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Free-to-Play mit CryEngine: Warface angespielt

Max Doll
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Mit „Warface“ will sich Crytek einen Platz im Free-to-Play-Markt sichern. Die Zutaten: Flottes Gameplay mit mehreren Klassen im kooperativen Spiel und natürlich die hauseigene CryEngine, die für hübsche Grafik sorgen soll. Wir haben den Gratis-Shooter auf der Gamescom 2013 angespielt.

Auch wenn „Warface“ nicht das Niveau von „Crysis 3“ erreicht: Das Niveau eines „Call of Duty“ kann Crytek schlagen. Spielerisch orientiert man sich durch die Integration von vier Klassen – Soldat, Engineer, Medic, Scharfschütze – und flottem Gameplay in Vier-Mann-Teams, das in seiner Geschwindigkeit und von den Bewegungsabläufen her Anleihen am Erfolgs-Shooter eigener Produktion nimmt. Das beginnt sowohl bei den flexibel und fix anzuschraubenden Waffen-Modifikationen aus dem Spiel heraus und endet bei dem für die Nano-Anzüge charakteristischen Rutschen aus dem Lauf heraus.

Die Kämpfe stechen deshalb mit hohem Tempo aus der Masse hervor; die Spielgeschwindigkeit insgesamt liegt höher als bei „realistischer“ angesetzten Shooterkonkurrenten. Vorsichtigeres Vorgehen oder schnelle Reaktionen gehören daher zum Pflichtprogramm selbst mit mehreren Spielern. Allerdings bietet der Titel nur wenig Möglichkeiten zum Vorgehen als echtes Team, die Interaktions- und Handlungsfelder sind eng umrissen. Neben der Möglichkeit zum Verarzten gefallener Kameraden können Spieler mit dem klassischen „Buddy Boost“ an höher gelegene Positionen gelangen. Dieser bleibt jedoch auf vorgegebene Stellen begrenzt. Ein Grundmaß an Teamfähigkeit wird dennoch vorausgesetzt. Durch die dicht bevölkerten Level muss regelmäßig Munition und Verbandszeug nachgefasst werden, während besonders starke Gegner nach einem Scharfschützen schreien: Raketen sind zwar tödlich, aber langsam. Der vernünftige Einsatz der individuellen Stärken und Schwächen durch umsichtige Mitspieler fördert den Spielerfolg insofern enorm.

Gefährlich werden die Gegner in Warface jedoch ausschließlich durch ihren hohen Basisschaden sowie ihre mitunter recht hohe Anzahl. Wirklich raffiniert geht die KI nicht vor; sie kann es in Anbetracht des angespielten, engen Levels aber auch nicht. Hier hält sich Crytek an ein schlichtes Schlauchdesign, das keinerlei Spielraum für Flankierungen oder andere taktische Manöver abseits eines Frontalangriffes lässt. Von der lose um das Spiel gelegten Hintergrundgeschichte im Schwarz-Weiß-Schema erfährt man jedoch nichts, eine dicht erzählte Handlung im eigentlichen Sinn ist abwesend. Spielprinzip: Einsteigen, Losballern, Spaß haben! Der Schwerpunkt von Warface liegt also klar auf der Kernmechanik des Genres schlechthin, ergänzt um etwas Gruppendynamik.

Ausblick

Insgesamt tragen die Adrenalin-lastigen Gefechte zumindest für den Moment. Ein kurzes Match für zwischendurch mit einer Spieldauer von 10 bis 15 Minuten dürfte deshalb auch längerfristig durchaus motivierend sein, wenn Crytek mit unterschiedlichen Karten und Missionen optische Abwechslung anbietet. Für mehr als das eine Spiel zwischendurch dürfte das Spielprinzip jedoch nicht ausreichen, für längere Sitzungen fehlt es dann doch an Motivatoren. Warface bietet dem Markt also kein neues Konzept, sondern kocht letztlich Bewährtes in für Gratisspiele hübscher Optik neu auf.

Nach langer Pause ist jetzt eine neue Closed Beta des Spiels gestartet, an der Spieler in Europa, Nordamerika und der Türkei teilnehmen können. Vorausgesetzt wird ein gültiger GFace-Account.

Warface (Gamescom 2013)
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