänzlich zu überzeugen. Genau dasselbe lässt sich für den Geräuschpegel unter Last sagen. Die Leistungsaufnahme ist im 2D-Modus hingegen als sehr gut zu bezeichnen, während des Spielens aber sehr hoch. Der Grund: die Karte taktet durchweg mit maximalen Turbotakt oder gar darüber.
Die Palit GeForce GTX 780 Super JetStream ist derzeit noch nicht im Handel erhältlich, weswegen der Kostenpunkt ein Fragezeichen ist. Die GeForce GTX 780 im Referenzdesign aus demselben Hause gibt es ab etwa 570 Euro, die GeForce GTX Titan ab 930 Euro. Die Karte wird wahrscheinlich über 600 Euro kosten. Das ist ohne Zweifel natürlich ein sehr hoher Preis, die GeForce GTX Titan wird durch die neue Karte in heutigen Anwendungen ein Stück weit obsolet. Solange man nicht den größeren Speicher oder eine deutlich bessere Double-Precision-Leistung haben möchte. Beides ist auch weiterhin nur auf dem Flaggschiff zu finden.
Wer dagegen mit etwas weniger Leistung leben kann und dafür die Leistungsaufnahme und Lautstärke senken möchte, der wird mit der Palit-Karte ebenso glücklich. Selbst bei einem reduzierten Temperature Target von 72 °C bleibt die Karte so schnell wie eine GeForce GTX Titan mit Standardeinstellungen, arbeitet aber deutlich leiser und zieht vergleichbar viel Leistung aus der Steckdose. Ein Multitalent also, wenn auch ein teures. Mit einigen kleinen Schwächen wie der Lautstärke unter Windows wird man aber leben müssen.
- gleich schnell oder gar schneller als eine GeForce GTX Titan
- schnell genug für 2.560 × 1.600 und oft auch 5.760 × 1.080
- recht leise unter Windows
- niedrige Leistungsaufnahme unter Windows
- Flexibel bezüglich Lautstärke und Leistungsaufnahme durch GPU Boost 2.0 bei immer noch hoher Leistung
- mit 3.072 MB großer Speicher
- hörbar unter Last
- sehr hohe Leistungsaufnahme unter Last
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