Forza Motorsport 5 im Test: Exklusives Rennspektakel für Xbox One
3/3Fazit
Turn 10 hinterlässt deutliche Reifenspuren im Gesicht des Genres. Klangkulisse und Fahrverhalten, Feedback und Detailgrad der Fahrzeuge lassen nur wenig Wünsche offen und fast schon Fahrtwind erahnen. Frischen Wind bringt die neue Konsole auf jeden Fall in die Serie, ob durch Controller oder die neuen, trotz mancherorts deplatzierten Bremsmanövern, hervorragenden Drivatare und den steten Konkurrenzkampf gegen andere Spieler. Selten war es spaßiger Streifen auf den Asphalt zu malen und echte Kopf-an-Kopf-Rennen mit einer lebendigen KI auszufechten. Einen weiteren großen Schritt macht die Serie bei der Präsentation: Top-Gear-Humor, ein barrierefreier Showroom und deutlich geringere Restriktionen im Einzelspieler-Modus erweisen sich durch die Fokussierung auf das Wesentliche – Autos, schnell damit zu fahren – als goldrichtige Entscheidung.
So perfekt der Eindruck der Simulation wirkt, so limitiert ist das Spiel bei Umfang und Inhalt: Nacht- oder Regenrennen verweigert sich Forza weiterhin, wenngleich sich Turn 10 nicht vorwerfen lässt, mit angezogener Handbremse voranzuschreiten. Ein wesentlicher Kritikpunkt ist neben der langweiligen Musikuntermalung die schamlose Monetarisierung des Spiels, die es mit Mikrotransaktionen und DLC-Politik mühelos erlaubt, den Kaufpreis zu verdreifachen. Zumindest sofern nicht auch noch ein neues Lenkrad einkalkuliert werden muss. Unter dem Zwang, Autos in jedem Modus vor Einstieg kaufen zu müssen, leidet zudem auch der Mehrspieler-Modus. Insofern hinterlässt Turn 10 ebenso deutliche Reifenspuren im Gesicht des werten Kunden. Einen schnittigen Supersportwagen zu fahren, das bedeutet auch in der virtuellen Forza-Welt entweder lange zu sparen oder dank massiver Sparguthaben direkt ins nicht mehr virtuelle Portemonnaie zu greifen. Diese Art von Realismus aber steht quer zum Konzept eines virtuellen Jedermann-Rasers und digitalen Gleichmachers, der das Tier im Mann (und der Frau) hemmungslos freilässt.
Kaufanreize für eine Xbox One setzt Forza 5 trotz seiner Exklusivität und vieler sinnvoller Neuerungen damit nur bedingt. Wer die Konsole bereits besitzt und sich für Fahrbares erwärmen kann, wird allerdings um den Kauf kaum herumkommen: Forza bringt Freude am (virtuellen) Fahren auf ein aktuell selten gesehenes Level – zum Premium-Preis.
Jugendschutz
„Forza Motorsport 5“ wird nicht an ein Benutzerkonto gebunden und kann frei gehandelt werden. DLCs, der Day-One-Bonus für Käufer der ersten Auflage, sowie die beiliegende, siebentägige Probe-Mitgliedschaft für Xbox Live Gold können jedoch nicht veräußert werden und sind nach einmaliger Benutzung fest an einen Account gekoppelt.
In Sachen Jugendschutz gilt es zu erwähnen, dass das Spiel von der USK eine Freigabe ab 0 Jahren erhalten hat.
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