Google kauft Android-Beschleuniger FlexyCore
Für runde 23 Millionen US-Dollar wurde jetzt die bereits seit einem Jahr betriebene Übernahme des französischen Startups FlexyCore durch Google besiegelt. FlexyCore ist der Entwickler des Android-Beschleunigers DroidBooster.
Das bekannteste Produkt aus dem Hause FlexyCore soll Android laut Werbeversprechen maximal um den Faktor zehn beschleunigen. Auch wenn das sehr hoch gegriffen klingt, scheint das Unternehmen jedoch über genügend Wissen zu verfügen, um für Google interessant zu sein.
Die Mitarbeiter von FlexyCore, das im Jahr 2008 gegründet wurde, sind bereits in das Android-Team bei Google integriert worden, die Webseite des vormaligen Unternehmens existiert nicht mehr. Spuren von FlexyCore gibt es lediglich noch bei YouTube, jedoch sind diese Videos mindestens 18 Monate alt. Seitdem sind keine Spuren des Unternehmens im Netz zu finden. Die App DroidBooster wurde bereits aus dem Google Play Store entfernt.
Das Wissen, das Google eingekauft hat, dreht sich hauptsächlich um das Generieren von hochoptimierten ARM-Binärpaketen aus dem originalen Dalvik-Code von Android. Daraus erwächst nicht nur eine Beschleunigung, sondern nach Aussagen von FlexyCore auch eine längere Standby-Zeit der Geräte, da optimierter Code weniger Prozesszeit beansprucht und das Gerät somit weniger Energie verbraucht. FlexyCore hatte diese Technik in einer Benchmark-App zur Demonstration angeboten, verkauft wurde sie an OEMs, Hersteller und Mobilfunkunternehmen.
Google hat inzwischen die gestern zuerst von dem französischen Wirtschaftsmagazin L'Expansion gemeldete Übernahme bestätigt und mit den Worten „Das Team von FlexyCore hat eine ausgeprägte Kompetenz in Sachen Software, die Android beschleunigen kann und wir glauben, sie passen sehr gut in unser Team“ kommentiert. Die Übernahme dauerte insgesamt 13 Monate, wobei noch unklar ist, warum man sich so viel Zeit ließ.
Die Beschleunigung von Android soll vor allem schwächeren Geräten zugute kommen, bei gut ausgestatteten Smartphones läuft Android bereits jetzt performant. Da Google sein Augenmerk auf sich entwickelnde Märkte richtet, die auch beim Konkurrenzprodukt Firefox OS im Fokus stehen, kann eine Beschleunigung von schwach ausgestatteten Smartphones einen entscheidenden Vorteil bedeuten.
Erste Optimierungen könnten bereits im kommenden Android 4.4 „KitKat“ spürbar sein.