Kindle Fire HDX (8.9) im Test: Gute Hardware mit halbem Android
4/5Kamera & Multimedia
Im Bereich Video und Audio spielen beide Tablets ihre Vorzüge aus. Filme lassen sich auf den kontrastreichen und hellen Displays sehr gut anschauen, auch spielten beide Tablets unsere H.264-Testvideos in allen gängigen Auflösungen, Profilen und Levels ohne Probleme ab. Dabei sind die rückseitigen Lautsprecher ausreichend laut, um auch Umgebungsgeräusche zu überdecken. Der Bauart geschuldet ist der zurückhaltend agierende Bassbereich. Die verwendete Dolby-Digital-Plus-Technologie soll den Klang der HDX-Tablets positiv beeinflussen, in dem es die Lautstärke reguliert oder Dialoge in Spielen und Filmen verständlicher macht. Unterm Strich überzeugen die Lautsprecher mit überdurchschnittlich guter Qualität.
Auch im Multimedia-Segment zeigt sich, dass viele Applikationen noch nicht den Weg in den App-Shop gefunden haben. Das Sortiment an Video- und Audio-Playern ist sehr übersichtlich gehalten, was dazu führt, dass beide Tablets oftmals ihre Qualitäten nicht vollends ausspielen können.
Das Aufnehmen von Bildern und Videos darf bei beiden Tablets als Zusatzfunktion bezeichnet werden, denn für mehr als Schnappschüsse reicht die Qualität am Ende nicht. Bilder werden mit einer Auflösung von bis zu 3.200 × 2.400 Bildpunkten aufgenommen, wobei diese gerade bei ungünstigen Lichtverhältnissen sehr schnell verrauschen. Die Farben wirken wenig kräftig, im Ganzen wirken aufgenommene Bilder eher blass und detailarm, wohingegen mit der HDR-Funktion aufgenommene Bilder oftmals zu hell wirken. Zudem muss das Tablet im HDR-Modus rund zwei Sekunden ruhig gehalten werden, was im Alltag ohne Stativ kaum umsetzbar ist.
Konnektivität
Beide Tablets verfügen über Dualband-WLAN nach 802.11a/b/g/n, welches die Frequenzbänder mit 2,4 und 5 GHz abdeckt. Mit jeweils zwei Antennen (MIMO-Technologie) versehen erreichen beide Tablets eine für mobile Geräte sehr gute Übertragungsgeschwindigkeit. Beide Tablets unterstützen Bluetooth 4.0 und EDR, hier jedoch lediglich die Profile HID und A2DP. Damit lassen sich die Kindle Fire HDX zumindest mit externen Eingabegeräten bedienen und zur Übertragung von Audio-Signalen an entsprechende Empfänger wie BT-Lautsprechern oder Kopfhörern verwenden. Durch die Integration von Miracast ist der fehlende HDMI-Anschluss verschmerzbar.
Laufzeiten
Über die Kapazität der verwendeten Akkus schweigt sich Amazon aus, gibt deren Laufzeit jedoch beim Kindle Fire HDX mit elf Stunden im durchgehenden Gebrauch und 17 Stunden beim reinen Lesen an. Beim Kindle Fire HDX 8.9 erhöht sich die Akku-Laufzeit um jeweils eine Stunde. Über iFixit ist immerhin zu erfahren, dass im kleinen HDX ein Akku mit 4.550 mAh (17,29 Wh) sein Werk verrichtet.
Beim HDX 8.9 konnten wir in unserem Video-Test bei einer Display-Helligkeit von 200 cd/m² eine Wiedergabezeit von fast zehn Stunden messen, in der simulierten Browsernutzung waren es fast 7 Stunden. Zwar kommen diese Werte nicht an die Vorgaben von Amazon heran, sind aber dennoch für ein Tablet dieser Größe und Auflösung sehr gut. Die sieben Zoll große Variante des Kindle HDX verfügt bauartbedingt zwar nicht über die hohe Laufleistung wie der große Bruder, erreicht mit knapp über sieben Stunden im Video-Test und knapp über fünf Stunden im Browser-Test dennoch gute Werte. Die Auslegung als Multimedia-Tablet wird somit beim Akku fortgesetzt.