Xbox One mit Indie-Unterstützung: Jede Konsole ein Dev-Kit

Update 2 Max Doll
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Bereits Mitte des Monats wollte die Gerüchteküche wissen, dass auch die Indie-Entwickler betreffende Politik der Xbox One überarbeitet wird. Die weitreichenden Änderungen hat Microsoft nun offiziell bestätigt: Unter anderem wird sich jede Konsole zum Dev-Kit freischalten lassen.

Chief Product Officer Marc Whitten bestätigte gegenüber GameInformer, dass jede Konsole für die Entwicklung von Spielen genutzt werden kann und jedes Spiel Zugriff auf alle Features der Xbox One und Xbox Live haben wird – inklusive Kinect, Cloud und Achievements. Endkunden-Konsolen müssen zu diesem Zweck allerdings freigeschaltet werden, wobei die entsprechenden Funktionen noch nicht zum Marktstart bereitstehen werden. Wie Kotaku erfahren konnte, wird zur Freischaltung lediglich der Besuch einer Webseite zur Registrierung erforderlich sein.

Entwicklern wird es dabei möglich sein, ihre Titel ohne einen Publisher zu veröffentlichen. Einschränkungen hinsichtlich der Art oder Größe von Spielen wird es nicht geben. Ob gleichzeitig auch Retail-Versionen der Spiele angeboten werden dürfen, wurde eindeutig beantwortet. „Unser Ziel ist es, ihnen [den Indie-Entwicklern] Zugriff auf die Leistung der Xbox One und von Xbox Live, Kinect, Smartglass zu geben. Das ist es, was unserer Ansicht nach eine Menge Kreativität hervorrufen wird“, erklärte Witten auf eine entsprechende Frage. Im Xbox-Marktplatz werden Indie-Spiele in direkter Konkurrenz zu anderen Angeboten stehen und nicht in einem separaten Shop zu finden sein.

Zur Aufteilung der Einnahmen will sich Microsoft auf der Gamescom genauer äußern, Unterschiede zur derzeitigen Regelung soll es jedoch nicht geben. Momentan behält der Konzern etwa 50 Prozent der Einnahmen für sich. Die Zeit, die für Zertifizierungen von Programmen und Updates benötigt wird, soll laut Witten drastisch sinken. Hier wird ein Zeitrahmen von 14 Tagen angepeilt, wobei künftig lediglich auf schwerwiegende Programmfehler sowie Verletzungen der Nutzungsbedingungen geprüft wird.

Erste Reaktionen aus den Reihen der unabhängigen Entwicklern hat Shacknews zusammengetragen. Während die Rahmenbedingungen prinzipiell auf Zustimmung stoßen, wird insbesondere die Sichtbarkeit von Angeboten kleiner Studios als problematisch betrachtet – die gleiche Situation findet sich in App-Stores für mobile Betriebssysteme, in denen durch das riesige Angebot nur wenige Anbieter größere Verkaufszahlen erreichen. Zudem äußern zahlreiche Entwickler Skepsis in Bezug auf die tatsächliche Unterstützung durch Microsoft; in der Vergangenheit hat sich der Konzern bei unabhängigen Studios keinen guten Ruf erworben.

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Update

Auf Reddit erklärte Larry Hryb (Major Nelson) auf Frage eines Nutzers nach Mod-Unterstützung, dass diese „von den Entwicklern abhängt“. Demnach sind die Fan-Projekte zumindest grundsätzlich eine Option für die Xbox One, was die Grenzen zwischen PC und der Microsoft-Konsole noch ein wenig mehr verwischt. Auf diese Weise wird allerdings auch Indie-Entwicklern und Moddern für plattformübergreifende Spiele eine größere Zielgruppe geboten – ein attraktiver Zug. Allerdings betonte Hryb, dass die Dev-Kit-Fähigkeit mit dieser Option nichts zu tun habe, beides seien grundverschiedene Dinge.

Wir danken unserem Leser „Heretic Novalis“ für den Hinweis zu dieser Meldung!

Update

Wie Phil Spencer über Twitter auf Rückfragen von Entwicklern verriet, werden die zum Dev-Kit freigeschalteten Konsolen ebenso wie die Indie-Spiele entgegen anderslautender Gerüchte nicht auf maximal drei Gigabyte Speicher limitiert. Auch hinsichtlich anderer Leistungsdaten wird es keine Beschränkung geben. Für den Marktplatz kündigte der Leiter von Xbox Games Suchfunktionen an, die Nutzern erlauben, die Art von Spiel zu finden, die sie gerne mögen. Wie genau Aufmerksamkeit auf Indie-Titel gelenkt werden soll, will Microsoft zu einem späteren Zeitpunkt ankündigen. Zumindest eine Rangliste der beliebtesten Spiele – vermutlich ähnlich Steam – wird es wahrscheinlich geben.

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