Sechs NAS-Systeme im Test: Asustor, Buffalo, QNAP, Synology und Thecus im Vergleich

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Frank Hüber
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Fazit

Unser Vergleichstest aktueller NAS-Systeme von Asustor, Buffalo, QNAP, Synology und Thecus hat gezeigt, dass der Spagat zwischen Leistungsaufnahme, Übertragungsgeschwindigkeit und Funktionsumfang durchaus zu meistern ist.

NAS-Systeme im Vergleich
NAS-Systeme im Vergleich

Besonders positiv sticht in diesem Punkt die Synology DS213j hervor, die schnelle Übertragungsgeschwindigkeiten mit einer geringen Leistungsaufnahme, einem leisen Betrieb und einer rundum gelungene Software und Benutzeroberfläche kombiniert. Die einzigen Einschränkungen, derer sich der Käufer bei der DS213j bewusst sein muss, liegen in der Anzahl der externen Schnittstellen und dem Öffnen des Systems zum Einbau der Festplatten. Da dies jedoch in aller Regel nur einmalig erfolgt und für die meisten Käufer zudem kein Hindernis darstellen sollte, ist das ein Punkt, den wir nicht negativ hervorheben möchten. Ob die beiden USB-2.0-Anschlüsse für den eigenen Einsatzzweck ausreichend sind, muss hingegen jeder Benutzer selbst entscheiden. Zu einem Preis von derzeit nur rund 175,- Euro liefert die Synology DS213j aus unserer Sicht das überzeugendste Gesamtpaket in unserem Testfeld und erhält unsere Empfehlung.

Synology DS213j
14.10.2013
  • leise
  • geringe Leistungsaufnahme
  • hohe Übertragungsgeschwindigkeit
  • Verschlüsselung (AES 256-Bit)
  • ausgereifte Software
  • AppStore
  • wenig Anschlüsse
ComputerBase-Empfehlung für Synology DS213j

Der Asustor AS-302T weist aufgrund des eingesetzten Intel Atom CE5335 Prozessors eine höhere Leistungsaufnahme als die DS213j auf, bietet hingegen dank HDMI-Ausgang die Möglichkeit, als Multimedia-Player mit XBMC eingesetzt zu werden. Ankreiden lassen muss sich Asustor in diesem Zusammenhang lediglich, dass diese Funktionalität noch nicht gut dokumentiert ist. Darüber hinaus erhält der Käufer mit dem AS-302T ein sehr gut verarbeitetes Metallgehäuse und schnelle USB-3.0-Anschlüsse. Als einziger Testkandidat neben der DS213j stellt der AS-302T eine ordnerbasierte Verschlüsselung (AES 256-Bit) der auf der Festplatte gespeicherten Inhalte zur Verfügung. Wer sich an der höheren Leistungsaufnahme des Atom-Systems nicht stört, auf ein Metallgehäuse Wert legt oder ein NAS-System als Multimedia-Player einsetzen möchte und bereit ist, hierfür aktuell einen deutlichen Aufpreis zu bezahlen, greift statt zur Synology DS213j zum derzeit 285 Euro teuren Asustor AS-302T.

Asustor AS-302T
14.10.2013
  • leise
  • sehr gute Verarbeitung
  • hohe Übertragungsgeschwindigkeit
  • Verschlüsselung (AES 256-Bit)
  • HDMI-Ausgang
  • USB 3.0
  • ausgereifte Software
  • AppStore
  • relativ hohe Leistungsaufnahme

QNAP TS-221 und TS-220 dürfen als solide Durchschnittsgeräte bezeichnet werden. Beide Geräte leisten sich im Test keine Aussetzer, bieten allerdings auch keine herausragende Eigenschaft, die sie vom Rest des Feldes absetzen würde. Durchschnittliche Leistung, durchschnittliche Lautstärke und durchschnittliche Leistungsaufnahme charakterisieren die Geräte. Lediglich Kunden, die auf eSATA angewiesen sind, werden in unserem Testfeld nur bei QNAP fündig. Die Software QTS 4.0 bietet keinen Anlass für Kritik und gehört weiterhin zu den besten im Bereich der NAS-Systeme für Heimnetzwerke. Wer auf das Metallgehäuse der TS-221 verzichten kann, greift bedenkenlos zur TS-220, die derzeit rund 50 Euro günstiger ist (220 statt 275 Euro). Als günstig galten die NAS-Systeme von QNAP allerdings noch nie, was sich auch bei den Modellen TS-221 und TS-220 erneut bewahrheitet, die für ARM-basierte Geräte verhältnismäßig kostspielig ausfallen.

QNAP TS-221
14.10.2013
  • USB 3.0
  • eSATA
  • sehr gute Verarbeitung
  • ausgereifte Software
  • AppStore
  • laut unter Last
  • durchschnittliche Leistung
  • relativ hohe Leistungsaufnahme
QNAP TS-220
14.10.2013
  • USB 3.0
  • eSATA
  • ausgereifte Software
  • AppStore
  • durchschnittliche Leistung

Die Buffalo LinkStation 421, mit der Buffalo erstmals auch Leergehäuse anbietet und auf eine Bestückung mit Festplatten ab Werk verzichtet, überrascht zunächst durch ihre kleinen Abmessungen und ihre in allen Bereichen minimalistische Herangehensweise. Schlussendlich wird ihr dieser Minimalismus, der in der Benutzeroberfläche zunächst professionell und aufgeräumt wirkt, allerdings zum Verhängnis. Ohne einen Standby-Modus für die Festplatten, einen AppStore, zusätzliche Dienste und Server-Funktionalitäten sowie Wake On LAN kann das Gerät gegen die starke Konkurrenz nicht bestehen. Die Buffalo LinkStation 421 überzeugt aufgrund ihres leisen Betriebsgeräusches, der schnellen Übertragungsgeschwindigkeit und dem USB-3.0-Anschluss somit nur als reiner Netzwerkspeicher ohne erweiterte Funktionalitäten für günstige 140 Euro.

Buffalo LS421
14.10.2013
  • leise
  • geringe Leistungsaufnahme im Leerlauf und unter Last
  • hohe Übertragungsgeschwindigkeit vom NAS zum PC
  • USB 3.0
  • hohe Leistungsaufnahme im Standby (kein Festplatten-Standby)
  • kein Wake On LAN
  • zu wenig Einstellungsmöglichkeiten und Funktionen
  • kein AppStore

Thecus, insbesondere im professionellen Segment seit Jahren eine feste Größe, möchte mit ThecusOS 6 und neuen NAS-Geräten wie dem Thecus N2560 auch im Endkundengeschäft Fuß fassen. An der Hardware und Umsetzung des N2560 gibt es insgesamt nur wenig auszusetzen, auch wenn die Halterung der Festplatten verbessert und eine Unterstützung von 2,5-Zoll-Festplatten ermöglicht werden sollte. Das große Problem, mit dem der N2560 jedoch zu kämpfen hat, ist die unausgereifte Software in Form von ThecusOS 6. Auch wenn wichtige Funktionen wie ein Standby-Modus für die Festplatten oder die Verschlüsselung der Festplatten nachgeliefert werden sollen, merkt man dem Linux-basierten Unterbau an jeder Ecke die noch notwendige Entwicklungsarbeit an.

Dank HDMI-Ausgang und XBMC-Unterstützung in Verbindung mit einem SPDIF-Ausgang und modernen USB-3.0-Anschlüssen in Kombination mit einem Intel Atom CE5335 und zwei Gigabyte Arbeitsspeicher hätte der Thecus 2560 alle Voraussetzungen, um der Konkurrenz gefährlich zu werden. Eine derzeit noch fehlende Lüftersteuerung und die damit verbundene hohe Lautstärke macht den Einsatz im Wohnzimmer allerdings unmöglich und torpediert das Konzept des Thecus N2560 als Multimedia-Player.

Thecus N2560
14.10.2013
  • HDMI-Ausgang
  • SPDIF-Ausgang
  • USB 3.0
  • zu geringe Übertragungsgeschwindigkeit
  • laut im Leerlauf und unter Last (keine Lüftersteuerung)
  • relativ hohe Leistungsaufnahme
  • hohe Leistungsaufnahme im Standby (kein Festplatten-Standby)
  • nur für 3,5-Zoll-Festplatten geeignet
  • unausgereifte Software

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