Das leisten alte Netzteile: 16 Netzteile unserer Leser im Test

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Philip Pfab
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Messungen

Unsere Messungen führen wir, wie von unseren klassischen Netzteiltests gewohnt, mit der Chroma-8000-Netzteil-Teststation durch. Auch bei den zugrundeliegenden Lastberechnungen folgen wir unserer Standardmethodik: Das 25-Watt-Lastszenario ist von allen Netzteilen unabhängig von ihrer Nennleistung zu absolvieren, um die Eignung für sparsame Computer zu bestimmen. Die beiden Crossload-Szenarien sind eigens von uns definierte Extremzustände. Die regulären Lasten 10, 20, 50 und 100 Prozent entsprechen exakt den Vorgaben von 80Plus.

Effizienz

Diagramme
Effizienz bei 115 Volt Eingangsspannung
74,79078,83282,87486,91690,95895,000Prozent 20%50%100%

Beim Wirkungsgrad fällt der Rückstand gegenüber aktuellen Spannungswandlern besonders deutlich auf: Die Enermax Libertys als Vertreter der Prä-80Plus-Ära bilden das Schlusslicht, die anderen Netzteile können sich etwas besser positionieren.

Nimmt man jedoch ein aktuelles, eher preiswertes Netzteil wie das be quiet! S7 450 Watt als Vergleichsmaßstab, fällt deutlich auf, wie weit die alte Riege zurückhängt. Das bereits ab 46 Euro erhältliche S7 kann sich selbst von den besten Altgeräten um vier Prozentpunkte absetzen, im Vergleich zum Enermax Liberty kann der Vorsprung auf bis zu dreizehn Prozentpunkte anwachsen. Im Vergleich zu aktuellen Oberklasse-Netzteilen mit 80Plus-Gold- oder gar Platinum-Zertifizierung fallen die Abstände naturgemäß noch viel größer aus.

Interessanterweise liegt der Wirkungsgrad der be quiet! Straight Power E5, die ebenfalls noch nicht die Anforderungen von 80Plus erfüllten, selbst nach jahrelangem Einsatz samt damit einhergehender Abnutzung nur etwas unter der 80-Prozent-Marke. Unsere Dark Power Pro P7 erfüllen auch heute noch die Anforderungen von 80Plus-Bronze.

Im Detail auffällig ist der tendenziell bescheidene Wirkungsgrad im unteren Lastbereich: Insbesondere unser 25-Watt-Szenario und das 10-Prozent-Szenario scheinen für ältere Geräte weniger gut zu bewältigen zu sein.

Leistungsfaktorkorrektur (PFC)

Die Leistungsfaktorkorrektur arbeitet bei fast allen Netzteilen absolut zufriedenstellend. Auch wenn die magischen 99 Prozent Leistungsfaktor bei Volllast möglicherweise als Folge von Abnutzung verfehlt werden, liegen die Ergebnisse auf einem ordentlichen Niveau. Interessanterweise liegen die verschiedenen Testmuster teils deutlich auseinander, auffälligstes Beispiel ist hier das Dark Power Pro.

Diagramme
Leistungsfaktorkorrektur be quiet! Straight Power E5
60708090100Prozent 10 %20 %50 %100 %

Die Funktion der PFC-Einheit scheint daher kein übermäßig kritischer Faktor für die Ablösung funktionierender Netzteile zu sein, zumal Verbraucher in Deutschland lediglich für die aufgenommene Wirkleistung bezahlen. Unsere Probanden bleiben bei der PFC-Messung unauffällig.