Valve will mit SteamOS das Wohnzimmer erobern
In der vergangenen Woche hatte Valve-Gründer Gabe Newell bereits angekündigt, dass man in Kürze Informationen „über die Möglichkeiten, mit Linux-basierter Hardware in die Wohnzimmer vorzudringen“ veröffentlichen werde. Eine „Steam Box“ stellt Valve heute allerdings nicht vor, stattdessen eine neue Software-Basis für Steam.
Genauer gesagt erhält die Steam-Plattform mit „SteamOS“ ein eigenes, kostenfreies Betriebssystem auf Linux-Basis, das „alle Steam-Funktionen“ auch auf Großbildfernseher zur Verfügung stellen soll. Die Rede ist davon, dass SteamOS „auf allen Maschinen in Ihrem Wohnzimmer läuft“ – wahrscheinlich bleibt, dass Steam mit der Steam Box einen eigenen Hardware-Vorschlag folgen lassen wird.
Mit der alternativen Steam-Oberfläche „Big Picture“ hatte Valve das „Wohnzimmer-Projekt“ bereits eingeleitet, doch standen in dieser Ansicht nicht sämtliche Steam-Funktionen zur Verfügung. Mit SteamOS wird das Vorhaben nun umfassend angegangen: „Während wir daran gearbeitet haben, Steam auch im Wohnzimmer nutzbar zu machen, wurde uns bewusst, dass wir unseren Nutzern am meisten Mehrwert bieten können, wenn Steam in ein eigenes Betriebssystem eingebettet ist.“, erklärt Valve auf der seit Kurzem freigeschalteten SteamOS-Homepage.
Mittels „In-Home-Streaming“-Funktion in SteamOS sollen Spiele von einem klassischen Windows- oder Mac-System mit Steam-Client über eine Netzwerkverbindung an mit SteamOS betriebenen Rechner gestreamt und auf den Fernseher übertragen werden können. Das bereits im Beta-Test eingeführte „Family Sharing“ wird ebenfalls genannt.
Darüber hinaus sollen auch Filme und Musik angeboten werden, wobei Optionen zur Verwaltung der Inhalte für verschiedene Familienmitglieder gegeben werden. Zudem wird betont, dass auf eine offene Kooperation zwischen Nutzern und Anbietern Wert gelegt wird. Steam-Nutzer sollen sich direkt an Hersteller von Medien oder Hardware wenden und sich mit diesen Austauschen können.
Für Spiele bedarf es offenbar Anpassungen an das neue System, denn momentan sollen erst „Hunderte von Spielen“ auf SteamOS verfügbar sein, große Titel sollen 2014 folgen. Für das restliche Portfolio mit Tausenden Spielen wird auf die Streaming-Funktion verwiesen. Cloud-Speicher für Spielstände, automatische Updates, Workshops und weitere Community-Funktionen sollen wie gewohnt zur Verfügung stehen.
Das Unternehmen beschreibt das eigene Betriebssystem als „eine Version von Linux, die für den Einsatz mit Spielen auf großen Bildschirmen optimiert ist.“ Es soll „bald“ als Gratis-Download erhältlich sein. Auch Hersteller sollen SteamOS kostenlos lizenzieren können, nähere Details folgen in den kommenden Tagen, heißt es.
Auf der Webseite, auf welcher der Countdown am heutigen Abend zu Ende ging und auf SteamOS verwiesen wurde, wurde ein neuer Countdown gestartet, der ebenfalls 48 Stunden beträgt. In knapp zwei Tagen dürfte also eine weitere Ankündigung zum Steam-Wohnzimmer-Universum folgen. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass der angekündigten Software etwas zum Thema Hardware folgen wird. Ob letztendlich die lange erwartete Steam Box enthüllt wird, bleibt abzuwarten.