Samsung Galaxy S4 mini im Test: Klein und doch endlich ganz groß
5/6Multimedia
Die Kamera des Galaxy S4 mini erfährt eine deutliche Aufwertung, denn aus fünf werden acht Megapixel, aus „HD ready“ wird Full HD. Im Alltag ergeben sich daraus detaillierte Bilder, die auch das Ausschneiden eines bestimmten Bildbereiches ohne allzu großen Qualitätsverlust ermöglichen. Im Vergleich zum zuletzt getesteten Lumia 925 wirkt die Farbdarstellung etwas weniger lebendig, gibt aber ansonsten wenig Anlass zur Kritik. Bildrauschen hält sich zumindest bei Tageslicht angenehm zurück und auch Nahaufnahmen gelingen mit dem S4 mini relativ gut. Neben dem Automatikmodus stehen auf dem S4 mini Modi für Nacht-, Serien- (bis zu acht Bilder), HDR- oder Panoramaaufnahmen zur Auswahl. Bei Dunkelheit wird die Kamera optional von einem LED-Blitz unterstützt.
Bei schlechten Lichtverhältnissen und speziell bei Nacht nimmt die Bildqualität dann aber deutlich ab. Zugutehalten kann man dem Galaxy S4 mini aber, dass es die gegebenen Lichtverhältnisse relativ realitätsnah widerspiegelt. Im Gegenzug wirken die Bilder aber verschwommen und stark verrauscht. Im Nachtmodus werden Bilder länger belichtet und geben somit auch mehr Details preis, die Gesamtqualität selbst wird dadurch aber nicht verbessert. Für Aufnahmen bei Dunkelheit ist das Galaxy S4 mini somit nur eingeschränkt geeignet.
Videos meistert das S4 mini dann aber wieder gut. Der Unterschied zur 720p-Auflösung des Vorgängers ist sofort zu erkennen. Das Mehr an Pixeln sorgt für scharfe Aufnahmen, die auch im Nahbereich überzeugen. Für die Fokussierung nimmt sich das Telefon aber etwas Zeit, wie die Aufnahme zwischen 1:22 und 1:40 zeigt. Dennoch ist das Ergebnis zufriedenstellend und dem Vorgänger S III mini eindeutig überlegen. Zum großen Bruder S4 kann das mini aber nicht aufschließen.
Kommunikation
Auch im Bereich Kommunikation hat Samsung für das Galaxy S4 mini nachgelegt, denn nun zählt auch beim kleinen Ableger LTE zur Standardausstattung. Beim S III mini war diese Technologie selbst gegen Aufpreis nicht zu haben. Mit einem passenden Vertrag sind so theoretisch bis zu 100 MBit/s für Down- und 50 MBit/s für Uploads möglich. Gegenüber dem Vorgänger ist das eine deutliche Aufwertung.
Aber auch bei den UMTS-Frequenzen hat sich etwas verändert, denn mit 850 MHz wird nun der südamerikanische Kontinent besser abgedeckt. Zudem werden jetzt auch Geschwindigkeiten von bis 42,2 MBit/s unterstützt und nicht nur maximal 14,4 MBit/s. Des Weiteren kommen beim Galaxy S4 mini nun auch das russische Navigationssatellitensystem GLONASS sowie NFC zum Einsatz. Letzteres war beim S III mini nur optional erhältlich. WLAN wird weiterhin nach 802.11a/b/g/n beherrscht, Bluetooth wird nach Version 4.0 unterstützt.
An der Qualität der Telefonie gibt es im Großen und Ganzen kaum etwas auszusetzen. Störende Hintergrundgeräusche sind im Telefonat für die Person gegenüber nur wenig wahrzunehmen, die Stimme des Anrufers ist gut verständlich. Beide Mikrofone leisten hier also guten Dienst. Der verbaute Lautsprecher wiederum ist in erster Linie laut genug, um das S4 mini auch zum Freisprechen zu nutzen. Die Tonqualität fällt konstruktionsbedingt nur mittelmäßig aus, geht aber in den meisten Fällen in Ordnung. Zu Abbrüchen oder Aussetzern von Telefonaten kam es mit dem Galaxy S4 mini im Berliner Netz von O2 zu keiner Zeit. In unserem Alltag arbeitete auch das WLAN zuverlässig und die Positionierung in Google Maps erfolgte zügig.
Bis auf wenige Exoten wie etwa WLAN nach ac-Standard oder kabelloses Laden bietet das S4 mini einen fast voll ausgestatteten Bereich Kommunikation. Kritikpunkte des Vorgängers hat Samsung, das darf mit einer neuen Generation aber auch erwartet werden, beseitigt und ein gutes Paket auf die Beine gestellt.
Laufzeiten
Fünf Filme am Stück ansehen? Kein Problem auf dem Galaxy S4 mini. Denn selbst bei maximaler Display-Helligkeit knackt das Smartphone die 10-Stunden-Marke. Bei 200 cd/m² kann das S4 mini sogar noch eine Schippe drauflegen. Bestwerte in beiden Disziplinen, die jeweils für Platz eins langen. Den 1.500 mAh (5,7 Wh) starken Akku des Vorgängers hat Samsung gegen ein Modell mit 1.900 mAh (7,22 Wh) getauscht. Das hilft auch im Alltag, wo bis zu zwei Tage Laufzeit realistisch sind, wobei hier zwei Tage und eine Nacht, sprich etwa 36 bis 40 Stunden gemeint sind. Beim S III mini musste man sich noch mit etwa 10 Stunden weniger zufriedengeben. Typisch für Samsung: Der Akku lässt sich ohne große Mühe aus dem Gerät entnehmen.
Auch bei den von uns ermittelten Akku-Laufzeiten gilt, dass diese nur als Richtwert angesehen werden sollten. Zudem darf nicht vergessen werden, dass sich die hier präsentierten Geräte teils deutlich unterscheiden. Ob bei der Größe und Helligkeit des Displays oder bei der Größe des Akkus: Es handelt sich um heterogenes Testfeld, sodass eine direkte Vergleichbarkeit nur selten möglich ist.
Zur Methode: Die Werte wurden bei maximaler Display-Helligkeit und aktiviertem WLAN ermittelt. Bluetooth und GPS waren deaktiviert. Sofern das Gerät über 3G verfügte (Smartphones, Tablets in der 3G-Version), war die entsprechende Verbindung aktiviert.