Google Nexus 7 (2013) im Test: Der schnellere Full-HD-Nachfolger
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Mit dem Display setzt Google in dieser Preisklasse neue Maßstäbe. Selbst bei einer Größe von lediglich 7 Zoll ist der Unterschied in der Auflösung im Vergleich zur Vorjahresversion sofort erkennbar. Im direkten Vergleich sehen bei einer Auflösung von 1.920 × 1.200 Bildpunkten, die das neue Nexus 7 (2013) bietet, bereits die Systemschriften deutlich feiner aus als bei der Auflösung von 1.280 × 800 Bildpunkten des Vorgängers.
Noch deutlicher wird der Unterschied bei der Darstellung von Webseiten oder bei der Betrachtung von Dokumenten. Selbst E-Paper, welche für größere Tablets konzipiert sind, bleiben trotz kleiner Schrift ohne Vergrößerung gut lesbar. Für die Augen ist diese kleine Schriftdarstellung auf Dauer allerdings nicht empfehlenswert.
Auch die Farbdarstellung wurde verbessert: Während das letztjährige Nexus 7 den sRGB-Farbraum nur zu 73 Prozent darstellen konnte, wird dieser nun vollständig abgedeckt, bemerkbar macht sich dies vor allen in deutlich satteren Farben. Die Farbtemperatur liegt bei D65, was knapp 6.500° Kelvin entspricht, so dass das Display des Nexus 7 (2013) ein eher kaltes Weiß darstellt. Die Winkelstabilität darf als sehr gut bezeichnet werden.
Bemerkenswert ist auch die Display-Helligkeit. Bei unseren Messungen ergaben sich Werte von über 550 cd/m², womit das neue Nexus 7 die Helligkeit des Vorgänger-Displays bereits bei nicht einmal 60 Prozent erreicht. Für den normalen Hausgebrauch spielt solch ein Helligkeitswert zwar keine Rolle, da man es bei guten Lichtverhältnissen immer dunkler benutzt, bei direkter Sonneneinstrahlung macht sich der hohe Helligkeitswert jedoch bezahlt. Dank eines guten Schwarzwertes von 0,33 cd/m² kommt das Display auf einen Kontrastwert von über 1.150:1.
Als optimalen Weißpunkt sehen wir D65 an, also eine Farbtemperatur von 6.500 Kelvin (K). Dies entspricht nach gängiger Definition einem mittlerem Tageslicht und ist der Weißpunkt der gängigen Farbräume sRGB und AdobeRGB. Eine Abweichung von einigen hundert bis etwa 1000 K ist bei Mobiltelefonen als noch akzeptabel anzusehen, einige Displays – bauartbedingt vor allem OLED-Modelle – liegen allerdings beim Weiß und noch mehr bei Grautönen oft im Bereich um 10.000 K, was bereits als deutlicher Blaustich wahrnehmbar ist. Sehr viele Displays von Smartphones und Notebooks treffen zwar den Weißpunkt von 6.500 K relativ genau, weichen aber bei Grautönen und anderen mittleren Farbtönen deutlich mit einem Blaustich ab. Vor allem bei gleichzeitigem Auftreten von Grau und Weiß ist diese ungleichmäßige Graubalance wahrnehmbar.
Gegenüber der LCD-Technik weisen OLED-Bildschirme einige Besonderheiten auf, die sich teilweise in unseren Messungen niederschlagen und erklärungsbedürftig sind. Zum einen ist das der bekanntermaßen hohe Kontrast, der bei OLED durch die selbstleuchtenden Pixel möglich ist – es gibt hier kein Backlight, welches durch das Panel mehr oder weniger stark abgedunkelt wird, sondern ein schwarz angesteuerter Pixel ist tatsächlich komplett schwarz und leuchtet nicht. Da das Kontrastverhältnis den Quotienten zwischen der Helligkeit von Weiß und Schwarz angibt, ergibt die Kontrastmessung bei OLED-Displays theoretisch eine Division durch Null und damit ein nicht definiertes Ergebnis – in der Praxis gibt es bei der Schwarzmessung immer eine gewisse Resthelligkeit durch Streulicht und ein Signalrauschen beim Messgerät, sodass Kontrastergebnisse im fünfstelligen Bereich entstehen. Da die Darstellung dieser Kontrastwerte im Balkendiagramm den irreführenden Eindruck erzeugen, der Kontrast wäre bei OLED sichtbar um viele Größenordnungen besser, haben wir uns entschieden als Kontrast maximal 5000:1 darzustellen und auf diese Erklärung zu verweisen. Im Alltag ist der Unterschied allenfalls in sehr dunklen Umgebungen deutlich wahrnehmbar, bei Tageslicht sind Faktoren wie die Reflexionen der Displayoberfläche wesentlich wichtiger.
Die zweite Besonderheit ist die beim derzeitigen Stand der Technik verhältnismäßig geringe Lebensdauer der blauen Leuchtelemente bei OLED-Displays. Dies veranlasst die Hersteller dazu, zur Steigerung der Lebensdauer bei einigen Displays die klassische RGB-Subpixelmatrix durch alternative Anordnungen abzulösen. Bekannt ist dabei beispielsweise Samsungs „PenTile“-Matrix, deren Hauptmerkmal die Vergrößerung der blauen und roten Subpixel ist – allerdings bei gleichzeitiger Halbierung ihrer Anzahl. Das bedeutet, dass bei gleicher Nennauflösung diese Displays eine geringere Anzahl von Subpixeln aufweisen als Displays mit der bewährten RGB-Matrix. Jeder Pixel verfügt weiterhin über seinen eigenen grünen Subpixel, teilt sich aber den jeweiligen roten und blauen Subpixel mit seinem Nachbarpixel. Das ganze führt bei gleicher Nennauflösung zu einer geringeren tatsächlichen Auflösung und an Kontrastkanten zu Farbsäumen, die vor allem die Lesbarkeit von Text deutlich verringern können.