4 × Mini-ITX für Haswell im Test: ASRock, Asus, Gigabyte & MSI auf 289 cm²
2/8Besonderheiten
Moderne Mainboards haben viele Gemeinsamkeiten, das Salz in der Suppe sind allerdings die Unterschiede. Auf den folgenden Seiten werden die Alleinstellungsmerkmale jeder Platine im Detail herausgearbeitet. Der Fokus liegt dabei auf Aufbau und Anschlüsse, denn bei einer Mini-ITX-Platine spielt insbesondere die Ausnutzung der zur Verfügung stehenden 289 cm² eine besondere Rolle.
ASRock Z87E-ITX
Das ASRock Z87E-ITX ist eines der beiden Topmodelle der Mini-ITX-Serie in unserem Testfeld, was sich bereits anhand des Preises von fast 150 Euro ableiten lässt. Dafür bekommt der Kunde aber auch Ausstattung geboten, die die anderen drei Vertreter nicht bieten. An erster Stelle ist dies neben dem Mini-PCI-Express-Slot auf der Oberseite ein mSATA/Mini-PCIe-Slot auf der Rückseite des Boards. Zudem gibt es am I/O-Panel einen eSATA-Anschluss, der die sechs SATA-Ports direkt auf der Platine komplettiert. Allerdings kann der Käufer nicht acht Ports gleichzeitig nutzen; die SATA-Anschlüsse 5 und 6 auf der Platine werden mit dem mSATA- respektive eSATA-Port geteilt.
An zweiter Stelle der Besonderheiten steht die Nutzung von schnellem WLAN nach neuem 802.11ac-Standard mit theoretisch möglichen Datenraten von 867 Mbit/s. Im Lieferumfang gibt es zwei passende Antennen. Greift man auf die kabelgebundene Lösung zurück, sorgt ein Intel-Gigabit-Chip für den Anschluss.
Beim Layout fällt sofort ins Auge, dass der CPU-Sockel sehr nah an der oberen Kante sitzt. Damit verhindert ASRock Probleme bei der Nutzung von diskreten Grafikkarten im PCI-Express-x16-Slot, selbst die SATA-Anschlüsse bleiben zugänglich. Während auch der 24-Pin-ATX-Stecker gut am Rand platziert ist, liegt der 8-Pin-Zusatzstecker deutlich unvorteilhafter direkt neben der 6-Phasen-Stromversorgung der Platine; je nach Kühler- und Lüfterausmaßen wird es eng. Da die Nase zudem noch Richtung I/O-Panel zeigt, ist ein Lösen des befestigten Steckers mit großen Fingern eine knifflige Angelegenheit.
Asus Z87I-Pro
Das Asus Z87I-Pro zählt ebenfalls zur Luxusklasse der Mini-ITX-Platinen, auch wenn Asus mit der Deluxe-Variante auch eine noch besser ausgestattete Variante im Portfolio gibt. Bei einem Preis von ebenfalls knapp 150 Euro ist das ASRock-Board der direkte Konkurrent.
Die Besonderheit der Asus-Platine offenbart sich direkt beim ersten Blick: Eine steckkartenähnliche, vertikale Konstruktion an der Oberseite der Platine, auf der die gesamte Stromversorgung untergebracht ist. Dort verpackt Asus satte 12+2 Phasen und spart so Platz auf der Platine selbst. Mit einer Höhe von nur 4 cm überragt das Modul normale Speicherriegel nur leicht. Höhere Speicherriegel, beispielsweise aus Gaming-Serien, sind hingegen bereits ausladender. Apropos Speicherriegel: Durch die vertikale Konstruktion an der einen Seite, müssen die Speicherriegel zwangsläufig von der anderen Seite arretiert werden. Dabei kommt sich der Mechanismus mit der Grafikkarte in die Haare, die im ungünstigsten Fall bei geöffneter Speicherbank nicht eingesetzt werden kann.
Ebenfalls in der Vertikalen ist die WLAN- und Bluetooth-Lösung zu finden. Anders als bei ASRock gibt es in der Pro-Version aber nur WLAN a/b/g/n, ac gibt es erst in der Deluxe-Version. Dennoch spart auch diese Ausrichtung wieder etwas Platz, sodass Asus die weiteren Bauteile leicht anders platzieren kann. Der CPU-Sockel ist beispielsweise für eine erhöhte Kompatibilität mit CPU-Kühlern sehr zentral gelegen, ohne der Grafikkarte zu nahe zu kommen. Zwischen den vier SATA-Ports ist jeweils etwas Luft gelassen um den Zugang zu erleichtern. Die Besonderheit liegt hier jedoch an anderer Stelle: Zwei der SATA-Ports liegen ganz außen und sind somit wie der 24-Pin-ATX-Stromstecker sowie der 8-Pin-Zusatzstecker direkt und einfach zu erreichen – eine perfekte Lösung für das kleine Format.
Die Ausstattung kann sich aber auch an anderer Stelle sehen lassen, wobei es am I/O-Panel schon in Richtung Wahnsinn abdriftet: Ganze zehn USB-Anschlüsse bietet Asus dort – vier weitere intern auf dem PCB. Dafür wird jedoch ein Zusatzchip aus dem Hause ASMedia nötig, der vier Ports bereitstellt.