Dell XPS 12 im Test: Ultrabook und Tablet vereint
2/4XPS 12 im Überblick
Design & Verarbeitung
Wie schon der Vorgänger macht auch das aktuelle XPS 12 gleich nach dem Auspacken und ersten Anfassen Lust auf mehr. Denn das Ultrabook ist zwar im hochpreisigen Segment angesiedelt, Käufer werden aber auch entsprechend belohnt, was Materialwahl und Verarbeitung betrifft. Dell verstaut die Technik in einem Materialmix aus Kohlefaser, Aluminium, Magnesium und Glas. Erstgenanntes Material wird für die Rückseite des Displays und den Boden verwendet, Aluminium dient als Rahmen für den Mechanismus, der das Drehen der Anzeige ermöglicht. Aus einer Legierung aus Magnesium und Aluminium, die Dell mit sogenannter Soft-Touch-Farbe überzogen hat, bestehen die Handauflagen links- und rechtsseitig des gläsernen Touchpad. Gläsern ist auch die Abdeckung des Displays, wobei Dell beim XPS 12 auf Gorilla Glass von Corning vertraut.
Abgesehen davon, dass der Touchscreen je nach Winkel und Umgebungslicht mehr oder weniger stark spiegelt, gibt es an der Gesamtkonstruktion, die Dell auf die Beine stellt, kaum etwas auszusetzen. Mit 1,52 kg zählt das XPS 12 zwar nicht zu den leichtesten Ultrabooks, dies ist aber dem Touchscreen zu schulden, ohne welches das XPS 12 noch leichter und dünner als 15 bzw. 20 Millimeter ausfallen könnte – je nach dem, ob an der dünnsten oder dicksten Stelle gemessen wird. Damit würde aber auch der eigentliche Clou des Geräts zerstört, der im um 180 Grad drehbaren Display liegt, das über zwei Fixpunkte mittig des Alurahmens mit dem Gerät zwecks Strom- und Signalübertragung verbunden ist. In beide Richtungen rastet der Mechanismus mit einem soliden Klick in den Rahmen ein, sodass das Display fest gehalten wird. Auch im Notebook-Modus kommt es bei der Bedienung per Touch nicht zum Auslösen des Mechanismus', es bedarf dafür deutlich mehr, aber nicht zu viel Druck.
In den unteren zwei Dritteln des Dell XPS 12 steckt die eigentliche Hardware, die über jeweils einen Schlitz links und rechts sowie ein Gitter auf der Unterseite ihre Abwärme entweichen lässt. Unter Last ist das XPS 12 zwar hörbar, aber in keinster Weise nervig laut. Im Regelfall hält sich der Lüfter angenehm zurück. Die Anschlüsse halten sich mit zwei USB-3.0- und einer Mini-DisplayPort-Buchse sowie einem Kopfhöreranschluss in Grenzen, unzureichend genutzt werden die Seiten des XPS 12 aber nicht. Links finden sich neben letztgenanntem Anschluss Schalter für die Rotationssperre sowie An und Aus, eine Lautstärkewippe und ein sogenanntes Noble Lock für die Sicherung per Schloss und Drahtseil.
Rechts sitzt neben USB und DisplayPort der Anschluss für das 45-Watt-Netzteil (19,5 V / 2,31 A), außerdem findet sich dort eine fünfstufige LED-Anzeige für den Akku, die sich per Taste aktivieren lässt. Einen Kartenleser sucht man indes vergebens, obwohl dieser sogar im schlankeren MacBook Air (13") Platz findet. Für einen sicheren Stand sorgen zwei Gummileisten auf der Unterseite, die eine kleine rechteckige Metallplatte flankieren, unter der sich die üblichen Aufdrucke verstecken, damit diese nicht die ansonsten sehr schlichte aber nicht langweilige, mit leichter Kohlefaser-Musterung versehene Optik der matten Oberflächen verschandeln.
Pluspunkte erhält das XPS 12 auch für seine gute Tastatur und das Touchpad. Erstere ist mit einer Hintergrundbeleuchtung ausgestattet, die sich in drei Stufen regeln lässt: Hell, etwas dunkler und aus. Die Ausleuchtung fällt dabei gleichmäßig aus, die Leertaste wird indes nicht beleuchtet, was aber zu verschmerzen ist. Doch nicht nur die Optik gefällt, auch das Tippgefühl fällt gut aus. Die Tasten sind angenehm groß und bieten allesamt gute Druckpunkte – nicht zu schwer und nicht zu leicht. Dabei erinnert das Schreibgefühl etwas an das MacBook Air, was als Lob zu verstehen ist. Längeres Schreiben stellt auf dem XPS 12 kein Problem dar. Nicht ganz auf Apple-Niveau, aber immer noch sehr gelungen ist auch das gläserne Touchpad. Der Widerstand beim Gleiten mit den Fingern fällt gering, aber nicht extrem niedrig aus, sodass im positiven Sinne das Gefühl besteht, etwas „in der Hand zu haben“. Auch Windows-8-Gesten lassen sich damit gut nutzen, wenngleich der Griff zum Display intuitiver erscheint.
Was Materialwahl, Verarbeitung und Haptik betrifft, hat Dell also auch mit dem neuen XPS 12 ein sehr gutes Gesamtpaket auf die Beine gestellt. Das Ultrabook überzeugt in all diesen Punkten so sehr, dass selbst die wenigen kleinen Kritikpunkte nichts an dieser Feststellung ändern können.