Apple iPhone 5S im Test: Das taugt S im Modelljahr 2013
4/6Der Prozessor
Apple attestiert dem iPhone 5S mit neuem A7-Chip sowohl bei der reinen Prozessor als auch bei der Grafikleistung einen Leistungszuwachs von 100 Prozent gegenüber dem Vorgänger (und dem in diesem Punkt identischen iPhone 5C).
Der 64-Bit-Chip auf ARMv8-Basis taktet wie der Vorgänger A6 mit 1,3 GHz und kann auf zwei Kerne sowie einen Gigabyte RAM zurückgreifen. Nach aktuellem Kenntnisstand hat sich die Anzahl der Register gegenüber dem A6 verdoppelt. Auch der A7 wird von Erzrivale Samsung in 28 nm HKMG-Technik gefertigt. Beim Grafikchip vertraut Apple weiterhin auf Imagination Technologies und deren PowerVR-Serien. An der Leistung gemessen wird im A7 der G6430 aus der neuen und bisher nicht in Smartphones erhältlichen „Rogue“-Serie vermutet. Neben der CPU betritt Apple demnach auch bei der GPU Neuland. Neuland, das für einen satten Leistungszuwachs sorgt.
In unserem Testparcours (detaillierte Ergebnisse über dem Diagramm durchschaltbar) kann sich das iPhone 5S in der Tat durchweg Spitzenplätze errechnen und lässt den Vorgänger in der Regel weit zurück. Im alltäglichen Umgang mit dem Telefon ist von der Leistung gegenüber dem iPhone 5 hingegen aktuell nur in wenigen Situationen etwas zu spüren: beide lassen den Anwender blitzschnell durch iOS 7 und zahlreiche Anwendungen navigieren.
Unser Video zeigt, dass im direkten Vergleich zwar auch beim Laden von Webseiten ein Unterschied zu erkennen ist, jedes Gerät einzeln fühlt sich aktuell aber „gleich sehr schnell“ an. Richtig erlebbar wird die Mehrleistung allerdings schon heute beim Booten des Smartphones und beim Komprimieren eines Videos vor dem Versand in der weit verbreiteten Applikation WhatsApp. Auch Ladezeiten von Spielen verkürzt das iPhone 5S erneut. Geht es nach den Benchmarks, dann muss Qualcomm den Titel „schnellster SoC“ an Apple abgeben.
Neben dem überarbeiteten Hauptprozessor hat Apple im iPhone 5S erstmals einen Co-Prozessor integriert, dessen einzige Aufgabe das kontinuierliche Auswerten aller im Gerät verbauten Bewegungssensoren ist. Der „M7“ getaufte Chip erledigt diese Aufgabe laut Apple deutlich effizienter als der A7, der für derartige Aufgaben im iPhone 5S nicht mehr aktiviert werden muss. Apps wie Fitness-Programme, die die Bewegungssensoren stark in Anspruch nehmen, sollen so weniger Akku verbrauchen.
Schon heute beobachtet werden kann die Arbeit des M7 in Apples „Maps“-Applikation, die auf dem iPhone 5S erkennt, ob der Anwender gerade Auto fährt oder zu Fuß unterwegs ist: das Smartphone stellt die Anwendung bei der Suche nach einer Route automatisch darauf ein. Auch indirekt soll sich der M7 positiv auf die Akkulaufzeit des iPhone 5S auswirken: da er – im Gegensatz zum A6 im iPhone 5 oder 5C – dauerhaft die Bewegung des Geräts im Blick behält, kann er beispielsweise die Sendestärke der Mobilfunkantenne senken, wenn das Gerät sich länger in ein und derselben Position befindet.
Für die Zukunft sind weitere Szenarien denkbar. Beispielsweise dass das iPhone schon vor dem Aktivieren anhand der Bewegungsabläufe erkennt, welche Informationen der Anwender benötigt. Wer morgens in der Regel einen Blick auf das Wetter wirft, findet diese Information mit der Zeit sofort nach dem Griff zum Smartphone, das auf dem Nachtisch liegt, auf dem Bildschirm wieder.