Batman: Arkham Origins im Test: Trotz Stillstand überzeugend

 3/4
Sasan Abdi
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BAO auf einen Blick (Forts.)

Auch wenn der Rätsel- und Geschicklichkeitsanteil merklich zurückgefahren wurde, lassen einen die Entwickler doch nicht nur auf die Hauptquest und damit auf die acht Killer los. Immer wieder locken Nebenquests den Spieler in bisher unbearbeitete Gebiete, in denen man beispielsweise der Polizei bei der Verbrechensbekämpfung unter die Arme greift oder aber stadtbekannte Gangster jagt. Auch wenn sich viele dieser Missionen nicht so richtig frisch anfühlen, wirken sie doch geschickt der immer wieder spürbaren Leere in den offenen Bereichen der Spielwelt entgegen, indem sie Dynamik und ein Geschehen außerhalb des direkten Wirkungsbereichs von Batman simulieren.

Eine überraschende, durchaus mutige Neuerung ist, dass „Batman“ nun erstmalig über einen Mehrspielermodus verfügt. Dieser wird von Splash Damage verantwortet und ist auf den ersten Blick – ebenfalls überraschend – mehr als ein bloßes Anhängsel. Man stürzt sich in zwei dreier Gangster-Teams ins Gefecht, während zwei weitere Spieler als Batman und Robin versuchen, den Schurken Einhalt zu gebieten. Dazu kann man auf die aus dem Einzelspieler bekannten Gimmicks zurückgreifen. Ziel der Gesetzeshüter ist es, das Einschüchterungslevel der Gangster um Bane und Joker derart zu erhöhen, das diese letztlich kapitulieren.

Technisch kann „Arkham Origins“ überzeugen. Größere Bugs konnten wir nicht feststellen. Allerdings berichten einige Spieler von Abstürzen. Zudem sind manche Luftschächte gegenwärtig partout nicht begehbar, was sich bei der Polizeistation sogar auf den Fortgang der Story auswirken kann. Hier muss ein erster Patch Abhilfe leisten.

In puncto Grafik spendiert WB Games eine leichte Überarbeitung, sodass sich „Arkham Origins“ genauso wie seine Vorgänger auf einem guten, wenn auch nicht bahnbrechenden Niveau bewegt. Dazu holen die Macher einiges aus der verwendeten angestaubten Unreal Engine heraus, wobei man sich standesgemäß über DirectX-11-Effekte und detaillierte einstellbare Grafikeigenschaften freuen darf.

Bei deaktiviertem Anti-Aliasing lief BAO auf unserem Testsystem in einer Auflösung von 1920 × 1080, aktiviertem VSync und hohen Details bei stabilen 50 bis 60 Bildern pro Sekunde. Schon die Aktivierung von 2 x MSAA sorgte allerdings für einen Einbruch auf Werte zwischen 35 und 45 FPS – wer maximale Details genießen möchte, sollte also über potente Hardware verfügen.

Die Steuerung ist, von der ein oder anderen Ungenauigkeit abgesehen, im Spiel ordentlich für die Maus-Tastatur-Kombination angepasst worden. Nervig ist die Konsolenfokussierung nur in den Menüs, deren verschachtelter Charakter man eindeutig anmerkt, dass der PC bei der Entwicklung nicht die primäre Plattform war.

Sound und Sprache überzeugen mit einer passenden musikalischen Untermalung und guten Synchronsprechern. Etwas irritierend ist in dieser Hinsicht nur, dass die Stimmen in manchen Situationen im Vergleich zu den Ambiente-Geräuschen unserem Eindruck nach etwas zu leise gepegelt sind.