Dell XPS 12 im Test: Ultrabook und Tablet vereint
3/4Display, Performance & Laufzeit
Display
Ganz klar im Mittelpunkt des XPS 12 steht das um 180 Grad schwenkbare Display, das an zwei Punkten im Alurahmen hängt und sich auf dieser gedachten x-Achse drehen lässt. Die Display-Einheit ist sieben Millimeter dick und wird rundherum von 16 kleinen Schrauben zusammengehalten. Auf 12,5 Zoll Diagonale versammeln sich geschützt hinter Corning Gorilla Glass knapp über zwei Millionen Bildpunkte oder anders ausgedrückt: 1.920 × 1.080 Pixel. Das sind zwar attraktive technische Daten, in der Preisklasse des XPS 12 können solche Werte aber mittlerweile erwartet werden. Mit Blick auf die Retina-MacBooks von Apple oder Samsungs ATIV Book 9 Plus sind in Zukunft tendenziell sogar noch höhere Auflösungen zu erwarten, sodass Dell beim XPS 12 in puncto Auflösung zwar alles richtig macht, aber eigentlich auch nur den (guten) Standard erfüllt.
Nichtsdestoweniger leistet sich der Touchscreen kaum Schwächen. Lediglich der Kontrast liegt in unseren Messungen mit 634:1 nur im oberen Mittelfeld. Die Maximalhelligkeit liegt hingegen mit 374 cd/m² auf einem sehr guten Niveau, die Homogenität fällt mit 91 Prozent ebenfalls überdurchschnittlich gut aus. Erfreulich ist zudem, dass aus fast jedem Blickwinkel und so gut wie ohne Veränderungen der Anzeigequalität am XPS 12 gearbeitet werden kann. Das gute Display macht sich besonders im Tablet-Modus bemerkbar, da hier das Gerät deutlich mehr bewegt und damit die Blickwinkel verändert werden. Für das XPS 12 stellt dies aber kein Problem dar. Wie schon beim Surface Pro gelingt auch beim Dell XPS 12 eine sehr gute Abstimmung zwischen Software (Windows 8) und Touch-Sensorik. Die Bedienung per Touch fällt sehr präzise aus.
Leistung
Trotz Core-i7-Prozessor basierend auf Intels „Haswell“-Architektur ist das Dell XPS 12 kein rundum schnelles Notebook, wenn primär die Benchmarks betrachtet werden. Diese Tatsache möchten wir gleich zu Beginn festhalten. Die Benchmarks lassen das XPS 12 aber schlechter dastehen, als es im Alltag agiert. Das Intel-Modell 4500U verrichtet mit einem Basistakt von 1,8 und Turbomodus von 3,0 GHz die meistgenutzten Alltagsaufgaben, ohne dass sich die vergleichsweise schwache CPU nennenswert negativ bemerkbar macht. Die zwei Kerne bzw. vier Threads reichen vollkommen aus, wenn primär der Office-Alltag im Fokus steht. Das bedeutet, dass Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, E-Mails oder das Surfen im Netz nicht ansatzweise Hindernisse für das XPS 12 darstellen, was unter anderem an der sehr schnellen SSD liegt, die klassischem Festplattenspeicher deutlich überlegen ist. Auch Musik und Videos treiben das Ultrabook bei Weitem nicht ans Limit.
Erst wenn dieses Material auch bearbeitet werden soll, muss etwas länger auf die eher gemächliche Abarbeitung der Aufgaben gewartet werden. Im Vergleich zu den „echten“ i7, die vier Kerne beziehungsweise acht Threads bieten, dauert es messbar länger, Bilder zu bearbeiten, Musik zu komprimieren, Videos umzuwandeln oder Dateien zu packen. Dramatisch schlecht sind die Ergebnisse aber nicht. Wenn es allerdings eine Sache gibt, für die das XPS 12 nicht ausgelegt ist, dann sind es Spiele. Wer Kracher wie Crysis 3 oder Battlefield 3 mit maximalen Details und bei nativer Auflösung spielen möchte, muss definitiv zu einem anderen Notebook greifen. Problemlos laufen hingegen Titel wie Torchlight 2, wo selbst in 1.920 × 1.080 und bei höchster Detailstufe noch über 30 Bilder pro Sekunde möglich sind. Für solche grafisch weniger anspruchsvollen Titel reicht die Leistung der Intel HD Graphics 4400.
Laufzeit
Die Laufzeit des XPS 12 fällt überdurchschnittlich gut aus, denn im simulierten Mischbetrieb aus Office, Multimedia und Spielen sowie auf 140 cd/m² eingestellter Displayhelligkeit kann sich das Ultrabook deutlich vor die Konkurrenz setzen. Über vier Stunden hält das XPS 12 bei durchgehender Nutzung im PowerMark-Szenario „Balanced“ durch. Was dem Gerät insgesamt gesehen an Leistung fehlt, macht das XPS 12 durch seine gute Laufzeit wieder wett. Mit einem Core-i5-Prozessor und 200 MHz weniger Basistakt sowie 400 MHz Turbotakt bestünde in der Basiskonfiguration weiteres Potential nach oben, wobei die Leistung dann aber nochmals eine Stufe tiefer rangieren würde. Im Video-Dauertest, bei dem eine 1080p-MP4-Datei bei ebenfalls 140 cd/m² abgespielt wird, ist für das XPS 12 nach etwas über sechseinhalb Stunden Schluss. Das ist ein guter Wert, wobei die aktuelle MacBook-Air-Generation unangefochten die Spitze markiert.