ZyXEL NSA325 v2 im Test: Das 100-Euro-NAS neu aufgelegt
3/5Innenleben
Da sich das Äußere des NSA325 v2 deutlich vom Vorhänger unterscheidet, haben wir einen Blick ins Innere beider Systeme geworfen. Dabei fällt auf, dass zwar das Gehäuse von Grund auf neu entwickelt wurde, die Hauptplatine allerdings identisch zur Platine des NSA325 v1 ist. Erkennbar ist auch, dass die Abmessungen des NSA325 v2 allein aufgrund des größeren Lüfters zunehmen mussten, um die seitlich daneben liegenden Anschlüsse nicht neu platzieren zu müssen, was ein neues Platinendesign und somit zusätzliche Kosten bedeutet hätte. Der Lüfter lässt sich einfach wechseln.
ZyXEL hat es somit geschafft, um eine unveränderte Platine ein überarbeitetes, verbessertes Gehäuse zu bauen, bei dem lediglich die Anschlüsse an Vorder- und Rückseite an identischer Stelle platziert werden mussten.
Benutzeroberfläche
Für den Vergleichstest nutzten wir beim NSA325 v2 eine Beta-Firmware (datecode_20131015) der Version 4.7, die wenige Tage nach der Veröffentlichung des neuen NAS-Systems erscheinen soll – veröffentlicht wird der NSA325 v2 zunächst mit Firmware 4.61, die wir auf dem NSA325 v1 genutzt haben (461UZC0C0_20130925). Die von uns eingesetzte Beta-Firmware umfasste noch nicht alle Funktionen der finalen Version, wobei sich diese Einschränkungen ausschließlich auf neue, zusätzliche Funktionen beziehen und nicht auf grundlegende Funktionen des NAS-Systems.
So konnten wir für diesen Test beispielsweise bereits auf die OwnCloud-Integration zurückgreifen, die eine persönliche Cloud-Funktion ohne externen Anbieter ermöglicht. Auch die Integration von Google Drive, die eine automatische Synchronisation mit dem Speicherdienst von Google ermöglicht, war bereits nutzbar. Bereits vom NSA325 v1 bekannte Dienste wie NZBGET, Twonky Media Server, WordPress, Logitech SqueezeCenter und die PlayZone, die grafisch und funktional erweitert wurde, standen zudem in neueren Versionen zur Verfügung.
Noch nicht implementiert waren hingegen Dienste wie der Foto-Upload zu Picasa, das Teilen von Fotos und Videos auf Facebook und der Backup-Planner mit RSYNC-Unterstützung, die jedoch in Kürze verfügbar sein sollen. Darüber hinaus hat ZyXEL für das erste Quartal 2014 eine neue Smartphone-App angekündigt, die die aktuelle zMedia-Ap ersetzen wird. Neben dem Hoch- und Herunterladen von Dateien, dient diese auch als DLNA-Client und ermöglicht die Konfiguration des NSA325 v2. Wir können bereits jetzt erste Bilder aus der neuen App zeigen, die noch für iOS 7 und Android 4.4 angepasst wird. Die neue Smartphone-App wird ebenso wie die neue Firmware kostenlos zur Verfügung gestellt.
Grundsätzlich ist es möglich, den Funktionsumfang des ZyXEL NSA325 v2 durch zusätzliche Pakete zu erweitern, wobei ZyXEL speziell für Deutschland einen Server mit Open-Source-Unterstützung anbietet. Unter der Bezeichnung „FFP“ (fonz fun_plug) gibt das Projekt den Kunden Root-Zugriff und ermöglicht so zahlreiche Installationserweiterungen. Fertige Projekte werden von ZyXEL auf einem deutschen Server abgelegt und können über die Paketverwaltung in der Benutzeroberfläche geladen werden. Hierfür muss eine Datei mit web_prefix in den Paket-Ordner gelegt werden. Einzelheiten dazu finden sich beispielsweise in der Wiki von NAS-Central. Mit dem NSA325 v2 wird ZyXEL die Open-Source-Community demnächst offiziell unterstützen und in die Firmware integrieren. Auf Blockaden wie spezielle Root-Passwörter, abgeschaltetes Telnet oder ähnliches verzichtet ZyXEL, um die Kunden nicht einzuschränken.
Inbetriebnahme
Die Inbetriebnahme des NSA325 v2 geht schnell und ohne Probleme von der Hand. Die Synchronisierung eines RAID-Verbunds nimmt – wie bei NAS-Systemen mit älterem Marvell-SoC üblich – bei großen Festplatten einige Stunden in Anspruch. In dieser Zeit kann das System jedoch bereits mit etwas eingeschränkter Leistung, aber ohne Funktionseinschränkungen genutzt werden. Die Benutzeroberfläche vermittelt dem Benutzer nicht wie etwa bei Synology, QNAP oder Asustor den Eindruck eines zweiten Desktops, sondern ist strukturiert durch ein seitliches Menü aufgeräumt und schlicht gestaltet. Ein aus unserer Sicht durchaus lobenswerter Ansatz, bei dem alle Funktionen stets im Blick behalten werden können.
ZyXEL ist bemüht, durch zusätzliche Dienste dem Kunden einen deutlichen Mehrwert zu bieten. Die neuen Ansätze, die wir mit der Beta-Firmware bereits ausprobieren konnten, bieten eine sinnvolle und gute Ergänzung zu bereits bekannten Zusatzfunktionen. Den Funktionsumfang, den etwa Synology oder QNAP mit ihren App Stores bieten, kann ZyXEL zwar nicht vorweisen, für experimentierfreudige Kunden offenbaren sich mit FFP jedoch weitere Möglichkeiten der Funktionserweiterung. Die Benutzeroberfläche selbst gönnt sich an der einen oder anderen Stelle beim Laden der Informationen eine kleine Auszeit, was beim schnellen Durchklicken der Menüs negativ auffällt, im Alltag für normale Benutzer aber keine Rolle spielt. Über eine Live-Demo der (alten) Benutzeroberfläche kann sich jeder einen eigenen Eindruck von dieser verschaffen.