LG G2 im Test: Auf dem Weg zum Ziel: Platz zwei
4/6Performance & Oberfläche
Superlative hat das G2 auch bei den inneren Werten zu bieten. Zusammen mit Samsungs Galaxy S4 LTE-A und Galaxy Note 3 setzt das G2 auf die maximal schnelle Variante des Qualcomm Snapdragon 800 (2,27 GHz). Acers Liquid S2 sowie Sonys Xperia Z1 und Z Ultra setzen zwar auf den gleichen SoC, doch werden die vier Krait-400-Kerne in diesen Smartphones auf 2,15 GHz beschränkt.
Dass dabei fast alle genannten Probanden für neue Rekordwerte in den Benchmarks sorgen, haben wir bereits im Vergleich zur IFA 2013 festgestellt. Gepaart mit Adreno-330-GPU und zwei Gigabyte Arbeitsspeicher zählt das LG G2 zum Schnellsten, was der Markt aktuell zu bieten hat. Unabhängig vom Einsatzgebiet, egal ob CPU-, GPU- oder speicherlastige Benchmarks: das G2 erzielt in jeder Disziplin sehr gute Werte. Auch in den Web-Benchmarks ist das G2 stets im Spitzenfeld zu finden. Das G2 ist aber nicht nur in den Benchmarks schnell, es reduziert auch im echten Leben die Wartezeiten auf ein Minimum. Trotz der umfangreich von LG angepassten Android-Oberfläche agiert das G2 sehr zügig.
Smartphones mit Qualcomm Snapdragon 800 im Überblick | ||||||
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Galaxy Note 3 | Galaxy S4 LTE-A | G2 | Xperia Z1 | Xperia Z Ultra | Liquid S2 | |
OS: | Android 4.3 | Android 4.2.2 | ||||
SoC: | Qualcomm Snapdragon 800 (MSM8974), ARMv7, 28 nm HPm | |||||
CPU: | Quad-Core (Krait 400) Cache: L0: 4 KB + 4 KB, L1: 16 KB + 16 KB, L2: 2 MB |
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Takt: | 300 MHz – 2,27 GHz | 300 MHz – 2,15 GHz | ||||
GPU: | Adreno 330, 450 MHz | |||||
Speicheranbindung: | 32-bit Dual-Channel, 800 MHz LPDDR3 (12,8 GB/s) | |||||
Arbeitsspeicher: | 3 GB | 2 GB |
Grundsätzlich sei dazu auch in diesem Fall zunächst vermerkt, dass wir dem Thema „Benchmarks“ im Bereich der Smartphones mit Skepsis gegenüberstehen und das nicht nur, weil die Aussagekraft von (synthetischen) Benchmarks selbst in einer homogenen Geräte-Gruppe mit gleichem Betriebssystem zumindest diskussionswürdig ist. Hinzu kommt, dass eine effektive Messung über die unterschiedlichen Plattformen methodisch schwierig ist – ein weiterer Faktor, der verstärkend zu der Feststellung beiträgt, dass die hier wie anderswo präsentierten Ergebnisse nur als Richtwert, nicht aber als ultimativ-objektive Darstellung der Realität angesehen werden müssen.
Die Auswahl der Benchmarks leitet sich wie gewohnt nicht nur von der Beliebtheit, sondern auch von den Schwerpunkten ab: Während Smartbench und CF-Bench auf die Gesamt- und GLBenchmark auf die GPU-Performance abzielen, ermittelt Linpack die pure Rechenpower und SunSpider und BrowserMark zielen auf die Performance des Browsers ab, sodass alle relevanten Aspekte abgedeckt werden. Gelistet werden fast ausschließlich Geräte, die einem Test unterzogen wurden.
Gemessen wurde gleich nach der ersten Geräte-Einrichtung, wobei aus jeweils drei Messungen je Benchmark der schnellste Wert in die Wertung einfließt. Nach der Installation der Benchmarks wurde das Gerät neugestartet und für einige Minuten im Idle belassen; zwischen den Durchläufen je Benchmark wurde das Gerät ebenfalls jeweils neugestartet.
Die Oberfläche setzt auf Android 4.2.2 auf, das bereits im Februar veröffentlicht wurde. Das G2 wird somit nicht mit der aktuellen Version 4.3 vom 24. Juli ausgeliefert. Kunden können bei einem neuen Flaggschiff auch ein aktuelles Betriebssystem erwarten. Samsung zeigt mit dem Galaxy Note 3, dass es auch anders geht. Android 4.3 bietet unter anderem eine verbesserte Multi-Core-Unterstützung, Bluetooth 4.0 Low Energy, TRIM und eine im Energieverbrauch reduzierte Positionsbestimmung per WLAN. Nichtsdestoweniger verfügt LGs Oberfläche auch über Funktionen, die Android 4.2 und 4.3 nicht bieten.
LG schlägt dabei einen ähnlichen Weg wie Samsung ein und modifiziert das Android-Betriebssystem von A bis Z. Während zum Beispiel bei Sony und vor allem bei Motorola Android noch in seiner Ursprungsfassung zu erkennen ist, passt LG jedes Menü hinsichtlich Design und Funktionen an. Optisch erlaubt LG nicht nur den Wechsel von Lock- und Homescreen-Wallpaper, sondern sogar die Anpassung von Icons, Schriftart und Schriftgröße. Hinzu gesellen sich Themes, die das komplette Design umkrempeln. Aktuell beschränkt sich die Auswahl jedoch auf zwei Designs. Sogar der Android-Navigationsleiste lassen sich neben „Zurück“, „Home“ und „Menü“ weitere Funktionen hinzufügen sowie die Reihenfolge der Icons und der Hintergrund bestimmen. Was dem G2 allerdings fehlt, ist die Möglichkeit, den Schalter für das Multitasking ebenfalls in der Navigationsleiste abzulegen. Dieses Menü wird durch langes Halten des Home-Buttons erreicht. Eine Wischgeste nach oben über diesen führt zu einem Auswahlmenü für Google Now und LGs Notiz-App Quick Memo.
Multitasking ermöglicht das G2 aber auch über eine Drei-Finger-Geste, bei der das aktuell geöffnete Fenster zum linken Bildschirmrand geschoben und dort abgelegt wird. Bis zu drei Apps können dort zwischengespeichert und per gleicher Geste in die entgegengesetzte Richtung wieder geöffnet werden. Wer mehrere Programme wirklich gleichzeitig benutzen möchte, dem bietet LG die sogenannten QSlide-Apps. Auf dem aktiven Hauptbildschirm können über QSlide bis zu zwei Apps im Fenstermodus abgelegt werden. Die Fenster lassen sich hinsichtlich Größe und Transparenz verändern und bei Platzmangel am Rand des Displays fixieren.
LG ermöglicht Multitasking demnach über drei verschiedene Wege, was etwas überfrachtet wirkt. Die Standard-Navigationsleiste, die etwa bei Nexus-Geräten zum Einsatz kommt, hätte den Job ebenso erledigt. Überfrachtet ist aber auch das Stichwort für den Gesamteindruck der LG-Oberfläche. Ohne Zweifel bietet diese sehr viele Optionen, doch manchmal ist Weniger eben mehr. Mit dieser Problematik hat auch Samsungs TouchWiz-Oberfläche zu kämpfen. Per se schlecht ist die Oberfläche damit nicht, doch muss vor allem die Statusleiste mit ihren unzähligen Schaltern als Paradebeispiel für zu viele Optionen herhalten. Weitere Eindrücke zur Oberfläche haben wir im Video zusammengefasst.
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