Samsung Galaxy S4 mini im Test: Klein und doch endlich ganz groß
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Schon beim Galaxy S III mini stellte das Display einen der größten Unterschiede zum normalen Modell dar. Das setzt sich auch beim S4 mini fort, doch hat Samsung zumindest im Vergleich zum Vorgänger technisch etwas aufgestockt. Aus 480 × 800 werden 540 × 960 Bildpunkte, die Diagonale wächst von 4,0 auf 4,3 Zoll. Trotz dieses Zuwachses steigt die Pixeldichte von 233 auf 256 ppi. Auf dem Papier ein kleiner, im Alltag aber ein doch spürbarer Unterschied. Das S4 mini kann damit zwar nicht ansatzweise mit dem fünf Zoll großen Full-HD-Display des großen Bruders mithalten, doch was Samsung auf die Beine stellt, weiß zu gefallen.
Das Super-AMOLED-Panel punktet mit einem exzellenten Kontrast und ist von allen Blickwinkeln aus gut abzulesen. Typisch für Samsung ist die farbenfrohe Abstimmung des Displays, die nicht jedermanns Geschmack treffen dürfte. Doch gleichzeitig ist gerade dieses Merkmal ein kleiner Pluspunkt der Anzeige, denn keine andere Display-Technologie bietet auf den ersten Blick eine solch brillante Darstellung. Die Helligkeit wiederum bewegt sich mit um die 300 cd/m² auf einem für OLED-Displays guten Niveau, an die Helligkeit von IPS-Panels, die oftmals bei 450 cd/m² und mehr liegen, kommt Samsung aber nicht heran, sodass bei Sonnenlicht nur noch wenig auf dem S4 mini zu erkennen ist.
Besonders wegen der leicht erhöhten Auflösung macht das S4 mini im Vergleich zum Vorgänger aber einen klareren Schritt nach vorne.
Als optimalen Weißpunkt sehen wir D65 an, also eine Farbtemperatur von 6.500 Kelvin (K). Dies entspricht nach gängiger Definition einem mittlerem Tageslicht und ist der Weißpunkt der gängigen Farbräume sRGB und AdobeRGB. Eine Abweichung von einigen hundert bis etwa 1000 K ist bei Mobiltelefonen als noch akzeptabel anzusehen, einige Displays – bauartbedingt vor allem OLED-Modelle – liegen allerdings beim Weiß und noch mehr bei Grautönen oft im Bereich um 10.000 K, was bereits als deutlicher Blaustich wahrnehmbar ist. Sehr viele Displays von Smartphones und Notebooks treffen zwar den Weißpunkt von 6.500 K relativ genau, weichen aber bei Grautönen und anderen mittleren Farbtönen deutlich mit einem Blaustich ab. Vor allem bei gleichzeitigem Auftreten von Grau und Weiß ist diese ungleichmäßige Graubalance wahrnehmbar.
Gegenüber der LCD-Technik weisen OLED-Bildschirme einige Besonderheiten auf, die sich teilweise in unseren Messungen niederschlagen und erklärungsbedürftig sind. Zum einen ist das der bekanntermaßen hohe Kontrast, der bei OLED durch die selbstleuchtenden Pixel möglich ist – es gibt hier kein Backlight, welches durch das Panel mehr oder weniger stark abgedunkelt wird, sondern ein schwarz angesteuerter Pixel ist tatsächlich komplett schwarz und leuchtet nicht. Da das Kontrastverhältnis den Quotienten zwischen der Helligkeit von Weiß und Schwarz angibt, ergibt die Kontrastmessung bei OLED-Displays theoretisch eine Division durch Null und damit ein nicht definiertes Ergebnis – in der Praxis gibt es bei der Schwarzmessung immer eine gewisse Resthelligkeit durch Streulicht und ein Signalrauschen beim Messgerät, sodass Kontrastergebnisse im fünfstelligen Bereich entstehen. Da die Darstellung dieser Kontrastwerte im Balkendiagramm den irreführenden Eindruck erzeugen, der Kontrast wäre bei OLED sichtbar um viele Größenordnungen besser, haben wir uns entschieden als Kontrast maximal 5000:1 darzustellen und auf diese Erklärung zu verweisen. Im Alltag ist der Unterschied allenfalls in sehr dunklen Umgebungen deutlich wahrnehmbar, bei Tageslicht sind Faktoren wie die Reflexionen der Displayoberfläche wesentlich wichtiger.
Die zweite Besonderheit ist die beim derzeitigen Stand der Technik verhältnismäßig geringe Lebensdauer der blauen Leuchtelemente bei OLED-Displays. Dies veranlasst die Hersteller dazu, zur Steigerung der Lebensdauer bei einigen Displays die klassische RGB-Subpixelmatrix durch alternative Anordnungen abzulösen. Bekannt ist dabei beispielsweise Samsungs „PenTile“-Matrix, deren Hauptmerkmal die Vergrößerung der blauen und roten Subpixel ist – allerdings bei gleichzeitiger Halbierung ihrer Anzahl. Das bedeutet, dass bei gleicher Nennauflösung diese Displays eine geringere Anzahl von Subpixeln aufweisen als Displays mit der bewährten RGB-Matrix. Jeder Pixel verfügt weiterhin über seinen eigenen grünen Subpixel, teilt sich aber den jeweiligen roten und blauen Subpixel mit seinem Nachbarpixel. Das ganze führt bei gleicher Nennauflösung zu einer geringeren tatsächlichen Auflösung und an Kontrastkanten zu Farbsäumen, die vor allem die Lesbarkeit von Text deutlich verringern können.