Asus MeMO Pad FHD 10 (LTE) Tablet im Test: Zwei schnelle Full-HD-Tablets
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Bei den verbauten IPS-Displays treten die ersten deutlichen Unterschiede zwischen beiden Geräten auf. Zwar nennen beide eine Größe von 10,1 Zoll bei einer Auflösung von 1.920 × 1.200 Bildpunkten ihr Eigen, trotzdem ist die Leuchtstärke der Displays sehr unterschiedlich. Während das MeMO Pad FHD 10 LTE lediglich eine Helligkeit von 272 cd/m² bei einer Farbtemperatur von ca. 5.700° darstellt, weist das MeMO Pad FHD 10 mit 311 cd/m² bei 6.800° ein deutlich helleres Display und ein kräftigeres, kühleres Weiß auf. Dieser Unterschied wird insbesondere im direkten Vergleich deutlich.
Für den normalen Hausgebrauch reicht auch das weniger helle Display des MeMO Pad FHD 10 LTE aus, problematisch wird die geringere Leuchtkraft lediglich bei der Verwendung im Freien und unter direkter Sonneneinstrahlung. Die Blickwinkelstabilität ist aber bei beiden Geräten sehr gut.
Farben werden auf beiden Displays kraftvoll dargestellt, ein Schwarzwert von 0,23 cd/m² auf dem MeMO Pad FHD 10 LTE beziehungsweise 0,3 cd/m² auf dem MeMO Pad FHD 10 lässt Schwarz zudem auch als echtes Schwarz erscheinen. Somit erreichen beide Tablets trotz der eher durchschnittlichen Helligkeit noch sehr gute Kontrastwerte. Auch E-Books und E-Papers lassen sich auf dem Display gut lesen, da selbst kleine Schriften scharf und präzise dargestellt werden.
Über „Splendid“, eine der zahlreichen Asus-eigenen Applikationen, lassen sich auf beiden Geräten die Farbeinstellungen beeinflussen. Zum einen kann die Farbtemperatur verändert werden, so dass sich auch auf dem MeMO Pad FHD 10 LTE ein kräftigeres Weiß erzielen lässt. Zum anderen kann mit dieser App die Farbdarstellung intensiviert werden.
Als optimalen Weißpunkt sehen wir D65 an, also eine Farbtemperatur von 6.500 Kelvin (K). Dies entspricht nach gängiger Definition einem mittlerem Tageslicht und ist der Weißpunkt der gängigen Farbräume sRGB und AdobeRGB. Eine Abweichung von einigen hundert bis etwa 1000 K ist bei Mobiltelefonen als noch akzeptabel anzusehen, einige Displays – bauartbedingt vor allem OLED-Modelle – liegen allerdings beim Weiß und noch mehr bei Grautönen oft im Bereich um 10.000 K, was bereits als deutlicher Blaustich wahrnehmbar ist. Sehr viele Displays von Smartphones und Notebooks treffen zwar den Weißpunkt von 6.500 K relativ genau, weichen aber bei Grautönen und anderen mittleren Farbtönen deutlich mit einem Blaustich ab. Vor allem bei gleichzeitigem Auftreten von Grau und Weiß ist diese ungleichmäßige Graubalance wahrnehmbar.
Gegenüber der LCD-Technik weisen OLED-Bildschirme einige Besonderheiten auf, die sich teilweise in unseren Messungen niederschlagen und erklärungsbedürftig sind. Zum einen ist das der bekanntermaßen hohe Kontrast, der bei OLED durch die selbstleuchtenden Pixel möglich ist – es gibt hier kein Backlight, welches durch das Panel mehr oder weniger stark abgedunkelt wird, sondern ein schwarz angesteuerter Pixel ist tatsächlich komplett schwarz und leuchtet nicht. Da das Kontrastverhältnis den Quotienten zwischen der Helligkeit von Weiß und Schwarz angibt, ergibt die Kontrastmessung bei OLED-Displays theoretisch eine Division durch Null und damit ein nicht definiertes Ergebnis – in der Praxis gibt es bei der Schwarzmessung immer eine gewisse Resthelligkeit durch Streulicht und ein Signalrauschen beim Messgerät, sodass Kontrastergebnisse im fünfstelligen Bereich entstehen. Da die Darstellung dieser Kontrastwerte im Balkendiagramm den irreführenden Eindruck erzeugen, der Kontrast wäre bei OLED sichtbar um viele Größenordnungen besser, haben wir uns entschieden als Kontrast maximal 5000:1 darzustellen und auf diese Erklärung zu verweisen. Im Alltag ist der Unterschied allenfalls in sehr dunklen Umgebungen deutlich wahrnehmbar, bei Tageslicht sind Faktoren wie die Reflexionen der Displayoberfläche wesentlich wichtiger.
Die zweite Besonderheit ist die beim derzeitigen Stand der Technik verhältnismäßig geringe Lebensdauer der blauen Leuchtelemente bei OLED-Displays. Dies veranlasst die Hersteller dazu, zur Steigerung der Lebensdauer bei einigen Displays die klassische RGB-Subpixelmatrix durch alternative Anordnungen abzulösen. Bekannt ist dabei beispielsweise Samsungs „PenTile“-Matrix, deren Hauptmerkmal die Vergrößerung der blauen und roten Subpixel ist – allerdings bei gleichzeitiger Halbierung ihrer Anzahl. Das bedeutet, dass bei gleicher Nennauflösung diese Displays eine geringere Anzahl von Subpixeln aufweisen als Displays mit der bewährten RGB-Matrix. Jeder Pixel verfügt weiterhin über seinen eigenen grünen Subpixel, teilt sich aber den jeweiligen roten und blauen Subpixel mit seinem Nachbarpixel. Das ganze führt bei gleicher Nennauflösung zu einer geringeren tatsächlichen Auflösung und an Kontrastkanten zu Farbsäumen, die vor allem die Lesbarkeit von Text deutlich verringern können.