AMD und Intel bauen Marktanteil bei PC-Grafikchips aus
Aktuelle Zahlen zum Markt mit Grafikchips für PC-Systeme besagen, dass Nvidia im zweiten Quartal des Jahres Marktanteile verlor, da sowohl AMD als auch Intel von der zunehmenden Verbreitung von integrierten Grafiklösungen profitierten. Insgesamt konnte der Absatz mit Grafikchips trotz sinkender PC-Verkäufe gesteigert werden.
Laut dem Bericht, den die Marktforscher von Jon Peddie Research (JPR) am Dienstag veröffentlichten, nahm das Geschäft mit Grafiklösungen für PCs und ähnliche Systeme (ARM-basierte Geräte und Server wurden nicht erfasst) gegenüber dem ersten Quartal um 4,6 Prozent zu, obwohl der PC-Markt im gleichen Zeitraum einen Rückgang um 2,5 Prozent verzeichnen musste. JPR ruft dies auf den Trend zu mehreren Grafikchips pro System zurück: Kunden würden vermehrt sowohl integrierte GPUs (im Prozessor) als auch dedizierte GPUs (Grafikkarten) einsetzen. Einen geringeren Anteil am Zuwachs soll auch die Nutzung mehrerer Grafikkarten haben.
Im Jahresvergleich machen sich die drastisch gesunkenen PC-Verkäufe wiederum deutlich bemerkbar: Die Auslieferungen von Grafikchips haben um 6,8 Prozent abgenommen, so JPR. Zudem liege das Quartalswachstum von 4,6 Prozent unterhalb des Zehn-Jahre-Durchschnitts von plus 7,2 Prozent.
Zu den Gewinnern des zweiten Quartals zählen den Zahlen zufolge AMD und Intel dank der in die Prozessoren integrierten Grafikchips. AMD habe die Zahl der ausgelieferten Grafiklösungen um 10,9 Prozent steigern können und seinen Marktanteil auf 21,9 Prozent erhöht. Intel verzeichnete laut Bericht eine Absatzsteigerung von 6,2 Prozent und legte ebenfalls beim Marktanteil zu, der nun 62 Prozent betrage. Nvidia hingegen habe 2,2 Prozentpunkte Marktanteil eingebüßt und liege nun noch bei 16,1 Prozent. Die Auslieferungszahlen der kalifornischen GPU-Schmiede seien um acht Prozent gesunken. Im Vergleich zum Vorjahr stehe Nvidia allerdings besser da.
Marktanteil Q2/13 | Marktanteil Q1/13 | Absatz Q1 vs. Q2 | Marktanteil 2012 | |
---|---|---|---|---|
AMD | 21,9 % | 20,6 % | + 10,9 % | 22,7 % |
Intel | 62,0 % | 61,1 % | + 6,2 % | 62,0 % |
Nvidia | 16,1 % | 18,3 % | – 8,0 % | 14,8 % |
Gesamt | 100 % | 100 % | + 4,6 % | 100 % |
Quelle: Jon Peddie Research |
Darüber hinaus macht JPR Angaben zur Absatzentwicklung bei Grafiklösungen der jeweiligen Hersteller für Desktop-PCs und Notebooks, wie folgende Tabelle zeigt. Dabei ist zu bemerken, dass bei AMD lediglich Angaben zu den APUs und nicht zu Grafikkarten gemacht werden.
Änderung Q1 vs. Q2 2013 | |
---|---|
AMD (Desktop-APUs) | – 9,6 % |
AMD (Notebook-APUs) | + 47,1 % |
Intel (Desktop) | – 1,4 % |
Intel (Notebook) | + 12,1 % |
Nvidia (Desktop) | – 8,9 % |
Nvidia (Notebook) | – 7,1 % |
Quelle: Jon Peddie Research |
Dabei zeigt sich, dass im Notebookbereich deutlich mehr Prozessoren mit integrierter GPU abgesetzt werden konnten, während der Desktop-Bereich rückläufig ist. Nvidia als ausschließlicher Anbieter dedizierter Grafiklösungen hat in beiden Segmenten das Nachsehen. Der Absatz von diskreten GPUs habe im Quartalsvergleich um 5,5 Prozent und im Jahresvergleich um 5,2 Prozent abgenommen, so die Analysten.