Im Desktop-Betrieb kommt die Radeon R9 290X auf eine Lautstärke von 33,5 Dezibel und ist damit exakt so laut wie die Radeon HD 7970 GHz Edition. Der Lüfter ist aus einem geschlossenen Gehäuse ohne Weiteres zu hören, ein ruhiges Arbeiten ist aber durchaus möglich. Das Ergebnis ist akzeptabel. Die neue Radeon R7 260X aus dem eigenen Hause zeigt allerdings, wie es noch besser geht.
Unter Last haben wir dann zunächst schlimmes befürchtet, da die Radeon HD 7970 GHz Edition ein regelrechter Radaumacher gewesen ist. Aus den Fehlern hat AMD aber offensichtlich gelernt, denn lauter als 50 Dezibel wird das neue Single-GPU-Flaggschiff nicht. Damit ist die Karte zwar lauter als die GeForce GTX Titan, bleibt aber durchaus im Rahmen des Erträglichen – eine deutliche Verbesserung gegenüber der letzten Generation! Die Karte ist zu keiner Zeit störend.
Das ändert sich, wenn man das schnellere „Uber“-BIOS aktiviert. Dann erzielen wir einen Messwert von 59,5 Dezibel, womit die Karte fast die Lautstärke einer Radeon HD 7970 GHz Edition erreicht und nervend laut ist. Die GeForce GTX Titan schlägt sich in dem Szenario jedoch auch nicht viel besser.
Die hörbar veränderte Lüftersteuerung hat uns auf der Radeon R9 290X gut gefallen. Denn AMD hat sich das selbst auferlegte Ziel, die Drehzahlen möglichst konstant zu halten, erreicht. So reagiert der Lüfter auf einen kurzfristigen Temperaturanstieg zum Beispiel nicht, dasselbe gilt für eine kurzfristig niedrigere Hitzeentwicklung. Ändert sich die Temperatur dagegen längerfristig (einige Sekunden), beschleunigt oder verlangsamt sich der Lüfter um einen größeren Schritt und hält die Drehzahl danach konstant.
Bezüglich des mehr als nur nervenden Spulenfiepens und Zirpen diverser Radeon-HD-7970-Karten können wir bei der Radeon R9 290X Entwarnung geben. Die Grafikkarte zeigt nur ein (normales) Spulenfiepen bei sehr hohen FPS-Werten, davon abgesehen macht sie keine störenden Geräusche.
AMD geht bei der Radeon R9 290X einen ungewöhnlich aggressiven Weg und lässt die GPU sehr heiß werden. So erwärmt sich der Hawaii-Rechenkern unter Last auf 94 Grad Celsius, die die Lüftersteuerung versucht zu halten. Die Hitzeentwicklung ist laut AMD völlig ungefährlich, da die GPU für solche Temperaturen ausgelegt ist. Die Lüftersteuerung des „Uber“-BIOS ist ein wenig aggressiver, sodass die Temperatur mit 92 Grad Celsius minimal geringer ist. Auf der Kartenrückseite hält sich die Temperaturentwicklung dagegen in Grenzen. Mehr als 77 Grad Celsius messen wir zu keiner Zeit.