Phanteks Enthoo Primo im Test: Big-Bigtower mit bleibendem Eindruck
2/5Ausstattung
Ausstattung außen
Das ansprechende Erscheinungsbild des Enthoo Primo entsteht durch den diagonal versetzten Korpus, der auf den L-förmigen Standfuß zurückzuführen ist. Im Innenraum hat dies natürlich einige radikale Veränderungen zur Folge, wie später im Kapitel Ausstattung innen nachzulesen ist. In gewissen Zügen ähnelt die seitlich angebrachte, blau leuchtende Leiste der – dort allerdings in rot – des Thermaltake Level 10. Einige LEDs lassen den Fuß des schlichten Bigtowers außerdem über die gesamte Länge der Vorderseite bis hin zum Ende des Deckels durch opake Kunststoffleisten in einem satten Blau erstrahlen.
Im ersten Moment könnte die gebürstete Frontverkleidung für ein Aluminiumimitat aus Kunststoff gehalten werden, doch dem ist nicht so. Denn in Wirklichkeit sind hier dünne Aluminiumplatten in einer Kunststofffassungen eingelassen. Auffällig ist die rechteckige Aussparung der untersten Aluminiumplatte, die mit einem tiefer liegenden Lochgitter ausgefüllt ist. Zwei 140-mm-LED-Frontlüfter lassen hier blaues Licht hindurchleuchten, damit die oben erwähnte LED-Leiste nicht zu dominant wirkt. Gleichzeitig dient das Mesh den Ventilatoren für die notwendige Luftzufuhr.
Auch an den beiden Seitenteilen gibt es interessante Elemente zu entdecken. Während das linke Panel mit zwei Acrylglasfenstern auffährt, die die verbaute Hardware mit Licht in Szene setzen, bietet das rechte Seitenteil zwei Luftein- sowie ein Luftauslass für die Stromversorgung im hinteren Teil. Für die zwei optional realisierbaren Seitenlüfter sowie für das Netzteil existiert ein magnetischer Staubfilter, der für die Reinigung einfach vom Seitenteil abgenommen wird.
Die unterste Abdeckung der Vorderseite wird durch zwei Druckverschlüsse an Ort und Stelle gehalten. Hier ist ein Nylonstaubfilter mit vier Schrauben befestigt. Direkt darüber hat Phanteks eine Klapptür am Enthoo Primo angebracht, die fünf 5,25"-Laufwerksblenden versteckt. Mit einen Öffnungswinkel von circa 100° lässt sie sich weit genug öffnen. Ihre Türbeschläge können allerdings nicht auf die andere Seite ummontiert werden.
Die Draufsicht zeigt einen langen Staubfilter, der bündig im Deckel eingearbeitet ist und wie die untere Frontabdeckung durch zwei Druckverschlüsse gesichert wird. Wie alle Staubfilter am Phanteks Enthoo Primo bildet auch dieser durch ein feinmaschiges Nylongeflecht einen zuverlässigen Schutz gegen das Eindringen von Staub. Wird er herausgenommen, so kommt ein 140-mm-Lüfter zum Vorschein, der ausblasend eingebaut ist. Es lässt sich unschwer erkennen, dass hier noch Platz für zwei weitere Exemplare mit identischer Rahmenbreite ist. Alternativ sind aber auch vier 120-mm-Ventilatoren realisierbar.
Phanteks hat sich offenbar Gedanken gemacht, wie man ein Frontpanel, das oben auf dem Gehäuse eingelassen ist, bei Nichtnutzung vor Verschmutzung schützt. Das Ergebnis sind vier Gummis, die in die jeweils zweimal vorhandenen USB-3.0- und USB-2.0-Anschlüsse hineingesteckt werden – zumindest so lange, bis der Anwender sie verlegt oder vom Ein- und Ausstöpseln genug hat. Links davon liegen Reset- und LED-Knopf. Mit dem LED-Knopf kann die gesamte LED-Beleuchtung, deren Anschlussplatine im übrigen erweiterbar ist, nach Belieben ein- oder ausgeschaltet werden. Das andere Ende bietet zwei 3,5-mm-Klinkenbuchsen, von denen eine für den Soundausgang und die andere für den Mikrofoneingang vorgesehen ist. Den Startknopf sucht man hier vergebens, dieser wurde nämlich frontal mit in die LED-Leiste integriert.
Das Heck bietet mehrere Besonderheiten. Zum einen fällt auf, dass zusätzlich zum mitgelieferten 140-mm-Hecklüfter ein weiteres Exemplar mit identischer Rahmenbreite oder ein kleineres Modell mit 120 mm unten an der Rückseite montiert werden kann. Links davon ist der vorgesehene Platz für die Stromversorgung, wo ein eigener Luftkreislauf und ein magnetischer Staubfilter zur Verfügung steht. Sofern erwünscht, kann das Netzteil aber auch den Platz des optionale Heckventilators einnehmen. Darüber hinaus besteht im Inneren der Rückwand die Möglichkeit, einen Ausgleichsbehälter einer Wasserkühlung neben den acht Erweiterungsslots anzubringen.
Zu guter Letzt bleibt der Blick unter das Enthoo Primo. Hier sind die letzten zwei Staubfilter zu finden, die das Gehäuse zu bieten hat. Auch sie lassen sich durch jeweils einen Druckverschluss entnehmen, allerdings geschieht dies seitlich und nicht wie so oft von hinten. Der Gehäuseboden offenbart noch ein 140-mm-Lüfter und kann um ein weiteres Exemplar der selben Rahmenbreite ergänzt werden. Baut man den gesamten Festplattenkäfig im Inneren des Chassis aus, so nimmt der Boden sogar vier 120-mm-Ventilatoren auf.
Die Verarbeitungsqualität des Phanteks Enthoo Primo bewegt sich auf einem hohem Niveau. Spaltmaße zwischen den Teilen fallen sehr klein aus, wodurch sich ein ein sehr sauberes Bild ergibt. Alles ist ordentlich verarbeitet und passgenau. Auch die Lackierung gibt keinen Anlass zur Kritik. Die Seitenteile fallen zwar stabil aus, aufgrund ihrer Größe könnten sie ruhig noch massiver ausfallen, wobei dies natürlich das Gehäuse schwerer machen würde, das mit einem Gewicht von 17,9 kg ohnehin schon mit zu den schwersten seiner Art gehört.