Huawei Ascend G700 im Test: Dual-SIM und 5,0 Zoll für 230 Euro
5/6Kamera & Multimedia
Sowohl bei der Verarbeitung als auch beim Display und bei der Performance gibt sich das G700 nicht die Blöße. Doch wo ist der Haken? Hat der Testkandidat – vor dem Hintergrund des günstigen Preises – keine Achillessehne? Das absolut perfekte Mittelklasse-Gerät produziert Huawei nicht, denn eine Schwachstelle lässt sich dann doch identifizieren.
Dabei ist diese auf den ersten Blick nicht mal eindeutig: Bei einer maximalen Auflösung von acht Megapixeln klingt die Kamera des G700 eigentlich nach State-of-the-Art. De facto kommt sie aber schon mit den helleren Momenten eines tristen Herbsttages kaum klar, sodass sich nur mit Mühe halbwegs ordentliche Ergebnisse erzielen lassen.
Bei weniger Zeit oder weniger Licht produziert man dagegen unscharfe, teilweise sehr dunkle Fotos, die allenfalls noch Schnappschuss-Qualität aufweisen. Dies gilt auch und gerade für Distanzaufnahmen, die grundsätzlich zu dunkel und verwaschen wirken. Dies mag in Teilen am unfreundlichen November-Wetter liegen. Trotzdem: Die Kamera des G700 ist unterdurchschnittlich. Dies gilt in abgeschwächter Form auch für die Videoaufnahmen, die immerhin standesgemäß in bis zu 1.080p-Qualität erfolgen können. Auch wenn unser Eindruck in dieser Hinsicht etwas positiver ausfällt: Das gelbe vom Ei sieht anders aus.
Eine weitere Schwäche stellt aus Multimedia-Perspektive der interne Speicher dar, der mit acht Gigabyte knapp bemessen ist. Zur Verfügung stehen sogar nur fünf Gigabyte, sodass Multimedia-Junkies auf jeden Fall den microSD-Kartenslot nutzen und eine bis zu 32 Gigabyte große microSD-Karte dazu kaufen sollten.
Das lohnt sich für Videos durchaus, da diese auf dem großen, hellen Bildschirm des G700 Spaß machen. Kleiner Wermutstropfen ist, dass die Wiedergabe lokal nur in 720p statt in 1.080p erfolgen kann. Positiv ist aber wiederum, dass die Videos per DLNA auf entsprechend zertifizierten Geräten ausgegeben werden können.
Konnektivität
In puncto Konnektivität macht sich der Preis des G700 dahingehend bemerkbar, dass auf zukunftsträchtigte Technologien wie LTE und NFC verzichtet werden muss. Ansonsten lässt der Testkandidat aber nichts vermissen: Mit WLAN-n, Bluetooth 4.0 sowie HSPA+ (42/11,5 MBit/s) sind alle gängigen Standards an Bord.
Darüber hinaus kann das G700 wie schon erwähnt mit zwei SIM-Karten betrieben werden. Allerdings unterstützt nur einer der beiden Slots 3G-Datenverbindungen. HSPA ist somit nur mit der SIM-Karte im ersten Slot möglich, wobei obendrein mit 900/2.100 MHz nicht sonderlich viele Bänder unterstützt werden.
Mit der Zweitkarte muss also, sofern benötigt, im Notfall im 2G-Modus gesurft werden. Ansonsten ist diese Karte nur zum Telefonieren gedacht. Dazu können einzelne Kontakte an die jeweilige SIM-Karte gekoppelt werden, sodass Anrufe und SMS im jeweils passenden Netz erfolgen.
Die Qualität der Telefonie geht im O2-Netz alles in allem in Ordnung. Im Unterschied zu manchem hochpreisigerem Konkurrenten ist aber auffällig, dass Gesprächspartner schon mal etwas dumpf klingen.
Laufzeiten
Mit Blick auf die Laufzeiten war das G700 vorab schwer einzuschätzen. Auf der einen Seite steht eine mäßige Auflösung, ein in 28 nm gefertigter SoC und eine Akku-Kapazität von 2.150 mAh – auf der anderen Seite verfügt das Gerät über ein helles, großes Display und lädt so unterwegs immer wieder dazu ein, nicht nur langanhaltend zu surfen, sondern auch Videos anzuschauen.
Doch auch wenn der Testkandidat dank des Displays durchaus mit Multimedia-Kompetenzen punkten kann, hat er doch nicht mit den Laufzeiten zu kämpfen. Stattdessen schafft man mit ein wenig Glück bis zu zwei Tage ohne Boxenstopp, was gerade für ein 5-Zoll-Smartphone dieser Tage einen beachtlichen Wert darstellt.
Verstärkt wird der gute Eindruck auch durch die Ergebnisse aus dem Videodauer- und Peacekeepertest. Hier belegt das G700 gute Plätze, was unterstreicht, dass man sich um die Laufzeiten keine großen Sorgen machen muss.