AMD zunächst Richtung 20 nm, danach FinFETs
Im Conference Call zu den positiven Quartalszahlen hat AMDs Führungsspitze zu einigen Fragen Stellung bezogen. Diese betreffen fernab der Konsolen das Hauptgeschäft rund um CPUs. Dort möchte AMD Schritt für Schritt die Wege erst zu 20 nm und darauf folgend zu den 3D-Transistoren, in der Fachsprache FinFETs genannt, gehen.
Lisa Su, Chefin der Grafik- und Prozessorsparte, gab in der Fragestunde zu verstehen, dass AMD die Schritte nacheinander in den kommenden Quartalen gehen werde. In diese Entwicklung dürfte unter anderem die Neuverhandlung mit Globalfoundries über die Abnahme von Wafern im Jahr 2014 hinein spielen, die AMD in den kommenden 30 bis 60 Tagen abgeschlossen haben möchte. Dort ist von der letzten Änderung des Arrangements noch eine große Strafzahlung in Höhe von 200 Millionen US-Dollar ausstehend, die AMD aber nicht im vierten sondern erst im ersten Quartal des neuen Jahres begleichen wird.
CEO Rory Read gab weiterhin zu verstehen, dass man sich neben dem Notebook-Geschäft, in dem AMD weitere Marktanteile eingebüßt hat, auch im Desktop noch mehr engagieren müsse. Die Nachfrage nach A8- und A10-APUs sowie den FX-Prozessoren sei hoch und könne den Rückgang beim Notebook-Geschäft teilweise abfedern. Diese Aussage lässt die Hoffnung keimen, dass die aktuelle FX-Serie doch noch nicht das Ende der Fahnenstange bei AMDs Prozessoren ist und die „Steamroller“-Architektur nicht nur in den „Kaveri“-APUs zum Einsatz kommt, sondern dass auch entsprechende High-End-Ableger herausgezogen werden. Noch einmal bestätigte Read dabei, dass die ersten Kaveri-APUs noch in diesem Quartal ausgeliefert werden.
Zur 64-Bit-Architektur von ARM sieht AMD erste Samples im ersten Quartal 2014, im laufenden Jahr sollen die finalen Produkte in Form von Opteron-Prozessoren folgen, die dann neben dem direkten Verkauf auch in der Microserver-Sparte rund um den übernommenen Microserver-Hersteller SeaMicro angeboten werden. Dieses Designs sollen helfen, AMD unabhängiger vom PC-Markt zu machen. Bereits jetzt machen „Custom Designs“, vorrangig die beiden Konsolenchips für PlayStation 4 und Xbox One, zusammen mit dem Embedded-Markt mehr als 30 Prozent des gesamten Umsatzes aus. Das Ziel sind 50 Prozent.
Im Grafikkartenmarkt erwartet AMD im vierten Quartal steigende Marktanteile. Das Profi-Geschäft konnte entgegen den normalen Grafiklösungen bereits im dritten Quartal zulegen, separate Zahlen führt AMD für diesen Bereich aber nicht auf.
An der Börse wurden die eigentlich rosigen Aussichten alles andere als gut aufgenommen. Die Analysten versteifen sich dabei auf den Rückgang im Notebook-Markt und fehlende beziehungsweise kaum akzeptierte Tablet-Produkte sowie die anstehende große Strafzahlung an Globalfoundries und blicken nicht auf das Gesamtpaket. Zwischenzeitlich war die Aktie dadurch fast zehn Prozent im Minus und schloss mit einem Rückgang von 6,6 Prozent ab.