Phanteks Enthoo Primo im Test: Big-Bigtower mit bleibendem Eindruck

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Carsten Lissack
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Ausstattung innen

Nimmt man das linke Seitenteil ab, so lässt dies die Besichtigung des Innenraums zu. Hier wurden ohne Ausnahme alle Teile schwarz lackiert, wobei weiße Lüfterblätter und Schriftzüge an den Schnellverschlüssen einen ansprechenden Schwarz-Weiß-Kontrast schaffen. Besonders fällt die rechte Hälfte auf, weil sie ganz im Stile eines Casemods durch ein Blech verdeckt wird. Der Zugang zu den Festplatten wird so von dieser Seite aus komplett verwehrt, folglich kann man sie nur von der rechten Seite aus erreichen. Über dem Festplattenkäfig sind fünf Schnellverschlüsse zu zählen, die eine zeitsparende Installation von 5,25"-Geräten ermöglichen. Eine große Aussparung im Mainboardtray verhindert, dass die gesamte Hardware beim CPU-Kühlerwechsel ausgebaut werden muss.

Blickt man seitlich in den Bigtower, so lassen sich zahlreiche Gummimanschetten erkennen, die von einem modularen Kabelverdeck darüber größtenteils verborgen bleiben. Später wird es auch durch die Manschetten hindurchgeführte Kabel nahezu vollständig verdecken. Das Kabelverdeck erfüllt aber noch eine weitere Funktion: Es kann einen Ausgleichsbehälter tragen, sobald die aufgeschraubte Platte demontiert wurde.

Ein Highlight des Enthoo Primo ist zweifelsfrei die Rückseite des Innenraums. Der vollmodulare, zweigeteilte und in Richtung des Mainboard versetzbare Festplattenkäfig beinhaltet sechs Laufwerksschienen, die jeweils eine 3,5"- oder 2,5"-Festplatte aufnehmen können. Während die kleineren Exemplare mit der Schiene zu verschrauben sind, lassen sich die größeren Modelle ganz einfach einsetzen und befestigen. Phanteks nutzt hierfür eine neue Schnellverschlusstechnik, bei der die Pins, die den Datenträger sichern, in ausklappbaren Flügel liegen. Die Festplatte kann so ohne Verbiegen der Schiene eingesetzt und mit dem Einrasten der Flügel befestigt werden. 3,5"-Datenträger werden darüber hinaus durch jeweils zwei Gummiringe pro Seite entkoppelt. Der Festplattenkäfig ermöglicht es außerdem zwei 120-mm-Lüfter zu befestigen.

Auf der rechten Seite des 5,25"-Schachts sieht Phanteks zwei Brackets vor, die jeweils zwei übereinander platzierte 2,5"-SSDs tragen können. Die Brackets lassen sich schnell ein- und ausbauen und entkoppeln auch die kleinen mechanischen Datenträger.

Eine gute Methode für ein ordentliches sowie schnell umsetzbares Kabelmanagement ist die Verwendung von Klettverschlüssen. Sie können in Gegensatz zu Kabelbindern schnell geöffnet werden, sind wiederverwendbar und insgesamt schonender zu Kabeln. Von diesen Klettverschlüssen sind bereits acht an der Rückseite angebracht, zwei weitere liegen dem Lieferumfang bei.

Vor der Stromversorgung ist ein Bracket mit einer Moosgummiunterlage mit dem Boden über zwei Thumbscrews verbunden. Das Bracket dient als Podest für eine Wasserpumpe, die für einen wassergekühlten PC notwendig ist. Wem die Positionierung vor dem Netzteil nicht gefällt, dem steht es frei den Festplattenkäfig auszubauen und das Bracket dort mit den am Boden vorgesehenen Gewinden zu verschrauben.

Das eigentliche Herzstück des Phanteks Enthoo Primo ist die PWM-Lüftersteuerung. Mit ihrer Hilfe können bis zu elf Ventilatoren über nur einen PWM-Anschluss der Hauptplatine gesteuert werden. Dabei richten sich alle Lüfter nach der Umdrehungszahl des am „Fan 1-Slot“ angeschlossenen Ventilators.

Phanteks Enthoo Primo - Klettverschluss
Phanteks Enthoo Primo - Klettverschluss
Phanteks Enthoo Primo - Bracket für Wasserpumpe
Phanteks Enthoo Primo - Bracket für Wasserpumpe
Phanteks Enthoo Primo - PWM-Lüftersteuerung
Phanteks Enthoo Primo - PWM-Lüftersteuerung

Das Phanteks Enthoo Primo ist auch im Innenraum sehr wertig verarbeitet. Nirgends finden sich scharfe Stellen oder Mängel an der Lackierung. Alles ist durchdacht und wurde gewissenhaft umgesetzt.