Sechs NAS-Systeme im Test: Asustor, Buffalo, QNAP, Synology und Thecus im Vergleich
5/9Asustor AS-302T
Beim Asustor AS-302T fühlt man sich unweigerlich an die NAS-Systeme von QNAP erinnert: Metallgehäuse, zum Verwechseln ähnliche Festplatteneinschübe an der Vorderseite und ein dezentes Äußeres. Dass Asustor aber eigene Ideen eingebracht hat, zeigen etwa die Festplatten-LEDs, deren Licht über kleine Lichtleiter aus dem System an die Vorderseite der Festplattenrahmen geleitet wird. Die ebenfalls aus Metall gefertigten Festplattenrahmen können sowohl für 3,5- als auch für 2,5-Zoll-Laufwerke genutzt werden. Die Installation ist einfach und beschränkt sich auf das Verschrauben der Festplatten.
An der Vorderseite befindet sich ein USB-3.0-Anschluss mit Kopier-Knopf, der Ein-/Ausschalter, die Status-LEDs sowie der Infrarot-Empfänger für eine optional erhältliche Fernbedienung, die nicht zum Lieferumfang gehört. Die LEDs fallen aufgrund ihrer Größe und Helligkeit sofort ins Auge, lassen sich über den Asustor Data Master (ADM), die Software des NAS-Systems, jedoch in ihrer Helligkeit regulieren.
An der Rückseite finden sich die restlichen Anschlüsse, wobei insbesondere der Audio- sowie der HDMI-Ausgang hervorgehoben werden müssen, die den AS-302T nicht nur zu einem Netzwerkspeicher, sondern auch zu einem Mediaplayer werden lassen. HDMI ist jedoch nur durch Zusatzprogramme wie das XBMC nutzbar und bleibt im Auslieferungszustand ohne Funktion. Der Benutzer erhält bis zur Installation des XBMC über den HDMI-Ausgang deshalb lediglich ein schwarzes Bild.
Erläuterungen zur Nutzung des HDMI-Ausgangs fehlen jedoch im Handbuch oder auf der Webseite, so dass vom Benutzer ein wenig Eigenleistung erwartet wird. Erfreulich ist, dass das System und die Festplatten auch bei aktiviertem XBMC und eingeschaltetem Fernseher ohne Zugriffe in den Standby-Modus wechseln. Die optionale Fernbedienung kann für das Einschalten des gesamten Systems genutzt werden, nicht nur für das Aktivieren des XBMC und seine Steuerung.
Der Blick ins Innere des AS-302T zeigt nicht nur das stabile Gehäuse, sondern lässt auch die Herkunft der Platine aus der x86-Architektur erkennen – der ATX-Stromanschluss ist noch gut erkennbar. Der Intel Atom CE5335 wird passiv gekühlt und ist lediglich dem Luftstrom des 70 × 70 × 25 mm großen Lüfters an der Rückseite ausgesetzt. Auffälligkeiten oder Kritikpunkte offenbaren sich nicht.
Auch Asustor bietet eine einfache Installation des NAS-Systems und ein gut strukturiertes Webinterface. Wer die Benutzeroberfläche von QNAP oder Synology kennt, findet sich bei Asustor sofort zurecht. Eine Live-Demo des ADM bietet Asustor ebenfalls an, so dass sich jeder selbst einen Eindruck von den Funktionen und Einstellungsmöglichkeiten machen kann. In unserem Test kam die Version 2.0.2.R922 des ADM zum Einsatz. ADM 2.0 bietet ebenfalls derartig viele Funktionen, dass auf diese an dieser Stelle nicht näher eingegangen werden kann. Allerdings verfolgt Asustor anders als QNAP oder Synology eine etwas andere Strategie und bietet einige Funktionen erst durch die Installation zusätzlicher Module. Auf diese Weise möchte der Hersteller das eigentliche System nicht überladen und jedem Benutzer selbst die Wahl lassen, welche zusätzlichen Funktionen er benötigt.
Asustor bietet mit der „App Central“ genannten Funktion einen „AppStore“ für die eigenen NAS-Systeme an, über den zusätzliche Softwarekomponenten installiert werden können. Anders als bei der Konkurrenz muss man sich als Benutzer für die Nutzung des Dienstes jedoch bei Asustor registrieren. In dieser „App Central“ findet sich auch das XBMC, mit welchem sich der AS-302T zu einem Mediaplayer erweitern lässt, der über HDMI direkt an ein Fernsehgerät angeschlossen werden kann. Bei der Installation des XBMC wird ein Teil des Systemspeichers reserviert, um die Leistung des Systems zu verbessern. Die Installation des XBMC 12.2 geht ohne Probleme inklusive notwendiger Zusatzkomponenten von der Hand und die Nutzung des XBMC gestaltet sich anschließend wie auf jedem anderen System.