Thermaltake Hamburg 530 W im Test: 530 Watt für unter 40 Euro
6/7Restwelligkeit
Die Ripple-&-Noise-Messungen zeigen die Qualität der ausgegebenen Spannungen, indem nicht vollständig geglättete Wechselspannungsanteile in Spannungsspitzen sichtbar und erfasst werden. Dabei darf der Abstand zwischen dem unteren und oberen Punkt der Spannungsspitze (Peak-to-Peak) bei 12 V nicht höher als 120 mV sein. Die restlichen Spannungen müssen Werte unter 50 mV erreichen.
Wir verzichten an dieser Stelle erneut auf eine grafische Darstellung der Schienen mit +5Vsb und -12 Volt. Diese Schienen werden im Verhältnis zu den anderen Schienen nur minimal belastet. Wir prüfen daher nur, ob die Messwerte innerhalb des jeweils erlaubten Bereichs gemäß ATX-Norm liegen. Bei den 3,3-, 5- und 12-Volt-Schienen bilden wir hingegen präzise Werte ab.
Die Ergebnisse der Restwelligkeitsmessung dieses Probanden zeigen problematische Werte auf der 3,3-Volt-Leitung. Während die anderen Schienen immer innerhalb des zulässigen Bereiches liegen, ist die Restwelligkeit bereits bei 20 Prozent Auslastung zu hoch.
Sicher, die 3,3-Volt-Schiene wird in vielen modernen Rechnern kaum noch belastet, trotzdem erwarten wir in dieser Disziplin spezifikationskonforme Resultate unter allen Bedingungen. Die gemessene Überschreitung liegt nicht im akut gefährlichen Bereich, langfristige Probleme können wir hingegen nicht ausschließen.
Um ein defektes Testmuster auszuschließen, haben wir wie gewohnt ein weiteres Exemplar im Handel erworben: Mit bis zu 66 Millivolt auf der 3,3-Volt-Leitung bei Volllast überschreitet auch unser Vergleichsgerät den zulässigen Bereich von 50 Millivolt.
Auch an dieser Stelle verzichten wir bei den kaum relevanten +5Vsb- und -12 Volt-Schienen auf eine detaillierte Analyse der Messwerte und stellen lediglich fest, dass die Restwelligkeit auf diesen Schienen jederzeit im erlaubten Bereich liegt.
PG-time
Das Power-Good-Signal muss gemäß der ATX-Norm beim Starten des Rechners nach mindestens 100 und maximal 500 Millisekunden gesendet werden. Es signalisiert dem Mainboard, dass das Netzteil bereit ist, alle Spannungen in Ordnung sind und der Computer gestartet werden kann. Kommt das Signal nicht innerhalb dieses Zeitraums, scheint das Netzteil defekt zu sein und muss getauscht werden.
Das Hamburg 530 Watt meldet seine Dienstbereitschaft nach 300 Millisekunden – perfekt.
Stützzeit
Die Stützzeit (Hold-up-Time) gibt an, wie lange das Netzteil bei voller Belastung und einer Unterbrechung der Netzspannung weiterhin spezifikationskonforme Versorgungsspannungen liefern kann. Eine hohe Stützzeit sorgt beispielsweise dafür, dass ein Rechner bei einem kurzzeitigen Spannungseinbruch im Stromnetz (erkennbar durch Flackern von Glühlampen) weiterläuft. Die ATX-Norm sieht ein Minimum von 16 Millisekunden vor. Netzteile, die das Minimum erfüllen, können problemlos an einer unterbrechungsfreien Stromversorgung (USV) betrieben werden.
Kleinere Unterbrechungen bei der Spannungsversorgung steckt das Netzteil prima weg, die Stützzeit beträgt weit mehr als das Doppelte des geforderten Minimums – sehr gut!
Standby-Verbrauch
Geringe Leistungsaufnahmen im Standby-Modus werden inzwischen durch gesetzliche Energiesparrichtlinien gefordert. Wir prüfen sowohl die Leistungsaufnahme bei keiner Last (maximal 0,5 Watt zulässig) als auch den Wirkungsgrad bei 90 Milliampere Last auf der +5Vsb-Leitung (mindestens 50 %).
Beim Standby-Verbrauch patzt der Proband leicht: Der Standby-Wirkungsgrad verfehlt leicht die Anforderungen.