„Australis“-Design soll mit Firefox 28 kommen
Firefox wird in nächster Zeit ein neues Gesicht erhalten. Das unter dem Codenamen „Australis“ bekannte Design ist in einem Stadium angelangt, das eine breitere Testbasis sinnvoll macht. Um den Code von Australis bis zur Veröffentlichung separat pflegen zu können, wird übergangsweise das Projekt „Holly“ ins Leben gerufen.
Die Änderungen, die für Australis am Quelltext vorgenommen werden müssen, sind einschneidend und lassen sich nicht über Einstellungen in about:config realisieren oder wieder zurücknehmen. Deshalb wird Mozilla, nachdem heute der Australis-Quellcode in ein Repository im zentralen Mozilla-Projekt überführt wurde, den Code, der nicht das neue Design betrifft, in einem separaten Zweig im Holly-Projekt weiterentwickeln, damit Australis dem normalen Veröffentlichungszyklus nicht in die Quere kommt. Somit kann Mozilla, wenn Australis Teil der Nightly-Builds ist, einen Browser veröffentlichen, selbst wenn die Entwickler entscheiden, das neue Design noch einen oder zwei Zyklen reifen zu lassen.
Mit dem neuen Design versucht Mozilla, das Aussehen des Browsers zwischen Desktop und mobilen Geräten zu vereinheitlichen. Das neue Menü wird Icon-basiert und damit Touch-freundlicher sein, was den Menüs eine Anmutung von Android verleiht. Die Tableiste ist an den oberen Bildschirmrand gerückt und fasst alle angepinnten Tabs in einer optisch abgesetzten Leiste links zusammen.
Die jetzige Planung sieht eine Veröffentlichung von Australis für Firefox 28 vor, der in stabiler Version am 4. März 2014 zur Veröffentlichung ansteht. Ursprünglich sollte das neue Gesicht des Browsers bereits mit Firefox 24 erscheinen, wurde aber immer wieder verschoben, zuletzt am 23. Oktober. Anwender von Firefox ESR erhalten die Neuerungen erst mit Firefox 32 ESR, Nutzer des Aurora-Kanals oder der Nightly-Builds entsprechend früher.
Da größere Änderungen regelmäßig den Unmut eines Teils der Anwender hervorrufen, bevor sie mit den Neuerungen besser vertraut sind, wird dies auch im Fall von Australis nicht zu vermeiden sein. Nutzer werden zu anderen Browsern wechseln, erst einmal auf Firefox ESR ausweichen oder ihre bestehende Version behalten, indem sie die automatischen Updates abschalten. Auch über Erweiterungen wird das alte Design vermutlich wieder hergestellt werden können. Mozilla ist allerdings der Meinung, den Geschmack der Anwender mit Australis zu treffen und rechnet mit einer breiten Akzeptanz nach der Umstellungsphase.