Acer Liquid Z3 im Test: Dual-SIM und Android 4.2 für 99 Euro
5/6Kamera & Multimedia
Die Rückseite ziert vor allen Dingen die Kamera mit vergleichsweise geringer Auflösung von drei Megapixeln. Auf eine LED-Leuchte muss der Nutzer verzichten. Ebenso wenig ist eine Frontkamera verfügbar, wodurch sich das Gerät nicht für Videotelefonie eignet, da immer die rückwärtig verbaute Kamera benutzt werden müsste.
Diese hat allerdings mit eigenen Problemen zu kämpfen: Aufgrund des fehlenden Autofokus verwackeln Bilder sehr schnell, und auch bei ruhiger Hand sind Unschärfen bei vielen Motiven nicht zu vermeiden. Die aufgenommenen Farben wirken blass, nicht natürlich und sind oftmals verschwommen. Generell mangelt es den Aufnahmen augrund der geringen Auflösung an Details. Bei guten Lichtbedingungen sind einfache Schnappschüsse aber möglich.
Gleiches gilt für die Videoaufnahmen: Die Farben wirken stellenweise blass, gerade bei Lichtwechseln hat das Gerät Schwierigkeiten, die Farbdarstellung anzupassen. Auch ist die Auflösung von 640 × 480 Pixeln mit 24 Bildern pro Sekunde gering und eignet sich nur sehr eingeschränkt für die Betrachtung auf dem heimischen Full-HD-Fernseher.
Videos und Fotos lassen sich auf dem 4 Gigabyte internen Speicher verstauen, oder aber auch auf eine optional einsetzbare microSD-Karte verschieben. Um bis zu 32 Gigabyte lässt sich das Liquid Z3 erweitern und bietet somit ausreichend Platz für viele Nutzungsmöglichkeiten. An multimedialen Codecs unterstützt das Gerät von Haus aus mit MP4 und WMV die bekanntesten, auch MP3s, WAVs, WMAs und sogar MIDIs lassen sich unter anderem als Audiodatei abspielen. Für besseren Klang bei Multimedia soll das verbaute DTS-System sorgen, wobei sich im Test keine wahrnehmbaren Verbesserungen mithilfe dieser Dreingabe entdecken ließen.
Kommunikation
Im Bereich Kommunikation bietet das Acer Liquid Z3 alle aktuell gängigen Standards der unteren Preisklasse: WLAN nach n-Standard, HSPA mit bis zu 7,2 Mbit/s im Down- respektive 3,6 Mbit/s im Upload, A-GPS sowie Bluetooth in Version 3.0.
Ohne jede Störung überzeugte uns die Gesprächsqualität des Liquid Z3. Zu jedem Zeitpunkt war der Gesprächspartner laut und deutlich zu verstehen, den gleichen Eindruck bestätigten uns die Gesprächspartner am anderen Ende. Nicht ganz überzeugen konnte die WLAN-Reichweite. Diese brach zwar auch über mehrere Meter Distanz zu keinem Zeitpunkt vollständig ab, fiel aber dadurch auf, dass die Geschwindigkeit deutlich langsamer war als bei anderen Smartphones, die aus der gleichen Distanz unter entsprechend vergleichbaren Umständen genutzt wurden. Keinerlei Probleme gab es bei der Nutzung von mobilem Internet. Auch in schwächer versorgten Gebieten brach das Datennetz zu keinem Zeitpunkt vollkommen ein. Wir testeten im Netz von O2 im Ruhrgebiet.
Eine Besonderheit des Liquid Z3 ist die Dual-SIM-Fähigkeit, die es dem Nutzer gestattet, zwei SIM-Karten gleichzeitig einzusetzen und somit im Alltag separat auf einzelne Funktionen dieser beiden Karten auf einem Gerät zurückzugreifen. Durch ein dafür vorgesehenes Untermenü kann der Nutzer überdies die Einstellungen der Funktionen anpassen. Wie bei vielen anderen Dual-SIM-Geräten ist nur der erste Steckplatz UMTS-fähig. Ebenfalls kann für die Telefonie nur eine der SIM-Karten in Benutzung sein. Wird also mit einer der beiden Karten telefoniert, ist die andere für den Zeitraum des Telefonats nicht erreichbar.
Laufzeiten
Auch wenn die verhältnismäßig schwache Ausstattung bei leistungshungrigen Aufgaben für ernüchternde Ergebnisse sorgt, so wirkt sie sich in positiver Hinsicht auf die Akkulaufzeit des Smartphones aus. Acer spendiert seinem Preisbrecher einen Akku mit einer Nennladung von 1.500 mAh bei 5,55 Wattstunden.
Bei moderater Nutzung des Gerätes, ohne exzessiven Gebrauch von mobilem Internet oder sehr langem Display-Betrieb, schafft das Gerät eine Standby-Zeit von etwa zwei Tagen, bevor sich der Akkustand dem Ende neigt. Power-User dürften allerdings, wie es bei vielen Smartphones die Regel ist, gerade eben über 24 Stunden Akkulaufzeit kommen. Doch auch dies ist im Vergleich zu teureren Modellen ein beachtlicher Wert.
In unserem Video-Dauertest erreichte das Liquid Z3 einen leicht überdurchschnittlichen Wert und liegt bei etwas mehr als sechs Stunden. Wird die Display-Helligkeit auf 200 cd/m² gesenkt, kann dieser Wert sogar um gut eine Stunde verlängert werden und liegt weiterhin im oberen Mittelfeld.