AVX-512 nur für „Knights Landing“ im Vollausbau
Im Rahmen des ERIC hat Intel auch über die kommende dritte Ausbaustufe der Advanced Vector Extensions (AVX) gesprochen. Nachdem in diesem Jahr AVX2 mit der „Haswell“-Architektur eingeführt wurde, soll AVX-512 als Nachfolger erst einmal dem Profisegment vorbehalten bleiben. Aber auch dort wird es noch Unterschiede geben.
Im Rahmen eines Vortrags erläuterte Intel, dass die Xeon Phi das erklärte Ziel der neuen AVX-512-Befehle seien, die als 934 Seiten starkes Dokument (PDF) bereits im Sommer freigegeben wurden. Spezifischer betrachtet ist im Punkte der Hardware die kommende dritte Auflage der Xeon Phi gemeint, denn auf „Knights Ferry“ und „Knights Corner“, die die Grundlage der ersten beiden Generationen bilden, soll bereits im kommenden Jahr „Knights Landing“ (KNL) folgen. Aus dem seinerzeit gescheiterten „Larrabee“-Grafikkartenprojekt entstehen laut Intel nun Produkte, die in der Klasse „Performance pro Watt“ führend sein sollen.
Mit AVX-512 soll dies spielend möglich sein, denn wie üblich sind die speziellen Befehle auch an hoch optimierte Software gebunden. Ist diese Software jedoch vorhanden, sind massive Leistungssteigerungen bei nahezu gleicher Leistungsaufnahme möglich. Der Großteil dieser Befehle wird sowohl bei den Xeon als auch den Xeon Phi zur Verwendung kommen, einige spezielle Befehlsreihen werden jedoch nur bei den Xeon Phi implementiert.
Unterm Strich sollen auch diese Instruktionen zusammen mit weiteren Neuerungen helfen, das Exascale-Projekt bis 2018/2019 zu erreichen, wofür eine 50-fache Performance des aktuell schnellsten Supercomputers bei gleicher Leistungsaufnahme nötig ist.
Wann die ersten Produkte mit Unterstützung für AVX-512 auf den Markt kommen, ist nur im groben Rahmen bekannt. Im Rahmen des Symposiums gab Intel klar zu verstehen, dass „Knights Landing“ die erste Produktserie sein wird. Die Beschleunigerkartenserie wird auf die neue 14-nm-Fertigung vertrauen, die kürzlich aufgrund von Yield-Problemen um ein Quartal nach hinten verschoben wurde. Vor kommenden Herbst ist deshalb kaum mit der dritten Generation Xeon Phi zu rechnen, tendenziell eher noch später.
Die Xeon-Serverprozessoren sollen dann ebenfalls folgen, allerdings ließ sich Intel keine Aussage entlocken, welche Generation dies sein wird (to be defined, TBD). Der „Haswell Refresh“ beziehungsweise „Broadwell“ wird dies kaum sein, die nächste neue Architekturstufe mit dem Codenamen „Skylake“ gilt als wahrscheinlichste erste Lösung für die Implementation.