Assassin's Creed 4: Black Flag im Test: Die große Überraschung

 4/6
Sasan Abdi
195 Kommentare

Technik

Ermöglicht wird der hervorragende Auftritt zur See durch eine merklich überarbeitete technische Umsetzung. In dieser Hinsicht setzt Ubisoft zwar keine neuen Standards, beachtlich ist das Ergebnis aber allemal.

Sehenswerte Spielwelt

Maßgeblich bedingt wird die Wirkung zur See durch die sehenswerte Spielwelt. Zwar scheint uns die AC-4-Karibik latent überbefahren zu sein – man kommt keine 300 Meter, ohne auf irgendein anderes Schiff zu treffen –, doch wirkt die Umgebung alles in allem überaus einladend und wunderbar in Szene gesetzt.

Gespickt mit zahlreichen Sandbänken und kleinen und großen Inseln unterstützt das Karibik-Abbild das Spielerlebnis: Man watet durch türkisblaues Wasser, schlägt sich durch dichten Dschungel, läuft an malerischen Stränden entlang, ankert in wunderschönen Buchten und flaniert durch authentische kleine und mittelgroße Städte. Nicht nur aufgrund der vielen Schiffe, sondern auch wegen zahlreicher Menschen und Tiere wirkt die Spielwelt belebt und damit, trotz einiger Überzeichnung, durchaus authentisch.

Auch wenn nicht immer alles Gold ist, was glänzt, bewegt sich die auf der hauseigenen AnvilNext-Engine basierende grafische Umsetzung also auf einem sehr guten Niveau. Dieses Niveau ist allerdings auch vergleichsweise anspruchsvoll, sodass man schon über ein aktuelles System verfügen sollte, um volle Details genießen zu können.

Auf unserem Testsystem lief AC 4 in nahezu vollen Details und einer Auflösung von 1.920 × 1.080 bei überwiegend stabilen und in unseren Augen ausreichenden 30 bis 40 Bildern pro Sekunde. Wer beim Spannungsfeld von Bilderraten und Detailreichtum andere Kompromisse machen möchte, kann dies gut tun: Die üblichen Einstellungsmöglichkeiten laden auch in diesem Fall dazu ein, lange am individuell perfekten Kompromiss herumzuprobieren, wobei man durch die Reduzierung der Schattenqualität und den Verzicht auf fordernde Kantenglättungsmodi am meisten Leistung herausholen kann.

Grafikvergleich Xbox One und PC

Zum Start der Xbox One, welche wir bereits einem Test unterzogen haben, ist Assassin's Creed 4: Black Flag auch für Microsofts neue Konsole erschienen. Zum Start der Sony PlayStation 4 am 29.11.2013 gehört es ebenfalls zu den Starttiteln. Inhaltlich sind die PC- sowie Konsolenversionen dabei identisch.

Besonders interessant ist jedoch, inwiefern sich die PC-Version vom Xbox-One-Pendant grafisch unterscheidet. Für diesen direkten Vergleich haben wir auf unser Grafikkarten-Testsystem mit Nvidia GeForce GTX 780 Ti zurückgegriffen und sowohl für die Xbox One als auch den PC Spielszenen in 1.920 × 1.080 mit 60 Bildern pro Sekunde aufgenommen. Auf der Xbox One soll AC4 intern nur in 720p mit 30 fps berechnet werden. Beim PC haben wir dabei alle Grafikoptionen auf volle Details gestellt und 4×MSAA ausgewählt.

Auf den ersten Blick offenbaren sich in Assassin's Creed 4: Black Flag auf Xbox One und PC vor allem zwei Unterschiede. Erneut fällt auf, dass der PC die bessere Kantenglättung bietet und so insbesondere Alpha-Test-Texturen, die bei der Vegetation zum Einsatz kommen, weniger flimmern. Dies ist ebenso wie der zweite zentrale Unterschied, die unterschiedliche Umgebungsbeleuchtung, bei der die PC-Version von einer besseren Ambient Occlusion profitiert, gut in unserem ersten Testvideo zu erkennen. Zu guter Letzt macht sich die geringere Auflösung der Xbox One durch eine grobkörnigere Optik erkennbar, das Bild auf dem Rechner ist feiner aufgelöst.

Der zweite Vergleich am Strand offenbart Unterschiede im Schattenwurf – einerseits bei den Pflanzen und Palmen am Strand, andererseits im Wasser. Die PC-Version macht bei vollen Details zwar Gebrauch von Percentage Closer Filtering (PCF), so dass Schatten in der Ferne weicher dargestellt werden, dies führt allerdings zu einem Verlust von Details. Die Schatten auf der Xbox One sehen schärfer und detailreicher aus. Dies lässt sich am PC jedoch durch einen Verzicht von PCF ebenfalls erreichen. Zudem sieht der Wellengang in der PC-Version etwas lebhafter aus und die Schatten, die ins Wasser fallen, werden durch die Wellenbewegung stärker gebrochen.

Insgesamt hinterlässt Assassin's Creed 4: Black Flag auf der Xbox One einen guten Eindruck. Der PC bietet aktuell aber die schönste Version.