Wieder einmal sorgt eine Messe für Superlative im Smartphone-Sektor. Waren noch in der ersten Jahreshälfte Full-HD-Displays ein absolutes Muss, gelten diese in der High-End-Liga mittlerweile als etabliert und schnelle Quad-Core-SoCs von Qualcomm stehen an erster Stelle. Nachdem die SoC-Schmiede aus San Diego, Kalifornien, bereits mit dem Snapdragon 600 bei häufig verkauften Telefonen wie etwa dem HTC One oder Samsung Galaxy S4 den Antrieb beisteuert, haben sich die großen Hersteller für ihre neuen Geräte nun allesamt für den größeren Bruder Snapdragon 800 entschieden, der für nochmals mehr Leistung sorgt.
Im Vergleich zum Snapdragon 600 mit vier Krait-300-Kernen und Taktraten von bis zu 1,9 GHz bringen es die Krait-400-Kerne im größeren Modell auf aktuell bis zu 2,27 GHz. Eine weitere Stufe unter dem 600 rangiert der Vorgänger S4 Pro mit Krait-200-Kernen und maximal 1,7 GHz, der zum Beispiel im Google Nexus 4 oder Sony Xperia Z verbaut wird. Die Speicheranbindung fällt beim 800er ebenfalls größer dimensioniert aus. Das Dual-Channel-Interface mit 533 MHz LPDDR3 (8,5 GB/s) weicht einer Anbindung mit 800 MHz LPDDR3 (12,8 GB/s). Der CPU-Cache bleibt mit 4 KB + 4 KB L0-, 16 KB + 16 KB L1- und 2 MB L2-Cache identisch zum Snapdragon 600. Der S4 Pro arbeitet im Vergleich dazu mit einem Megabyte weniger L2-Cache. Die GPU Adreno 330 legt im Vergleich zur Modellnummer 320 im S4 Pro und S600 um 50 MHz zu.
Bis auf die Android-Version und den Arbeitsspeicher beim Samsung Galaxy Note 3 sowie die Taktung der CPU des Sony Xperia Z1 sind alle Probanden vergleichbar ausgestattet. Auf dem Note 3 ist ab Werk bereits Android 4.3 installiert und satte drei Gigabyte RAM dienen als Zwischenspeicher, während die restlichen Modelle mit zwei Gigabyte Arbeitsspeicher daherkommen. Das Sony Xperia Z1 wiederum taktet bei Maximaltakt 120 MHz niedriger und muss sich mit 2,15 GHz etwas der Konkurrenz mit maximal 2,27 GHz geschlagen geben.
Mit Blick auf die technischen Daten sowie unsere Messungen ist es zum Abschluss dann auch nicht verwunderlich, dass sich alle vier Smartphones einzeln betrachtet mühelos den ersten Platz hätten schnappen können. Als Gruppe betrachtet erscheint das Samsung Galaxy Note 3 im Schnitt als das schnellste Smartphone, gefolgt von Sony Xperia Z1, LG G2 und Galaxy S4 LTE-A. Diese Reihenfolge zeigt sich zumindest in den Web- und Grafik-Benchmarks. In den CPU-Tests sieht das Bild weniger eindeutig aus, wobei aber auch hier das Note 3 im Schnitt leicht vor der Konkurrenz liegt. Oftmals liegen die Werte aber so nah beieinander, dass kein eindeutiger Sieger festzustellen ist. Weitere Messungen oder andere Temperaturbedingungen könnten womöglich abweichende Ergebnisse produzieren.
Festhalten lässt sich aber, dass die gerade einmal wenige Monate alte Smartphone-Generation à la HTC One oder Samsung Galaxy S4 bereits jetzt abgelöst wird. Das zeigt, wie fast schon brutal kurz die Zyklen mittlerweile geworden sind. Was vor wenigen Monaten noch als Flaggschiff bezeichnet wurde, wird kurze Zeit später zur oberen Mittelklasse degradiert. Ob die Leistung im Alltag auch wirklich gebraucht wird, steht auf einem anderen Blatt. Quad-Core-CPU, bis zu 2,3 GHz und drei Gigabyte RAM – in einem Telefon. Diese Worte zeigen, dass dem technische Fortschritt auch in der zweiten Jahreshälfte 2013 kein Limit gesetzt ist.
Anmerkung: Das Acer Liquid S2 sollte ursprünglich auch Teil des Vergleichs werden, doch stürzte das Gerät bei fast allen Benchmarks ab, sodass keine Messungen möglich waren. Auf dem Gerät kommt laut Acer eine nicht finale Software-Version zum Einsatz. Das zeigt sich auch bei der 4K-Kamera, die reproduzierbar abstürzt.