Projektleiter verlässt das Android Open Source Project
Jean Baptiste Quéru, auch als JBQ bekannt, ist bereits der zweite wichtige Entwickler, der nach Android-Gründer Andy Rubin das Android Open Source Project (AOSP) verlässt. Die Gründe hierfür sind nicht völlig klar, weisen aber in Richtung Chiphersteller Qualcomm.
JBQ hat gestern in einem Post auf Google+ bekanntgegeben, dass er den Job als Maintainer von Android aufgibt. Bereits in den letzten Tagen ließen Tweets von ihm erahnen, dass ihn seine Aufgaben im Projekt derzeit sehr frustrieren. Auf Google+ schrieb er, es mache „keinen Sinn, Maintainer eines Betriebssystems zu sein, das auf dem derzeitigen Vorzeige-Gerät wegen Problemen mit der GPU nicht einmal in den Homescreen booten kann, vor allem, wenn ich dafür die Schuld bekomme, aber nicht die Erlaubnis habe, das Problem zu beseitigen, auf das ich bereits vorbeugend sechs Monate vorher hingewiesen habe.“
Diese Aussage, die vermutlich aus juristischen Gründen Ross und Reiter nicht nennen darf, bezieht sich auf die Tatsache, dass es bis heute keine Factory Images oder Treiber für das neue Nexus 7 auf den Entwicklerseiten von Android gibt. Dahinter stecken vermutlich lizenzrechtliche Probleme mit Qualcomm und deren Adreno-GPU die mit dem Snapdragon-SoC im Nexus 7 verbaut wird.
Bereits in der Vergangenheit gab es Probleme mit Images und Treibern, wenn das SoC von Qualcomm stammte. Factory Images für das Nexus 1 wurden überhaupt nicht veröffentlicht, die für das Nexus 4 wurden kurz nach der Veröffentlichung zurückgezogen, um dann Monate später unverändert wieder aufzutauchen.
Ob Jean Baptiste Quéru seinen Arbeitgeber Google verlässt oder in eine andere Abteilung wechselt, ist noch unbekannt. Android jedenfalls hat eine wichtige Persönlichkeit, die von sehr vielen Entwicklern hoch geschätzt wurde, verloren.