Loewe meldet Insolvenz an
Der deutsche Traditionshersteller Loewe hat vor dem Insolvenzgericht Coburg Insolvenz angemeldet. Das Unternehmen wird die Insolvenz ohne Insolvenzverwalter in Eigenverwaltung übernehmen und hofft, bereits bis Ende Oktober einen neuen Investor präsentieren zu können, der den Fortbestand des Unternehmens sicherstellt.
Bis dahin soll „der Geschäftsbetrieb [... ] auch über den 1. Oktober 2013 hinaus in vollem Umfang fortgeführt [werden]“. „Bis Jahresende ist das operative Geschäft finanziert“, so Vorstandsvorsitzender Matthias Harsch. „Sowohl die begleitenden Banken als auch die Bayerische Staatsregierung zeigen weiterhin die Bereitschaft, die Restrukturierung von Loewe im Zuge des Einstiegs eines Investors konstruktiv zu begleiten“, heißt es weiter.
Bereits im Juli hatte Loewe zur Vorbereitung der Insolvenzanmeldung Gläubigerschutz beantragt und sich dem Schutzschirmverfahren unterworfen. Nur durch diesen Schritt ist es dem Management nun möglich, das Verfahren in Eigenregie fortzuführen.
Loewe zeigt sich mit Anmeldung der Insolvenz positiv, in naher Zukunft einen neuen Investor präsentieren zu können. Nach zahlreichen mündlichen Angeboten seien zuletzt auch schriftliche Absichtserklärungen eingegangen, teilt der Konzern mit. Dies zeige, so Loewe, dass externe Investoren die Wandlung des Herstellers vom reinen Fernsehfabrikanten zum Anbieter integrierter „Smart Home Entertainment“-Lösungen als „richtigen Weg“ werten. Welche Investoren zu den Interessenten gehören, gab Loewe nicht bekannt. Gerüchte, Apple könnte an dem Unternehmen interessiert sein, wurden in der Vergangenheit wiederholt dementiert.
Erst zur IFA 2013 in Berlin hatte Loewe eine Reihe von Produktneuheiten präsentiert. Im Vorfeld der Messe hatte der Konzern eine strategische Partnerschaft mit dem chinesischen Hersteller Hisense bekanntgegeben. Hisense wird in Zukunft die günstigeren Modelle des Herstellers fertigen.
Die Loewe AG beschäftigt rund 700 Mitarbeiter. Das Unternehmen wurde im Jahr 1923 gegründet.