Surface belastet Microsofts Ergebnis im 4. Quartal
Microsoft hat am Donnerstagabend die Ergebnisse für das 4. Quartal des Fiskaljahres 2013 bekannt gegeben. Beim Umsatz konnte der Konzern gegenüber dem Vorjahr Zuwächse verkünden. Der Gewinn wird hingegen von einer 900 Mio. US-Dollar schweren Abwertung auf Bestände des Tablets Surface RT belastet.
Mit 19,9 Mrd. US-Dollar lag der Umsatz knapp 10 Prozent über den Einnahmen des Vorjahres, wobei ein kräftiges Wachstum im Geschäft mit Geschäftskunden und Cloud-Dienstleistungen den Umsatzrückgang in Folge des weiterhin schrumpfenden PC-Marktes überkompensiert haben.
Beim Gewinn konnte Microsoft – unbereinigt – zwar deutlich zulegen, allerdings enthielt das Vorjahresergebnis eine Abschreibung auf den Goodwill des übernommenen Online-Werbespezialisten aQuantive in Höhe von 6,2 Milliarden US-Dollar und Rückstellungen für die kostenlose Bereitstellung von Windows 8 auf neu erworbenen Systemen. Unter Berücksichtigung dieser Einmaleffekte lag der Gewinn im 4. Quartal 2013 mit 6,1 Mrd. US-Dollar unter dem des Vorjahres. Dabei verhinderten notwendige Abschreibungen auf Lagerbestände des Surface RT in Höhe 900 Mio. US-Dollar einen Anstieg gegenüber dem Vorjahr.
Erst am Wochenende hatte Microsoft eine weltweite Preissenkung von 150 US-Dollar für das sich nur schleppend verkaufende Surface RT bekannt gegeben. Um allein diese Preissenkung für die Abschreibung auf die Bestände verantwortlich zu machen, müsste bei Microsoft noch 6.000.000 Tablets dieses Typs auf Lager liegen – unter der Annahme, dass die Preissenkung gegenüber dem Handel nochmals höher ausgefallen ist, zwar durchaus auch weniger. Die Zahl erscheint allerdings zu hoch, so dass davon auszugehen ist, dass Microsoft einen Teil der Bestände nicht nur im Bewertungsansatz gesenkt sondern im 4. Quartal komplett abgeschrieben hat. Dies würde bedeuten, dass der Hersteller nicht davon ausgeht, alle Lagerbestände noch absetzen zu können.
Unter Microsofts Sparten konnte der Unternehmensbereich für Business-Lösungen mit einem Umsatzwachstum von vierzehn Prozent gegenüber Vorjahr am deutlichsten zulegen – auch die Sparte Online-Dienstleistungen (u.a. Windows Azure) und Entertainment (u.a. Xbox 360) entwickelten sich mit plus neun und plus acht Prozent positiv. Einen Umsatzrückgang hatte hingegen die Windows-Sparte zu verzeichnen: Hier wurden sechs Prozent weniger Einnahmen als im vergleichbaren Vorjahresquartal erzielt.
Für die unmittelbare Zukunft sieht Microsoft diesen Trend sich weiter fortsetzen. „Wir sehen auch weiterhin eine starke Nachfrage nach industriellen Lösungen und Dienstleistungen“, so Kevin Turner, COO bei Microsoft. Auch unterstreiche „der fortschreitende Einsatz unserer Cloud-Dienstleistungen wie Windows Azure, Office 365 und Dynamics CRM unsere Führungsrolle in der Cloud.“