Silverstone Fortress 04 im Test: Hochwertiger Auftakt, kläglicher Abgang

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Carsten Lissack
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Fazit

Auch wenn uns das Silverstone Fortress 04 außerordentlich gut gefallen hat, so hat es doch mit einigen Kinderkrankheiten zu kämpfen. An der Verarbeitungsqualität sowie Materialwahl gibt es nicht das Geringste auszusetzen. Im Gegenteil: Das Fortress 04 gehört zu den wertigsten und am besten verarbeiteten Gehäusen, die wir bisher auf ComputerBase getestet haben. Funktionalität, also die Modularität sämtlicher Bauteile und beispielsweise die CPU- und GPU-Stützen, Staubfilter sowie die Raumaufteilung sind bis ins letzte Detail überzeugend und durchdacht und bereiten viel Spaß.

Kleinere Kritikpunkte wie sichtbare Magneten oder ein fehlendes Verlängerungskabel für die CPU-Stromversorung erweisen sich grundsätzlich als Meckern auf hohem Niveau. Bei einem Anschaffungspreis von mehr als 200 Euro können diese Dinge aber durchaus vom Hersteller erwartet werden. Andere Aspekte wie etwa die schlechte Positionierung beziehungsweise Trennung des Frontpanels lassen sich auch nicht unbedingt immer schönreden. Eine einheitliche Positionierung auf der rechten Seite wäre unserer Meinung nach am sinnigsten gewesen. Auch über die Effektivität der Schalldämmung kann man sich streiten. Uns jedenfalls hat sie nicht überzeugt.

Angesichts des hohen Preises darf man auch vernünftige Lüfter erwarten. Offenbar hat Silverstone eine völlig andere Definition von „vernünftig“ als die meisten seiner Kunden. Während der Kunde oft ein leises und gleichzeitig leistungsstarkes Gehäuse wünscht, versteht Silverstone darunter pure Leistungsstärke. Ohne Zweifel, diese Leistungsstärke erhält man mit dem Fortress 04 zu Genüge. Dabei scheint die Lärmentwicklung für Silverstone aber vollkommen irrelevant oder nur Nebensache zu sein.

Silverstone Fortress 04 - Testsystem seitlich
Silverstone Fortress 04 - Testsystem seitlich

Während das Chassis bei anliegenden 5 Volt noch als angenehm zu bezeichnen ist, entpuppen sich die neuen „Air Penetrator AP182“ unter Volllast als wahre Performance-Bestien mit nur einem Ziel: eines der besten „Airflow-Karosserien“ zu schaffen, die die Welt gesehen hat. Wer Wert auf ein akzeptables Betriebsgeräusch legt, kommt beim Erwerb des Fortress 04 also ohnehin nicht um einen kompletten Satz neuer Lüfter herum. Wer hingegen wirklich auf der Suche nach einem performanten Gehäuse ist, der ist mit dem Silverstone Fortress 04 sicher sehr gut beraten – diverse Packungen Oropax für den Dauerbetrieb sind in diesem Fall dann aber eine Selbstverständlichkeit.

Wir möchten an dieser Stelle noch einmal betonen, wie gut uns das Silverstone Fortress 04 von seiner haptischen Seite gefallen hat. Leider verhindern kleinere Ungereimtheiten und wahrhaft nervenaufreibende Lüfter, die nahezu gänzlich an den Kunden vorbeientwickelt wurden, letztendlich eine Empfehlung. Von einem Gehäuse, das knapp 210 Euro kostet, erwarten wir mehr Feingefühl in den genannten Kritikpunkten.

Silverstone Fortress FT-04
30.07.2013
  • Massive Bauweise
  • Festplattenentkopplung
  • Mainboardtray entfernbar
  • Adäquate Schalldämmung
  • Stufenlose Lüftersteuerung
  • CPU- und Grafikkartenträger
  • Leicht zugängliche Staubfilter
  • Sehr gutes Kabelmanagement
  • Sehr gute Verarbeitungsqualität
  • Modularität der Festplattenkäfige
  • Größtenteils werkzeuglose Montage
  • Massive Aluminiumfronttür und Deckel
  • Keine Manschetten für Kabelmanagement
  • Hoher Verbrauch der Lüfter bei 12 Volt
  • Getrennter Frontpanel auf zwei Seiten
  • Türbeschläge nicht ummontierbar
  • Geringer Öffnungswinkel der Tür
  • Türmagneten sichtbar

Das Sample für den Test wurde uns freundlicherweise von Silverstone zur Verfügung gestellt.

Preisvergleich

Neben der getesteten schwarzen Version mit Sichtfenster soll das Silverstone Fortress 04 auch in der Farbe silber erhältlich sein. Versionen ohne Sichtfenster sind ebenfalls geplant. Momentan sind sie jedoch noch nicht im Preisvergleich gelistet.

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