Kickstarter-Gründer warnt vor „Stretch Goals“
Ist ein Projekt über Kickstarter finanziert, werben viele Entwickler mit zusätzlichen Zielen, sogenannten „Strech Goals“, die für weitere Beträge weitere Inhalte versprechen. Yancey Strickler, einer der drei Kickstarter-Gründer, warnt nun jedoch in einem Blog-Beitrag vor dieser Praxis.
Gefahren sieht Strickler durch das Anwachsen der Größe der „gestreckten“ Projekte. Dies könne das kreative Konzept verändern und damit die Umsetzung gefährden; zudem würden Backer nicht mehr das Produkt bekommen, das sie ursprünglich unterstützt hätten, während Entwickler oder Anbieter Gefahr liefen, sich zu übernehmen. Dabei falle der zusätzliche Geldbetrag oftmals geringer als gedacht aus, wenn mit den Mehreinnahmen nicht nur mehr Inhalte sondern auch mehr Belohnungen für die Unterstützer ausgeschüttet werden müssten. Dies würde oftmals nicht einkalkuliert. Insgesamt sinke so der Raum, der für Fehler zur Verfügung stehe, womit das Risko eines Fehlschlages steigt.
In ähnlicher Form trifft dies unter anderem auf „Broken Age“ zu. Für die Entwicklung des Adventures kam mehr Geld als gedacht zusammen, woraufhin sich die Entwickler mit der Größe des Titels übernahmen – das Spiel erscheint nun in zwei Teilen.
Um diese Problematik zu umgehen, schlägt Strickler vor, bei überfinanzierten Projekten das Kaptial direkt in die allgemeine Qualität zu investieren, um so das ursprünglich geplante Produkt zu verbessern oder aber das Geld als Profit zu verbuchen. Man solle schlicht eine „unvergessliche Erfahrung“ für die Backer schaffen, unter anderem durch häufige Updates, die den kreativen Prozess nachvollziehbar machen und so eine Verbindung zur Community schaffen. Inwiefern dieses Ansinnen mit den Stretch Goals nicht vereinbar ist, lässt Strickler jedoch offen.